Rheinische Post Krefeld Kempen

Krefelds erster Baumpark ist in Uerdingen

„Arboretum Stadtpark Uerdingen“steht auf einem Schild, das die grüne Oase als ersten Baumpark Krefelds ausweist. Ab 2019 können sich Spaziergän­ger per Smartphone über die verschiede­nen Baumarten informiere­n.

- VON JAMIE DUPONCHEEL

UERDINGEN Wer im Frühjahr 2019 Spaziergän­ger im Uerdinger Stadtpark sieht, die iher Smartphone­s nah an Schilder vor Bäumen halten, der sollte sich nicht wundern. Die Parkbesuch­er wollen sich nur über den Baum informiere­n, vor dem sie stehen, und nutzen dazu ihre moderne Technologi­e. Möglich machen dies die Freunde und Förderer des Uerdinger Stadtparks. Sie wollen auf diese Weise einen der größten Baumparks am Niederrhei­n entstehen lassen.

In einer Sitzung der Bezirksver­tretung Uerdingen wurde der Plan schon vorgestell­t. Nun nimmt er langsam Gestalt an. Die Prototypen für die Beschilder­ung und dem dazugehöri­gen Flyer sind fast fertig, aber an den Feinheiten wird noch gearbeitet.

Jede der 80 verschiede­nen Baumarten des Stadtparks wird mittels einer der vorliegend­en Infotafeln ausgeschil­dert. Ein QR-Code, der auf die Infotafeln aufgedruck­t ist, kann von einem Smartphone abgelesen werden und zeigt daraufhin alle wichtigen Informatio­nen zu der Baumgattun­g an. Zudem soll auch eine analoge Informatio­nsbeschaff­ung mittels eines Flyers und einer Broschüre möglich sein. Diese werden vor allem an Schulen und Kindergärt­en verteilt. Ein Schild auf dem Arboretum, so der Fachbegrif­f für einen Baumpark, steht, weist den Uerdinger Stadtpark als einen der größ- ten am Niederrhei­n aus.

„Der Stadtpark hat noch so viel Potenzial, was wir unbedingt nutzen wollen“, sagt Marc Grotendors­t, Vorstandsm­itglied des För- dervereins der Grünanlage. Für das erste öffentlich­e Arboretum in einer städtische­n Parkanlage in Krefeld müssen keine neuen Bäume gepflanzt werden, die Beschilder­ung der Baumarten reicht schon aus. In den 80er Jahren wurde der Uerdinger Stadtpark von fünf auf insgesamt 20 Hektar erweitert. Im Rahmen dieser Erweiterun­g wurden 80 verschiede­ne Baumarten gespendet. „Damals spendete die CDU eine Schwarzkie­fer und die SPD eine Rotbuche, in Anlehnung an die jeweiligen Parteifarb­en. Was die Grünen damals gespendet haben, weiß ich nicht“, sagt der studierte Landschaft­sarchitekt Grotendors­t.

Nicht nur die einzigarti­ge Baumvielfa­lt wollen die Freunde und Förderer des Uerdinger Stadtparks nutzen, sie streben noch weitere Projekte an. „Eine ausgebaute Fahrradstr­aße über den Charlotter­ing würde den Uerdinger Stadtpark mit dem Elfrather See ideal verbinden, und der Rhein ist ja bekanntlic­h auch nicht weit weg. Ein eventuelle­s Zukunftspr­ojekt“, sagt der gebürtige Wuppertale­r.

Eine geplante Trinkwasse­rstation im Stadtpark stieß auf städtische­r Seite wegen der Keimgefahr auf große Bedenken. „Andere Städte konnten vergleichb­are Projekte realisiere­n. Wir bleiben dran“, sagt Grotendors­t.

Für die geldintens­iven Projekte greift der Fördervere­ine des Uerdinger Stadtparks auf Fördermitt­el und Spendengel­der zurück. Die Projekte finanziere­n sich jedoch auch von selbst. „Wir haben Hochzeitsb­änke im Stadtpark aufgestell­t, auf denen Ehepaare gegen eine Spende Namensplak­etten anbringen können. Nach einiger Zeit hat sich das Projekt von selbst finanziert. Wir wissen schon, wie wir unsere Projekte erfolgreic­h realisiere­n können“, sagt Marc Grotendors­t und schmunzelt.

 ?? ARCHIV: T. LAMMERTZ ?? Der Uerdingen Stadtpark wird einer der größten Baumparks am Niederrhei­n. Und er ist ab 2019 das erste Arboretum, so der lateinisch­e Name für Baumpark, in Krefeld.
ARCHIV: T. LAMMERTZ Der Uerdingen Stadtpark wird einer der größten Baumparks am Niederrhei­n. Und er ist ab 2019 das erste Arboretum, so der lateinisch­e Name für Baumpark, in Krefeld.

Newspapers in German

Newspapers from Germany