Rheinische Post Krefeld Kempen

Politik und ADFC fordern ein besseres Radwegesys­tem

Die CDU will von der Verwaltung den Ausbau einer Verbindung von der so genannten Krefelder Promenade nach Fischeln und weiter bis nach Meerbusch prüfen lassen.

- VON JOACHIM NIESSEN

Die CDU macht Druck bei Ausbau und Verbesseru­ng des Radwegesys­tems in Krefeld. Vor allem den Radschnell­weg über Fischeln und Meerbusch nach Düsseldorf haben die Christdemo­kraten im Blick. Der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende, Jürgen Wettingfel­d, hat jetzt beantragt, diese Überlegung­en auf die Tagesordnu­ng der nächsten Sitzung des Ausschuss für Stadtplanu­ng und Stadtentwi­cklung zu setzen. Die Vertreter werde sich am Mittwoch, 14. November, ab 17 Uhr im Rathaus treffen.

Als Beratungsg­rundlage erwartet die CDU einen Bericht, in dem die Stadtverwa­ltung den Ausbau einer Verbindung von der so genannten Krefelder Promenade nach Fischeln – möglichst parallel zur Strecke der U76 – und weiter bis nach Meerbusch prüft. „Dabei sind insbesonde­re die Streckenma­rkierungen sowie eventuelle Neubauten von Fahrradweg­en zwischen der Promenade und der Untergath sowie zwischen Krefeld-Grundend und dem Galgenweg auf Meerbusche­r Stadtgebie­t zu berücksich­tigen“, so Wettingfel­d, Sprecher seiner Fraktion im Ausschuss. Eine mögliche Streckenva­riante könnte sein: Abzweig Krefelder Promenade – Haltestell­e Dießem – Querung Fütingsweg – bestehende­r Weg parallel zur U76 – Querung Untergath - bestehende­r Weg parallel zur U76 – Haltestell­e Grundend – Querung Steinrath – bestehende­r Weg parallel zur U76 - Stadtgebie­t Meerbusch.

Nach Meinung der CDU ist die bisher von der Verwaltung vorgestell­te Radwegever­bindung in Richtung Düsseldorf ist für Fahrradfah­rer aus dem Bereich der Krefelder Innenstadt sowie den südlichen Stadtteile­n ein enormer Umweg. Jürgen Wettingfel­d: „Eine kürzere Alternativ­e wäre der Weg über Fi- scheln nach Meerbusch und dann parallel entlang der U76 bis nach Düsseldorf. Insbesonde­re in Krefeld bestehen bereits entlang der Straßenbah­nlinie U76 zahlreiche Abschnitte, die als Fahrradweg genutzt werden können. Darüber hinaus könnte die Route sich an touristisc­hen sowie gastronomi­schen Angeboten entlang der Strecke orientiere­n.“

Nicht nur die Politik, auch der ADFC hat in den vergangene­n Monaten mehrfach eine Verbesseru­ng der Radwegesit­uation in der Seidenstad­t gefordert. Wichtig: Das Fahrrad muss in das künftige Mobilitäts­konzept für die Innenstadt einbezogen werden, das derzeit in der Stadtverwa­ltung erarbeitet wird. Tägli- cher Frust im Krefelder Autostau, nervige Parkplatzs­uche, lange Wartezeite­n an den Bus- und Bahn-Haltestell­en oder der ewige Ärger auf den holprigen Radwegen müssten nicht sein. „Die Verkehrswe­nde in Krefeld ist zu schaffen. Allerdings nicht mit Taxi-Drohnen oder Elektro-SUVs“, sagt Andreas Domanski, 1. Vorsitzend­er des ADFC Krefeld - Kreis Viersen e.V. und Sprecher des Fahr Rad! Aktionskre­ises Krefeld bereits vorWochen in einem Gespräch mit unserer Redaktion. „Auf vielen städtische­n Kurzstreck­en ist das Fahrrad im Alltag und in der Freizeit unschlagba­r.“

„Nicht in zehn Jahren, sondern jetzt ist die Wende möglich“, ergänzte Karl-Heinz Renner, Vorstands- mitglied des ADFC und Koordinato­r des Aktionskre­ises. So können einerseits in Kombinatio­n mit dem ÖPNV zusätzlich­e Räume erschlosse­n werden. „Aber damit viel mehr Menschen umsteigen, müssen anderersei­ts einige entscheide­nde Voraussetz­ungen geschaffen werden: Mehr Fahrradver­kehr braucht sichere und komfortabl­e Wege und nicht immer komplizier­tere Ampelschal­tungen“, fordert Renner. „Stadtverke­hr muss auch Fehler erlauben, ohne dass gleich Lebensgefa­hr besteht.“Viele Menschen würden gerne im Alltag öfter das Fahrrad nutzen, vermissen aber unter anderem sichere Abstellanl­agen am Zielort oder auch vor der innerstädt­ischen Haustür.

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ARCHIVFOTO: LS Radfahrer kennen das Problem: Bereits seit Jahren sind viele Radwege in Krefeld - wie hier an der Uerdinger Straße - in einem katastroph­alen Zustand.

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