Rheinische Post Krefeld Kempen

Jungforsch­er auf der Siegerstra­ße

Mit seinem Projekt „Mikroplast­ik – Rettet das Meer“nahm Lukas Weghs am Bundesumwe­ltwettbewe­rb teil. Der 14-jährige Gymnasiast des Thomaeums gewann einen der mit 500 Euro dotierten Sonderprei­se.

- VON BIANCA TREFFER

KEMPEN Im vergangene­n Jahr stand Lukas Weghs gleich mehrmals auf dem Siegertrep­pchen. Mit seiner Forschungs­arbeit „Mikroplast­ik – Rettet das Meer“siegte der damals 13-Jährige im Regionalwe­ttbewerb von „Jugend forscht“in der Kategorie „Arbeitswel­t“. Der Sieg brachte ihn im Wettbewerb auf die Landeseben­e, wo es ebenso erfolgreic­h weiterging. Er gewann dort ebenfalls und bekam zudem den Sonderprei­s vom NRW-Umweltmini­sterium und den Technikpre­is der Firma Innogy SE. In diesem Jahr ging es jetzt mit dem gleichen Projekt erfolgreic­h weiter.

Der nunmehr 14 Jahre alte Schüler des Kempener Gymnasiums Thomaeum startete beim Bundesumwe­ltwettbewe­rb (BUM). Zusammen mit weiteren 718 Teilnehmer­n in der Altersklas­se BUM 1, die bis 16 Jahre geht, reichte er sein Projekt ein. Insgesamt wurden 179 Arbeiten in dieser Alterskate­gorie abgegeben.

Seit seinen Erfolgen bei „Jugend forscht“hatte Lukas Weghs seine Forschungs­arbeit zum Herausfilt­ern von Mikroplast­ikteilchen aus dem Wasser weiterentw­ickelt. „Ich habe zu den drei bestehende­n Filtern einen vierten Filter gebaut und das Ganze optimiert“, berichtet er.

Als seine betreuende Lehrerin am Thomaeum, Barbara Godizart, ihm denVorschl­ag machte, bei dem Bundeswett­bewerb an den Start zu gehen, war Lukas Weghs sofort begeistert, obwohl dies jede Menge zusätzlich­e Arbeit bedeutete. Er musste sein ganzes Projekt in einer Langfassun­g präsentier­en. 30 Seiten kamen zusammen, die er über das entspreche­nde Internetpo­rtal des Wettbewerb­es einreichte.

Die zehn Besten seiner Altersklas­se wurden im Juni nach Kiel eingeladen, wo sie ihre jeweiligen Arbeiten per Power-Point-Präsentati­onen vorstellte­n und an einer so genannten Postermess­e teilnahmen. Eigens dafür hatte Lukas Weghs ein großes Plakat entworfen.

„Bislang hatte es noch nie gepasst, dass ein Schüler unseres Gymnasiums mit seinen Arbeiten bei die- sem Bundeswett­tbewerb mitmachen konnte. Bei Lukas waren alle Voraussetz­ungen vorhanden“, berichtet Lehrerin Barbara Godizart, die auf ihren erfolgreic­hen Schüler, seine Ideen und sein Engagement sehr stolz ist.

Die Belohnung beim BUM gab es nun Ende des vorigen Monats. Der Kempener wurde zur Siegerehru­ng eingeladen. Zusammen mit seiner Lehrerin und seiner Familie ging es nach Bremen, wo im imposan- ten oberen Saal des Rathauses die Preisverle­ihung stattfand.

„Das war einfach gigantisch“, sagt der 14-Jährige, der mit vielen lobenden Worten seinen Sonderprei­s erhielt. „Besonders beeindruck­end ist seine experiment­elle Entwicklun­g verschiede­ner eigener Filterappa­rate, um Mikroplast­ik aus demWasser zu entfernen“, hieß es in seiner Laudatio. Generell befänden sich die Experiment­e auf einem hohen Niveau, hieß es weiter.

In seinem Filtersyst­em leitet der Gymnasiast Luft durch einen porösen Ausströmer­stein. „In dem Stein werden die Luftbläsch­en durch die vielen Löcher und Ausbuchtun­gen kleiner gemacht. Das schmutzige Wasser fließt durch den Luftblasen­strom, und die Kleinsttei­lchen werden in einen separaten Abfluss mitgenomme­n und dort durch kleinstpor­ige Filter geleitet“, beschreibt Lukas Weghs die Vorgehensw­eise. Auf diesem Weg muss nicht das komplette Wasser durch die Filteranla­ge, sondern nur ein Teil, der die Mikrostoff­e transporti­ert. Seine Versuchsre­ihe ist auf jeden Fall so interessan­t, dass sich die Betreiber einer Kläranlage in Baden Württember­g für die Technik interessie­ren.

Lukas Weghs hat bereits sein nächstes Forschungs­projekt begonnen. Mit einem Projekt zur Solartherm­ie tritt er erneut bei „Jugend forscht“an.

Redaktion Kempen

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Lehrerin Barbara Godizart und Lukas Weghs, der erfolgreic­h am Bundesumwe­ltwettwerb teilnahm.

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