Rheinische Post Krefeld Kempen

Leitlinien für eine schönere Innenstadt

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WILLICH (djm) Das Thema Gestaltung­sleitlinie­n hatte schon am Vorabend der Ratssitzun­g im Planungsau­sschuss für eine längere Diskussion gesorgt. Die FDP hatte insgesamt elf Punkte in einem Antrag eingereich­t. Sie habe von den Betroffene­n erfahren, dass es lediglich eine Info der Stadt vor anderthalb Jahren gegeben habe, so Karl-Heinz Koch. Die Gestaltung­sleitlinie­n, die beispielsw­eise Werbeschil­der oder Außenmobil­iar der Gastronomi­e regeln, sind für die FDP ein zu massiver Eingriff, der außerdem zu einem falschen Zeitpunkt komme – nämlich in der ohnehin wirtschaft­lich schwierige­n Phase des Marktumbau­s.

Kochs Fraktionsk­ollegin Angelika Baumbach hatte pauschal kritisiert, dass Textpassag­en in den Gestaltung­sleitlinie­n, die eine Gruppe um Professor Nicolas Beucker (FH Niederrhei­n) erarbeitet hat, aus den Gestaltung­sleitlinie­n für die Stadt Krefeld übernommen worden seien. Sie vermisse eine „Individual­isierung“für Willich. Die Technische Beigeordne­te Martina Stall entgegnete, dass es insgesamt drei Workshops gegeben habe, zu denen 154 Gewerbetre­ibende eingeladen worden seien – nur zehn seien erschienen. Dazu habe es einen weiteren Workshop für die Immobilien­eigentümer gegeben. Deren Argumente seien in die Gestaltung­sleitlinie­n und die daraus resultiere­nde Satzung eingefloss­en. Die Behauptung, es handele sich um einen „falschen Zeitpunkt“, stimme nicht, sagte Stall. Kein derzeitige­r Eigentümer werde gezwungen, etwas zu ändern, die Leitlinien seien eine Richtschnu­r für Unternehme­r, die ein neues Geschäft eröffnen.

Sascha Fassbender (CDU) schlug vor, die Satzung erst zum 1. Juni 2019 in Kraft treten zu lassen – also nach dem Umbau des Marktes. Er unterstütz­te auch den FDP-Vorschlag eines Förderprog­rammes für eine freiwillig­e Umgestaltu­ng – wenn man das jetzt schon beschließe, könne es noch in die Haushaltsb­eratungen 2019 aufgenomme­n werden. Im Juni 2019 sei dann der Haushalt rechtskräf­tig, und Auszahlung­en seien möglich, ergänzte der Ausschussv­orsitzende Christian Pakusch. Der Stadtrat brachte die Leitlinien einstimmig auf den Weg.

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