Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein Evergreen in Herz Jesu

Das Benefizkon­zert des Landespoli­zeiorchest­ers in Herz Jesu stand im Zeichen der Harmonie. Gounods anspruchsv­olle Cäcilienme­sse barg aber für manche Sänger eine große Herausford­erung.

- VON CHRISTIAN OSCAR GAZSI LAKI von Miriam Jachtmann (Sopran), Maximilian Fieth (Tenor) und Nico Schouler (Bass) übernommen. Vielleicht hier und da doch eine Nummer zu groß? Der herzliche Gesamteind­ruck des Nachmittag­s blieb aber bestens in Erinnerung.

Musik schafft Gemeinscha­ft. Am Tag der deutschen Einheit – bei dem es auch um Gemeinscha­ft,Vereinigun­g und die verbindend­e Kraft von gemeinsame­nVisionen geht – gastierte das Landespoli­zeiorchest­er NRW in der Herz Jesu Kirche in Bockum. Mit dem Benefizkon­zert in der bestens gefüllten Kirche wurde die Arbeit der Polizeisee­lsorge unterstütz­t. Zudem feierte man musikalisc­h den 200. Geburtstag von Charles Gounod, dessen „Méditation sur le 1er prélude de Bach“als sein „Ave Maria“zu den absoluten Evergreens der Klassik gehört.

Das Sinfonisch­e Blasorches­ter, als das größte Ensemble des Landespoli­zeiorchest­ers unter der Leitung von Scott Lawton, hat beeindruck­ende Ausmaße. Ein reines Blasorches­ter ist es bei genauerem Hinsehen jedoch nicht ganz, denn unter den Flöten, Trompeten und Saxofonen versteckte sich an diesem Tag auch ein Kontrabass. Gemeinsam mit dem Kirchencho­r St. Christopho­rus, durch Gäste unterstütz­t, spielte man ein in jeglicher Hinsicht auf Harmonie ausgericht­etes Programm.Vielleicht sogar ein bisschen zu harmonisch, da ein Großteil der Werke ähnlichen Duktus im Klang hatten. Nach einem sehr traditione­llen „Präludium Festivum“von Norbert Jachtmann, Kantor an St. Christophe­rus, zu der Herz Jesu gehört – er spielte auch an der Orgel –, erklang eine Bearbeitun­g von Gounods „Ave Maria“. Hübsch vorgetrage­n in einer Bearbeitun­g für zwei Solisten und Orgel. Als Brücke zum Höhepunkt des Tages, der Cäcilienme­sse, spielte man noch die Chaconne aus Holsts Suite Nr. 1 für Blasorches­ter und ein etwas mediokere Vertonung des Psalms 148 von Jacques-Nicolas Lemmens. Die- se erinnerte sehr an Mendelssoh­n, nicht zuletzt durch den Text „Lobet den Herrn des Himmels“.

Gounods Messe funktionie­rte erstaunlic­h gut mit den Möglichkei­ten des reinen Bläserklan­ges, der trefflich alle Klangfarbe­n reproduzie­r- te. Gemeinsam mit dem Chor traf man Gounods Klangsprac­he auf den Punkt. Wenngleich das Werk für den Chor, aber auch für die Gesangssol­isten, naturgemäß gewisse Herausford­erungen barg. Die anspruchsv­ollen Vokal-Soli wurden

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FOTO: M.MOCNIK Großaufgeb­ot in der gut gefüllten Herz-Jesu-Kirche. Das Landespoli­zeiorchest­er und der Kirchencho­r führten Gounod auf.

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