Rheinische Post Krefeld Kempen
Niersweg in Neersen wird nur zum Teil ausgebaut
NEERSEN (djm) Die Willicher Verwaltung wird den Niersweg nur im Bereich der neuen Mehrfamilien-Häuser ausbauen – nicht im weiteren Verlauf. Dazu besteht keine Notwendigkeit. Das ist die Quintessenz eines Berichts der Stadtverwaltung zu einem CDU-Antrag im Planungsausschuss.
Die CDU ist der Auffassung, dass immer mehr Autofahrer den Niersweg als Schleichweg zwischen Viersen und Mönchengladbach nutzen. Dadurch würden Fußgänger und Radfahrer gefährdet, weil der Niersweg keinen Bürgersteig oder andere Ausweichmöglichkeiten bietet. Heinz Amfaldern (CDU) sah zudem Gefahren dadurch, dass in den neuen Mehrfamilienhäusern vor allem Flüchtlingsfamilien mit Kindern wohnen. Die Kinder seien durch die Autos gefährdet, argumentierte er.
Die Verwaltung hatte in ihrer Prüfung unter anderem eineVerkehrs-Erhebung aus 2017 angeführt: Danach fahren im Schnitt täglich auf dem Niersweg 400 bis 600 Fahrzeuge – davon sind aber circa 12 Prozent Fahrräder. Das mittlere Geschwindigkeitsniveau liege bei 33 km/h. Damit entspreche das Verkehrsaufkommen dem eines„Wohnweges“.Für den Bereich der neuen Mehrfamilienhäuser gibt es schon konkrete Pläne, die gerade über das neue Bebauungsplan-Verfahren geregelt werden. Die derzeitige Situation ist nicht glücklich, sieht auch dieVerwaltung. Sie beschreibt die Planungen: Die Fahrbahn wird entlang der zu bebauenden Fläche etwas nach Südwesten verlegt und auf fünf Meter aufgeweitet. Daran schließt sich entlang der Neubebauung ein zwei Meter breiter Fuß- und Gehweg an. Zu der rückwärtigen Bebauung am Erlenweg wird mit der Fahrbahn ein Abstand von sieben Metern gehalten, so dass weiter vor den Garagen, die zur Bebauung Erlenweg gehören, geparkt werden und später ein neuer Fuß- und Gehweg entstehen kann. Durch diesen „erweiterten“Abstand kann der am Niersweg bestehende Baumbestand erhalten werden. Für Besucher sind im öffentlichen Straßenraum Parkplätze vorgesehen.
Raimund Berg (Grüne) möchte ebenfalls vermeiden, dass der Niersweg einen noch straßenähnlicheren Charakter bekommt: „Mehr Straße schafft mehr Raserei und damit mehr Gefahren. Das will ich nicht.“