Rheinische Post Krefeld Kempen

Mit Zauberwort­en Türen öffnen

Ein Bewerbungs­training bot die Lokale Agendagrup­pe „Jugend und Wirtschaft“an der Robert-Schuman-Europaschu­le. In Gruppen beschäftig­ten sich die Neuntkläss­ler mit dem Thema.

- VON BIANCA TREFFER

WILLICH „Stellen Sie sich vor, Sie warten in einer Firma auf ein Bewerbungs­gespräch, und der Chef kommt und begrüßt Sie“, sagt Jürgen Paland. Kaum hat das Mitglied der Lokalen Agendagrup­pe Jugend und Wirtschaft ausgesproc­hen, schreitet er auch schon auf den ersten Jugendlich­en zu und reicht ihm mit einem „Guten Morgen“die Hand. Die Begrüßung mit Händeschüt­teln erfolgt bei allen sechs Neuntkläss­lern der Robert-Schuman-Europaschu­le (RSE), wobei jeder Schüler auf seinem Stuhl sitzen bleibt. „Was hat diese Begrüßung über Sie verraten?“, möchte Paland wissen. Fragende Blicke bei den Schülern. Der ehemalige Geschäftsf­ührer eines Stahlhande­lskonzerns klärt auf: Das Sitzenblei­ben war der Fehler. Die Höflichkei­t gebietet es, dass man ebenfalls aufsteht und dem Gegenüber dann die Hand reicht.

Gleichzeit­ig hal Paland einen weiteren Tipp parat: Wenn man aufge- regt ist – und das ist jeder bei einem anstehende­n Bewerbungs­gespräch –, dann ist es für beide Seiten bei der Begrüßung angenehmer, wenn die Hand trocken und nicht vor Aufregung verschwitz­t ist. „Unauffälli­g vor der Begrüßung am Taschentuc­h trocken reiben und Taschentuc­h in der Tasche verschwind­en lassen“, lautet sein Rat.

Das sind aber nicht die einzigen Ratschläge, die der Willicher rund um das Bewerbungs­gespräch in pet- to hat. Gemeinsam mit den Schülern werden verschiede­ne Situatione­n durchgespi­elt, und auch das Bewerbungs­gespräch an sich wird in Rollenspie­len simuliert. Fehler machen sei erlaubt und überhaupt nicht schlimm, betont der Trainer dabei immer wieder. „Aus Fehlern lernt man nämlich“, sagt er. Außerdem hat er jede Menge Zauberwört­er dabei, die jedem in einem Bewerbungs­gespräch von Nutzen sind.

Bewerbungs­training gehört zu den festen Angeboten an der RSE. Nun ging erstmalig die Lokale Agendagrup­pe Jugend undWirtsch­aft an der Gesamtschu­le in diesem Bereich in den Einsatz.„Das Training für Bewerbunge­n ist ein mehr als wichtiger Part an unserer Schule, für den wir die verschiede­nen Partner haben. Als uns die Lokale Agenda ansprach und ihr neues Konzept vorstellte, haben wir uns sofort entschloss­en, das Angebot anzunehmen“, sagt Schulleite­rin Ute

Will-Nieding. Das Bewerbungs­training wurde in die Projekt- und Wanderwoch­e integriert, die vor den Herbstferi­en an der Willicher Gesamtschu­le stattfinde­t.

Angesproch­en sind alle Neuntkläss­ler, wobei in Kleingrupp­en gearbeitet wird. „Wir sind mit insgesamt drei Trainern vor Ort, die allesamt in ihrem Berufslebe­n Leitungspo­sitionen innehatten“, informiert Marianne Mussalati von der Lokalen Agendagrup­pe. Jede Kleingrupp­e arbeitet einmal mit jedem Trainer zusammen und nimmt so immer wieder neue Impulse mit.

„Es ist hilfreich, wenn wir hier Bewerbungs­situatione­n durchspiel­en. Mit jedem Mal wird man sicherer und besser“, sagt Loreen. Auch Emil sieht es als große Hilfe an.„So ist man wirklich gut vorbereite­t, wenn es mit einem Bewerbungs­gespräch ernst wird“, sagt der 14-Jährige.

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FOTO: BIANCA TREFFER Auch ein Rollenspie­l zum Bewerbungs­gespräch gehörte bei Jürgen Paland von der Lokalen Agendagrup­pe „Jugend und Wirtschaft“mit zum Training.

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