Rheinische Post Krefeld Kempen
Olympische Silbermedaille für Paul Veltrup
3. Olympische Jugendspiele in Buenos Aires: Grefrather Degenfechter landet größten Erfolg seiner Karriere. Erstes Edelmetall für den DOSB in Argentinien. Fechtclub Krefeld feiert seinen 17-jährigen Youngster.
KREFELD/BUENOS AIRES Damit hatte kaum jemand gerechnet: PaulVeltrup, 17-jähriger Degenfechter vom Fechtclub Krefeld, wird definitiv mit mindestens einer Medaille von den 3. Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires zurück an den Niederrhein kommen. Lediglich sein Cheftrainer Lajos Csire sagte gestern sichtlich ergriffen: „Ich habe an diesen Jungen schon immer geglaubt. Und das bereits vor etlichen Jahren, seit er zu uns in den FCK kam.“Neben seinen beiden Medaillen bei den Europameisterschaften in Sotschi im Frühjahr dieses Jahres ist die Olympische Silbermedaille von Buenos Aires der größte Erfolg des Grefrathers, der auch die deutsche Rangliste der Junioren mit klarem Vorsprung anführt.
Die Funktionäre des Deutschen Olympischen Sportbundes dürfen sich mit der Nominierung Veltrups also bestätigt fühlen. Er ist neben dem Säbelfechter Antonio Heath- cock der einzige Nachwuchsathlet des Deutschen Fechterbundes, der mit nach Argentinien fliegen durfte. Das tut der einstigen deutschen olympischen Paradedisziplin gut, und so erreichten Veltrup und Csire schnell die Glückwünsche des nationalen Verbandes. „Es freut mich natürlich, dass unsere Funktionäre ihn auf dem Schirm haben. Aber es ist vor allem eine fantastische Leistung von Paul, dass er dieses Turnier ohne direkte Unterstützung seines Trainers oder seiner Familie viele tausend Kilometer entfernt so hervorragend absolviert hat“, meinte
„Der Wettkampf ist super gelaufen, ich habe alles erreicht, was ich wollte. Ich wollte unbedingt eine Medaille ha
ben.“
Paul Veltrup
Csire gestern.
In der Vorrunde setzte er sich mit 4:1 Siegen gegen die Konkurrenz durch. Seiya Asami (Japan), Artur Tolasov (Russland), Seraphim Hsieh Jarov (Kanada) und Ignacio Perez Contreras (Argentinien) waren gegen ihn chancenlos. Lediglich der Kirgise Khasan Baudunov vermochte ihn mit 5:2 zu schlagen. Aber Veltrup ging als topgesetzter Akteur in die Direktausscheidung. Dort schlug er zunächst in einem engen Duell den US-Amerikaner Isaac Herbst mit 13:12. Anschließend folgte die Revanche gegen Baudunov, den er mit 15:12 besiegte. Im Finale wartete mit dem Italiener Davide di Veroli kein geringerer als der amtierende Welt- und Europameister auf den Grefrather. Dieses Duell verlorVeltrup mit 4:12, obwohl er lange einen knappen 3:5-Rückstand gehalten hatte. Aber „Dio Ve- roli“, wie ihn die Italiener vergötternd nennen, war unter dem Strich eine Nuance cleverer.
„Der Wettkampf ist super gelaufen, ich habe alles erreicht was ich wollte. Ich wollte unbedingt eine Medaille haben. Für die Goldmedaille hat es leider nicht gereicht, aber vielleicht nächstes Mal.“sagte der überglückliche Veltrup nach der Medaillenübergabe. Außerdem hatte er auch noch lobende Worte für seinen Finalgegner übrig und erkannte dessen Leistung an: „Saustarke Leistung von ihm. Heute war er einfach unschlagbar.“