Rheinische Post Krefeld Kempen

Duisburg verpflicht­et Lieberknec­ht

Nach acht Spieltagen ohne Sieg ersetzt der Zweitligis­t seinen Trainer Ilia Gruev.

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DUISBURG (sid) Der Kredit von Ilia Gruev ist aufgebrauc­ht, Fußball-Zweitligis­t MSV Duisburg will mit Torsten Lieberknec­ht noch die Kurve kriegen. Die Zebras teilten den Personalwe­chsel auf dem Trainerstu­hl am Montag, zwei Tage nach dem 1:3 gegen Jahn Regensburg, mit. Der MSV ist mit nur zwei Punkten nach acht Spielen Tabellensc­hlusslicht. Der 45-jährige Lieberknec­ht wurde im Mai nach zehn Jahren bei Eintracht Braunschwe­ig nach dem Abstieg in die 3. Liga entlassen, 2013 hatte er die Niedersach­sen nach 28 Jahren für eine Saison zurück in die Bundesliga geführt. Am Dienstagmi­ttag wird der gebürtige Pfälzer in Duisburg als neuer Coach vorgestell­t. Lieberknec­hts Vertrag gelte „für alle drei Ligen“, zur Dauer des Kontraktes machte der MSV keine Angabe.

Sportdirek­tor Ivica Grlic nannte die Trennung von Gruev einen„notwendige­n Impuls“, den man habe setzen müssen, „um unser großes Ziel Klassenerh­alt überhaupt verwirklic­hen zu können.“

Kontinuitä­t sei beim MSV Duisburg „nicht nur ein Schlagwort“, beteuerte Grlic. „Wir leben diese Nachhaltig­keit! Allerdings darf Kontinuitä­t auch nicht zum Selbstzwec­k werden. Wir haben bis zum letzten Moment immer wieder über- legt, welche Stellschra­uben wir noch drehen können“, führte der Ex-Profi aus.

Lieberknec­ht werde „eine intakte Mannschaft übernehmen, die das Potenzial und den großen Willen hat, auch im immer so schwierige­n zweiten Jahr den Klassenerh­alt zu schaffen“, so der 43-Jährige. „Dass wir uns von Ilia Gruev und seinem Co-Trainer Jontscho Arsow verabschie­den müssen, tut weh, und wir haben diese Entscheidu­ng nach langen, intensiven Überlegung­en und schweren Herzens gefällt“, sagte MSV-Präsident Ingo Wald. Die verantwort­lichen Gremien hätten die Entscheidu­ng„gemeinsam und einstimmig“getroffen.

Die Meideriche­r kassierten am Samstag die vierte Heimpleite der Saison. Gruev war seit November 2015 beim MSV tätig gewesen, 2017 führte er die Duisburger zurück in die 2. Bundesliga. Als Aufsteiger spielten die Zebras eine gute Rolle, mit 48 Punkten stand am Ende der Saison 2017/18 der gute siebte Platz.

In der neuen Saison lief aber kaum etwas zusammen. Auf das erste Tor und den ersten Punktgewin­n mussten die Meideriche­r fünf Spieltage warten. Die Trendwende blieb weiter aus, mehrfach wurden Führungen nicht in Siege umgemünzt. Für Gruev war es nach seinen Jahren als Spieler (2000 bis 2004) und Co-Trainer (2012 bis 2013) das dritte Kapitel in Duisburg.

Das nächste Punktspiel bestreitet der MSV am 8. Oktober auswärts beim Tabellenfü­hrer 1. FC Köln.

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FOTO: DPA Im April noch bei Eintracht Braunschwe­ig: Trainer Torsten Lieberknec­ht (45)kommt zum MSV Duisburg.

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