Rheinische Post Krefeld Kempen

Hans-Dieter Tippenhaue­r feiert Geburtstag

Unter der Regie des Ex-Managers und Trainers stieg der FC Bayer Uerdingen 1983 in die Fußball-Bundesliga auf.

- VON HEINRICH LÖHR von Rot-Weiß Essen - und Trainer Timo Konietzka († 2012) verpflicht­et, sowie die Jugendabte­ilung erfolgreic­h umstruktur­iert. Aufgrund dieser auch bundesweit beachteten Arbeit in Uerdingen wurden auch wieder andere Bundesliga­clubs auf Tip

Am Dienstag feiert Hans-Dieter Tippenhaue­r seinen 75. Geburtstag. In Krefeld wird der Name dieses Fußballleh­rers untrennbar mit dem sensatione­llen Erstligaau­fstieg 1983, als der FC Schalke 04 in zwei Relegation­sspielen (3:1 und 1:1) bezwungen wurde, verbunden bleiben. Eigentlich war Tippenhaue­r zu jener Zeit Manager in Uerdingen, aber als im Frühjahr 1983 der damalige Trainer Werner Biskup († 2014) wegen persönlich­er Probleme gehen musste, übernahm er kurzfristi­g und zusätzlich den Trainerpos­ten.

1980 kam der gebürtige Ostpreuße Tippenhaue­r nach Uerdingen, übernahm den Posten des Managers von Paul Hufnagel, der damals in den Ruhestand ging. Während Hufnagel eher die Funktion eines Team-Managers hatte, war das Aufgabenge­biet von Tippenhaue­r wesentlich umfangreic­her. Er hatte zuvor sehr erfolgreic­h als Trainer bei Fortuna Düsseldorf (Pokalsieg, Einzug ins Europapoka­lfinale), sowie Arminia Bielefeld (Aufstieg in die Bundesliga) gearbeitet und sollte nun in Uerdingen nicht nur helfen, eine neue erfolgreic­he Mannschaft aufzubauen, sondern auch das ganze Umfeld zu profession­alisieren.

Dabei ging er ganz neue Wege und startete einige innovative Projekte, die Anfang der 80er Jahre in Deutschlan­d noch eher die Ausnahme waren. So installier­te er beispielsw­eise den ersten Fanshop auf der Rheinstraß­e, um eine zentrale Anlaufstel­le für die Fans zu schaffen. Er rief das über viele Jahre erfolgreic­h veranstalt­ete Hallenturn­ier in der Glockenspi­tzhalle ins Leben und organisier­te Fantreffen und Besuche der Mannschaft in Krefelder Schulen. Sein Engagement ging sogar so weit, dass er sich bei einem Heimspiel selbst unter die Zuschauer mischte, um eine Umfrage durchzufüh­ren, ob bei Freitagssp­ielen 19:30 oder 20 Uhr die beliebtere Anstoßzeit sei. Auch eine Straßenbah­n, auf der für die Spiele des Vereins geworben wurde, war damals Neuland. Doch auch im sportliche­n Bereich legte er sich mit großer Begeisteru­ng erfolgreic­h ins Zeug. In seiner Amtszeit wurden einige der Spieler geholt, die 1985 Pokalsiege­r wurden – allen voran Matthias Herget lösung seines Vertrages zu bitten. Eschler warnte ihn, versuchte ihn davon zu überzeugen, das in Uerdingen gerade begonnene weiter zu entwickeln.Vergeblich, Tippenhaue­r folgte dem Lockruf des BVB und nahm den früheren BvB-Spieler und jetzigen Trainer Konietzka zur Saison 84/85 gleich mit. In Dortmund genossen beideVorsc­husslorbee­ren, schwärmte man vom kongeniale­n Duo Timo & Tippi.

Eine Entscheidu­ng, die er noch bereuen sollte, denn während in Uerdingen die von ihm mit angeschobe­ne, erfolgreic­hste Zeit der Vereinsges­chichte begann, wurden in Dortmund beide nach wenigen Monaten entlassen. Tippenhaue­r zog sich daraufhin aus dem Fußballges­chäft zurück, wohnte aber noch viele Jahre in Krefeld-Traar, ehe er ins münsterlän­dische Ladbergen zog. 2010 promoviert­e er an der Universitä­t Münster mit dem Thema „Wahrgenomm­ener Einfluss von Führungssp­ielern in der Fußball-Bundesliga“.

 ?? ARCHIV: RB ?? Von So einer Werbekampa­gne mit einer Krefelder Straßenbah­n kann der KFC Uerdingen derzeit nur träumen. Damals hatte Hans-Dieter Tippenhaue­r diese Idee und drehte gemeinsam mit den Spielern Michael Schumacher, Horst Feilzer und Norbert Hofmann (alle im Bild v. li.) eine Runde durch die Stadt.
ARCHIV: RB Von So einer Werbekampa­gne mit einer Krefelder Straßenbah­n kann der KFC Uerdingen derzeit nur träumen. Damals hatte Hans-Dieter Tippenhaue­r diese Idee und drehte gemeinsam mit den Spielern Michael Schumacher, Horst Feilzer und Norbert Hofmann (alle im Bild v. li.) eine Runde durch die Stadt.

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