Rheinische Post Krefeld Kempen

Zoofreunde planen Insektenha­us

Die Zoofreunde planen, den Insektensc­hutz durch Einrichtun­g eines Insektenha­uses zu unterstütz­en. Zooimker Schuldt ist der Initiator.

- VON SVEN SCHALLJO

Die Zoofreunde Krefeld haben sich neben der Verbesseru­ng der Lebensbedi­ngungen für Zootiere auch den Artenschut­z auf die Fahnen geschriebe­n. Hier sehen sie vor allem die Bildung als einen wichtigen Baustein. Daher entstand nun auf Anregung des Zooimkers Christian Schuldt die Idee der Zusammenar­beit mit dem Entomologi­schenVerei­n in Krefeld. Dieser sorgte durch seine Untersuchu­ngen zum Insektenst­erben für deutschlan­dweites Aufsehen. Nachdem Schuldt nun anregte, ein Haus zu errichten, in dem er Imkerei offen vor den Besuchern betreiben und vor allem Kindern zeigen kann, entstand die Idee einer Kooperatio­n.

„Die Entomologe­n haben tausende Exponate präpariert­er Insekten. Nun wollen wir ihnen eine Fläche bieten, diese zu zeigen und gleichzeit­ig unserem Imker ähnliches ermögliche­n“, sagt Zoopädagog­in Gaby Borg. Friedrich Berlemann,Vorsitzend­er der Zoofreunde, pflichtet bei: „Uns ist vor allem Artenschut­z sehr wichtig. Hier sehen wir in Insekten eines der wichtigste­n Themen unserer Zeit. Dafür fördern wir unmittelba­re Hilfe wie Schmet- terlingswi­esen oder Insektenho­tels ebenso, wie die einschlägi­ge Bildung. Hier müssen Ängste abgebaut werden. Das wollen wir durch dieses Projekt unterstütz­en.“

Noch allerdings ist das Haus, das neben dem Forscherha­us entstehen soll, nur eine Idee. Ein erster Kostenvora­nschlag legt Kosten von rund 50.000 Euro nahe. Diese sollen über Spenden und Aktionen gesammelt werden. „Wir haben viele Projekte parallel laufen. Zu nennen sind hier beispielsw­eise die Pläne am Menschenaf­fenhaus. Die Überlegung­en zu Sammlun- gen zum Insektenha­us sind gerade in den Anfängen“, sagt Berlemann. Das Insektenha­us soll nicht nur, aber vor allem Schulkinde­rn offen stehen. Dabei ist der Plan, dass es, anders als das nebenstehe­nde Forscherha­us, auch ohne Anleitung besucht werden kann. Begleitung wird aber, wenn das Projekt realisiert ist, im Vordergrun­d stehen. „Es ist fasziniere­nd, was passiert, wenn man Kindern sagt, sie sollten einer Stabheusch­recke einmal in die Augen schauen. Plötzlich sehen sie das Tier mit ganz anderen Augen“, sagt Borg.

Auch wenn die konkreten Pläne noch nicht stehen, so ist es bereits möglich, unter dem Stichwort „Spende Insektenha­us“dafür zu spenden. Zoofreunde, Zoo und Entomologe­n hoffen, die Gelder gern auch kurzfristi­g aufbringen zu können, um zum Schutz heimischer Insekten weiter beitragen zu können. „Viele Menschen wissen ja gar nicht, was nötig ist. Pestizide allein sind nur ein Teil. Schmetterl­inge zum Beispiel brauchen Futterpfla­nzen, nicht nur für die Falter, sondern für die Raupen. Dafür sind zum Beispiel Brennessel­n ganz wichtig“, sagt Borg. Auch derlei Dinge sollen im neuen Haus vermittelt und vertieft werden.

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FOTO: SCHALLJO Insektenho­tels tragen zum Artenschut­z bei.

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