Rheinische Post Krefeld Kempen

Benz feiert sein Drittliga-Debüt

Der 22 Jahre alte Torhüter des KFC Uerdingen steht am Samstag gegen den FC Carl-Zeiss Jena zwischen den Pfosten. Stammtorwa­rt René Vollath ist verletzt, doch ist dies für die Gäste nicht unbedingt ein gutes Zeichen.

- VON THOMAS SCHULZE

Torhüter müssen mit Frustratio­nen ganz besonders gut umgehen können. Dass sie das ein oder andere Mal den Ball aus dem Netz holen müssen, gehört dazu, ist aber bei weitem nicht das Schlimmste, was ihnen widerfahre­n kann. Auch das ein Fehler manchmal sofort bestraft wird und durchaus unangenehm­e Folgen haben kann, müssen sie verschmerz­en.

Die Hälfte aller Torhüter ist geradezu schuldlos großer Frustratio­n ausgesetzt. Sie müssen trainieren Tag für Tag, doch am Wochenende müssen sie tatenlos auf der Bank Platz nehmen – nicht einmal, son-

„Der Torwartwec­hsel ist keine große Nummer. Robin geht auf den Platz

und hält die Bälle“

Stefan Krämer

KFC-Trainer

dern Woche für Woche. Sie sind die Nummer zwei in ihrem Team. Sie gehören unbedingt dazu, sind wichtig, aber dürfen nicht mitspielen.Welch eine Gemeinheit! Hinzu kommt, dass Torhüter in der Regel nur ganz selten gewechselt werden, anders als Feldspiele­r, die zumindest darauf hoffen dürfen, eingewechs­elt zu werden.

Robin Benz ist so ein armer Kerl, der Tag für Tag hart trainiert und Samstag für Samstag auf der Ersatzbank hockt. Doch damit ist es morgen vorbei. Der 22 Jahre alter Schlussman­n ist erste Wahl, weil sich René Vollath verletzt hat. Der Stammtorhü­ter, der in dieser Saison keine Spielminut­e versäumte, erlitt beim 2:1-Auswärtssi­eg bei Fortuna Köln eine Sehnenreiz­ung im rechten Oberschenk­el.

Bereits in der vergangene­n Saison war das schon einmal der Fall. Im April musste Vollath für drei Spiele pausieren, als er am Hüftbeuger verletzt war. Damals kam Robin Benz gegen Wegberg-Beeck (3:0), beim TuS Erndtebrüc­k (2:0) und gegen Fortuna Düsseldorf II (1:0) zum Einsatz und blieb in 270 Minuten ohne Gegentor.

„Robin hat das damals sehr souverän geregelt“, sagt Trainer Stefan Krämer. „Er ist in der Mannschaft sehr akzeptiert, deshalb ist das gar keine große Nummer für uns. Der geht auf den Platz und hält die Bälle.“Klingt gleicherma­ßen einfach wie gut.

Es ist aber nicht die einzige personelle Sorge, die der KFC derzeit hat. Vielmehr hat er in Kapitän Mario Erb (Bruch des Schienbein­kopfes), Dennis Daube (Innenbandr­iss und Meniskussc­haden) sowie Ali Ibrahimaj (Meniskusan­riss) drei schwer verletzte Topspieler, deren Ausfälle die Mannschaft bislang gut kompensier­t hat.

Gestern fehlten aber zwei weitere Stammspiel­er beim Training: Stefan Aigner und Christian Dorda sind krank. Letzterer hatte bereits vor einer Woche gekränkelt, dann aber in Köln gespielt. Das hat der geschwächt­e Körper nicht gut verkraftet, so dass der linke Verteidige­r nun mit Sicherheit ausfällt und die anschließe­nde Länderspie­lpause nutzen kann, um die Grippe richtig auszukurie­ren. „Christian hat in Köln ein gutes Spiel gemacht“, attestiert Krämer seinem Schützling. „Trotzdem bin ich optimistis­ch, dass wir ihn sehr gut ersetzen können, denn Dennis Chessa ist einer der Härtefälle. Er trainiert seit Wochen sehr, sehr gut und hat sich nie hängen lassen. Da habe ich null komma null Sorge. Er wird seine Sache gut machen, da bin ich mir sicher.“

Bei Stefan Aigner besteht durchaus noch Hoffnung, dass er rechtzeiti­g fit wird. Der Ausfall des Torjägers wäre sicherlich schmerzlic­h, aber auch da würde dem Coach sicherlich etwas einfallen.

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FOTO: STEFAN BRAUER / SPORTS-GALLERY.NET Robin Benz, hier beim Training in der Grotenburg, wird am Samstag in der Duisburger Schauinsla­nd-Reisen-Arena gegen Jena sein Drittliga-Debüt feiern.

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