Rheinische Post Krefeld Kempen
Völkerverständigung bei den Billens
SCHIEFBAHN (schö) Die beiden haben ihren Beitrag zur „Völkerverständigung“geleistet – wenn man sich erinnert, dass früher viele Willicher Jungs mit den Schiefbahnern nicht viel zu tun haben wollten, umgekehrt natürlich genauso. Josef und Marianne Billen haben gezeigt, dass das auch anders geht. Denn vor 60 Jahren heiratete die Willicherin ihren Josef aus Schiefbahn, den sie bei einer Tanzveranstaltung im Kaisersaal Schiffer kennengelernt hatte. Gerade feierte das Paar im kleinen Familienkreis das Fest der Diamantenen Hochzeit.
Standesamtlich wurde das Paar am 11. Oktober 1958 miteinander verbunden; kurz danach gaben sich die beiden in der katholischen Katharinen-Kirche vor dem Altar und vor Pastor und Dechant Paul Siepen das Ja-Wort. Eigentlich kommt Marianne Billen, eine geborene Matter (die Schwester des früheren Schreinermeisters Karl Matter) aus Engel- berg, einer Gemeinde in der Zentralschweiz. Aber schon in jungen Jahren kam sie mit den Eltern nach Willich.
Sohn Michael ging aus der Ehe hervor. Viele Jahre waren die Eheleute berufstätig. Der Ur-Schiefbahner Josef Billen, ein Schlossermeister, arbeitete bis zu seinem Ruhestand 1994 40 Jahre lang bei den Edelstahlwerken in Krefeld, war dort etwa 20 Jahre lang der Walzmeister. Ehefrau Marianne erlernte das Näh-Handwerk, arbeite zunächst einige Zeit in einem Krefelder Unternehmen, ehe sie sich viele Jahre um die Betreuung der Senioren im Schiefbahner Hubertusstift kümmerte.
Beide wohnen seit ihrer Hochzeit an der Siedlerallee und waren früher oft „auf Achse“. Der Jubilar, mittlerweile 83 Jahre alt, gehörte 42 Jahre lang dem Schiefbahner Schützenzug„Königsheide“an, probierte unter anderem das Kunst- und Einradfahren beim Schiefbahner Tourenclub aus. Marianne schätzte immer die Geselligkeit, war ebenfalls immer in Bewegung, auch wenn zuletzt ihr Damen-Kegelclub „Lahme Enten“hieß.
Als jetzt bei der Diamanthochzeitsfeier im Sitterhof mit den Verwandten, darunter natürlich auch Schwiegertochter Heike, gegessen wurde, erinnerte sich das Jubelpaar an viele gemeinsamen Touren, mit Langlaufskiern oder zu Fuß, vor allem rund um St. Moritz. „Da möchte ich noch einmal hin“, wünschte sich Josef Billen.