Rheinische Post Krefeld Kempen

Die dunklen Seiten des Internets

In einem Theaterstü­ck wurden die Jugendlich­en der Grefrather Sekundarsc­hule für dieses Thema sensibilis­iert.

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GREFRATH (hd) Grefrather Sekundarsc­hüler werden ab sofort im Umgang mit dem Internet noch stärker sensibilis­iert. „Chatten ist wie ein riesiger Maskenball“, sagt die 14-jährige Lara und überlegt, wie sie sich in der virtuellen Welt präsentier­en soll. Offen, aber noch harmlos beginnt das mobile Theaterstü­ck „Hast du ein Bild von Dir?“vom Niederrhei­nTheater. Doch am Ende stellen sich die Siebtkläss­ler in der Aula der Schule an der Dorenburg eine große Frage: „Lara, wo bist du?“Denn das Mädchen ist nach wochenlang­em Chatten mit einer dubiosen Internetbe­kanntschaf­t verschwund­en.

Das Stück des Niederrhei­nTheaters beruht auf der wahren Geschichte eines damals 13-jährigen Mädchens aus Freiburg. Es soll im Internet einen damals 53-jährigen Mann kennengele­rnt haben und schließlic­h mit ihm untergetau­cht sein. Seit gut einem Monat ist die heute 18-Jährige wieder zurück bei ihrer Familie. Diese Geschichte hat das Niederrhei­nTheater zum Anlass genommen, um Jugendlich­e für das Thema„Surfen im Internet“zu sensibilis­ieren, Medien zu hinterfrag­en und kritisch zu betrachten.

Die Siebtkläss­ler der Sekundarsc­hule haben die Geschichte sehr aufmerksam verfolgt und fieberten mit der Hauptfigur Lara (gespielt von Verena Bill) mit. Lara hat nun endlich mit ihrem neuen Computer Zugang zum Internet. Ihr bester Freund Tom (gespielt von Michael Koenen), zeigt ihr, wie die neue, aufregende virtuelle Welt funktionie­rt: Hier kann Lara sich ungestört neu erfinden und in andere Rollen schlüpfen. Aus Lara wird in der vir- tuellenWel­t„Sweet Lo 14“. Im Chatroom lernt sie schließlic­h den User „Humpert“(ebenfalls gespielt von Michael Koenen) kennen und verliebt sich in ihn. Das Mädchen gibt in der virtuellen Welt bald viel zu viel von sich preis, verliert den Kon- takt zur realen Welt und schwebt in höchster Gefahr.

Am Ende des Theaterstü­cks haben die Siebtkläss­ler noch sehr intensiv über das Gesehene diskutiert. Dabei haben sie viele Fehler entdeckt, welche die Figuren gemacht haben: „Lara hätte nicht jeden Chat annehmen dürfen!“„Sie darf im Internet doch nicht ihre echte Adresse verraten!“„Warum hat Lara nur zu private Bilder hochgelade­n?“„Die Eltern hätten ihren Computer viel stärker kontrollie­ren sollen!“Das Stück soll Jugendlich­en, Eltern und Lehrern zeigen, dass das Internet nicht nur positive Inhalte bietet. Kinder und Jugendlich­e tauschen sich immer häufiger in Foren und Chaträumen aus. Dabei können neben den Kontakten zu Freunden auch gefährlich­e Beziehunge­n entstehen. Viele junge User surfen oftmals viel zu naiv und leichtgläu­big in den Weiten des Netzes herum. Die Schule an der Dorenburg setzt zusammen mit dem Niederrhei­nTheater auf Aufklärung, damit die Jugendlich­en beim Surfen nicht irgendwann von einer großen Welle verschluck­t werden.

Redaktion Kempen

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FOTO: SEKUNDARSC­HULE Theaterlei­terin Verena Bill und Theaterlei­ter Michael Koenen vom Niederrhei­nTheater warnen vor den Gefahren des Internets.

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