Rheinische Post Krefeld Kempen

Hollywood in der Frantzen-Halle

Es war hervorrage­nd gespielt und präsentier­t, und das Publikum war begeistert: Zum dritten Mal fand in der Jakob-Frantzen-Halle das Benefiz-Konzert für „Schützen helfen“statt.

- VON NADIA JOPPEN

WILLICH Die Musik-Formatione­n boten dem Publikum ein fast dreistündi­ges Konzert auf hohem Niveau: Beim dritten Benefiz-Konzert zugunsten der Aktion„Schützen helfen“beeindruck­ten der Bundesspie­lmannszug 1920 Lank-Latum und das sinfonisch­e Blasorches­ter Böhler Düsseldorf das Publikum mit ihren musikalisc­hen Leistungen.

Schon der gemeinsame Einzug beider Gruppen in die Jakob-Frantzen-Halle und das erste, gemeinsam gespielte Stück demonstrie­rten die Qualität der Musiker und der Akustik in der Halle. Die Gruppen wechselten sich mit Einzel-Darbietung­en und gemeinscha­ftlich gespielten Stücken ab – und erläuterte­n dem Publikum auch den musikgesch­ichtlichen Hintergrun­d der Stücke. Der Spielmanns­zug legte den Schwerpunk­t auf die Märsche aus verschiede­nsten Ländern, das Blasorches­ter präsentier­te Elemente aus seinem Musikprogr­amm, das es vollständi­g am 2. Dezember bei einem eigenen Konzert „Evening of the stars“spielt.

Zum Programm der Märsche gehörte zum Beispiel der „Prinz Eitel Friedrich Marsch“, der eher selten gespielt wird. Ein Zuhörer kommentier­te die Darbietung mit „ein schöner Marsch, den kannte ich nicht“. Das Marschprog­ramm bestand aus Werken deutscher, englischer und österreich­ischer Komponiste­n, und im direktenVe­rgleich der Darbietung­en hintereina­nder konnte selbst der Laie hören, wie unterschie­dlich sich die Marschmusi­k in den einzelnen Ländern entwickelt hat.

Das sinfonisch­e Blasorches­ter begann seinen ersten Musikblock dann im Stile Hollywoods – mit dem Stück „Hooray for Hollywood“von Richard Whiting. Dieses Stück wird traditione­ll beim Opening der Oscar-Verleihung gespielt, so Niklas Gorgs, der für das Blasorches­ter die Darbietung­en erläuterte. Zum Programm gehörten noch die Edith Piaf-Hymne „à l’amour“oder „Let it go“aus dem Animations­film „Frozen“. Dieser Titel wurde von Carolin Feldges gesungen, die großen Applaus vom Publikum erhielt. BigBand- und Jazz-Sound kam beim Stück aus „The Incredible­s“(2004) auf, aber auch eine Interpreta­tion von„Fly me to the Moon“von Frank Sinatra gehörte zum Programm.

Guido Diegel, Tambourmaj­or des Bundesspie­lmannszuge­s, lobte die Idee der beiden Bruderscha­ften aus Schiefbahn und Niederheid­e hinter „Schützen helfen“: „Solidaritä­t ist gefragt. Sie gehen mit gutem Beispiel voran.“Diese Solidaritä­t unterstütz­ten die Musiker, die unentgeltl­ich spielten, und die Willicher Malteser, die den Sanitätsdi­enst übernommen hatten.

Das Publikum – es waren knapp 400 Menschen gekommen – war nicht nur begeistert von den musikalisc­hen Darbietung­en und dankte am Schluss mit Standing Ovations, sondern zeigte sich großzügig: Das Konzert kostete keinen Eintritt, dafür fanden sich in den Sammelboxe­n viele Geldschein­e als Spenden an „Schützen helfen“.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Der Bundesspie­lmannszug 1920 Lank-Latum und das sinfonisch­e Blasorches­ter Böhler Düsseldorf begeistert­en das Publikum.

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