Rheinische Post Krefeld Kempen
Die Maus zu Gast in der Geismühle
Sie ist die beliebteste Erklärerin Deutschlands: die Maus aus der „Sendung mit der Maus“. Das WDR-Team war zu Gast in Krefeld. Die Sendung dazu ist in der WDR-Mediathek zu sehen.
Strahlende Kinderaugen begrüßten am 3. Oktober vor der mittelalterlichen Geismühle den Moderator der Kinderfernsehsendung „Die Sendung mit der Maus“, Ralph Caspers. Im Rahmen des „Türöffner Tags“kam ein WDR-Fernsehteam nach Krefeld und drehte für die WDR-Lokalzeit.
Als Ralph Caspers zur Geismühle kam, waren die anwesenden Kinder schon begeistert. Sie kennen ihn aus dem Fernsehen, aber als die Maus in Sichtweite der Kinder kam, gab es kein Halten mehr. Die Maus stahl dem Moderator fast die Show und wurde von den Kindern herzlich begrüßt. Die Eltern der Kinder machten zahlreiche Fotos. Die Mühlenspatzen, eine Selbstbezeichnung der ehrenamtlichen Betreiber der Geismühle, freuten sich, dass ihre an der A57 gelegene Mühle im Rahmen des„Türöffner-Tages“, teilnehmen durfte. Sie zeigten dem Moderator und den Kindern stolz ihre Mühle und erklärten die Funktionen der Bestandteile.
Nachdem das obligatorische Pressefoto gemacht wurde, zog Mühlenspatz Andreas Hülser zusammen mit den Kindern die Segel der Mühlenräder auf. „Uns ist es wichtig, dass die Kinder auch in irgendeiner Form etwas mitmachen können“, sagt HansWinter,Vorsitzender des Bauvereins Geismühle. Eine starkeWindbrise fehlte zwar an diesem Tag, aber die starken Hände der Mühlenfreunde konnten die Flügel ausreichend bewegen, um den Kindern die Mechanik Mühle zu demonstrieren. Die Mühle war nun in Betrieb, und so konnte Mühlenspatz Hans Bräunl dem Fernsehteam, Moderator sowie den Kindern das Innere der Geismühle zeigen.
Über die schmalen Stufen führte er das Fernsehteam und die Kinder bis in die oberste Etage des 700 Jahre alten historischen Monuments. Das Fernsehteam um Ralph Caspers filmte zusammen mit den Kindern einen Ausschnitt für dieWDR-Lokalzeit. Hans Bräunl gab dem Modera- tor die nötigen historischen Informationen dazu. Im Obergeschoss der Mühle konnten die kleinen Zuschauer das voll funktionsfähige Mühlenwerksystem bewundern. Auch der Moderator war begeistert von der mittelalterlichen Ingenieursleistung. Nach dem Fernsehdreh verabschiedete sich das Team der „Sendung mit der Maus“von den Kindern und den Mühlenspatzen, denn es ging rasch weiter. Am gleichen Abend musste der Fernsehausschnitt für die WDR-Lokalzeit fertig werden.
Auf Einladung der „Sendung mit der Maus“gaben knapp 800 Betriebe, Vereine und Institutionen zum deutschlandweiten„Türöffner-Tag“bereits zum achten Mal in Folge einen Einblick in dieWelt der Erwachsenen. Nordrhein-Westfalen war mit 245 „Türen“stark vertreten. Kinder sollen dabei Sachgeschichten hautnah erleben.
Die Maus-Reporter sind am„Tür- öffner-Tag“mit ihren Teams in ganz Deutschland unterwegs. Zum Abschluss sendete der WDR am 3.Oktober eine „Lokalzeit extra: Türen auf mit der Maus!“mit Moderatorin Anne Willmes aus dem Kindermuseum in Duisburg. Die Sendung ist im Internet in der WDR-Mediathek zu sehen. Internetadresse: www1.wdr.de, dann im Suchfeld „Sendung mit der Maus“eingeben; dort ist die Sendung aufgeführt unter „Türen auf mit der Maus“.
Für die Mühlenspatzen rund um Hans Winter war der „Türöffner-Tag“auch ein Anlass, um ihre Mühle wieder in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Mit dem Ausbau der A57 wird der Zugang zur Mühle und das umliegende Terrain sich massiv verändern (wir berichteten). „Wir würden uns wünschen, dass man die Geismühle mehr in die Umbauarbeiten der A57 einbeziehen würde, damit weiterhin zahlreiche Besucher zu uns kommen“, sagte Winter.
Die Geismühle ist ein wichtiger Bestandteil der Historie der Region. Zwischen Krefeld und Meerbusch gelegen, diente sie im 14. Jahrhundert als Wachtturm für die Burg Linn, welche man von der Mühle aus auch heute noch sehen kann.
Die heutige A57, an der die Mühle liegt, war schon zu Römerzeiten eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Xanten und Köln. Im 16. Jahrhundert wurde derWachturm in eine Mühle umfunktioniert.
Bis Februar 1945 war die Mühle durchgehend in Betrieb. Erst eine Brandbombe macht sie funktionsunfähig. 2007 wurde die Geismühle vom eigens dafür gegründeten Bauverein Geismühle restauriert und wieder in einen funktionsfähigen Zustand versetzt.
Die Mühle steht für die Öffentlichkeit von Mai bis Oktober jeweils am 1. und 3. Sonntag von 14 - 17 Uhr, offen.