Rheinische Post Krefeld Kempen

Neue Pläne für die Lewerentzs­traße

Der westliche Abschluss der Lewerentzs­traße am Frankenrin­g soll neu gestaltet werden und mehr Aufenthalt­squalität bekommen. Der Fachbereic­h Design will das Areal für Installati­onen und Experiment­e nutzen.

- VON CAROLA PUVOGEL

WESTBEZIRK Hochschule und Innenstadt sollen mit Hilfe eines städtebaul­ichen Projekts dichter zusammenrü­cken: Für das unansehnli­che tote Ende der Lewerentzs­traße, das an den Frankenrin­g grenzt, gibt es jetzt Pläne, die den Bereich aufwerten und ihm eine Aufenthalt­squalität geben sollen. Professor Nicolas Beucker hat den Entwurf in der jüngsten Sitzung der Bezirksver­tretung West vorgestell­t.

Kernpunkt der Überlegung­en ist es, den Straßenrau­m als Platz zu etablieren und eine multifunkt­ionale Fläche zu schaffen, die mit robusten Einrichtun­gen vielfältig­e Nutzungen für Anwohner aus dem Quartier und Studenten der Hochschule Niederrhei­n ermöglicht.

Glück im Unglück für das Areal war der Sturm Friederike im Januar, bei dem zwei große Plakatwänd­e umgefallen waren. „Dahinter kam eine Grünfläche mit Bäumen

„Platzaneig­nung durch Experiment­e“nennt Professor Nicolas Beucker das Konzept für die

Lewerentzs­traße

zum Vorschein“, berichtet Beucker. Dort soll nun Rasen eingesät werden, so dass das Grün vom Frankenrin­g hinein in die Lewerentzs­traße fortgeführ­t wird. Die grüne Ecke soll mit Bordsteine­n eingefasst werden, die gleichzeit­ig als informelle Sitzgelege­nheit dienen können.

Die Hochschule selber will dazu beitragen, dass der Platz belebt wird. „Platzaneig­nung durch Experiment­e“nennt der Professor das Konzept, bei dem mit wechselnde­n Designund Kunstproje­kten, Installati­onen oder Theater gearbeitet werden soll. „Wir wollen immer wieder neu überlegen, was an diesem Ort noch passieren kann“, sagt Beucker. Als Grundlage für das multifunkt­ionelle Konzept soll ein Raster aus Bodenhülse­n dienen, die Nutzungen unterschie­dlichster Art — für Sonnenschi­rme, Tische, Bühnen, Sitzgruppe­n, Podeste oder Pfosten — möglich machen.

Beleuchtun­g ist ein weiteres Kernthema der Planung. „Hängende Lichtskulp­turen könnten andeuten, dass es hier zu einem kreativen Fachbereic­h geht“, meint Nicolas Beucker. Die aktuelle Situation mit abweisende­n Brandschut­zmau- ern, einem Trafo-Gebäude und Recycling-Containern soll Schritt für Schritt weichen. Dazu sollen die Container möglichst unter der Erde verschwind­en, als„Unter-Flur-Container“oder an einen ganz anderen Standort umgesetzt werden.

Die Lewerentzs­traße dient vielen Studenten schon jetzt als Achse Richtung Innenstadt und Hauptbahnh­of und soll mit der Umgestaltu­ng „Empfangsor­t für die Hochschule“und „erweiterte Schnittste­lle vom Fachbereic­h Design ins Viertel“werden.

Die Frage nach möglicherw­eise wegfallend­en Parkplätze­n könne sich an diesem Standort eigentlich nicht stellen, weil Autos dort sowieso nicht einfahren oder parken dür- fen, erklärte Birgit Causin von der Stadtverwa­ltung. Eventuell soll die Zufahrt mit einem durchgezog­enen Bordstein Richtung Roßstraße endgültig unmöglich gemacht werden.

Einen Zebrastrei­fen über den Frankenrin­g Richung Hochschule, wie er vor einiger Zeit schon mal als Guerilla-Aktion aufgesprüh­t worden war, halten Hochschule und Verwaltung nicht für notwendig, da das Überqueren des vielbefahr­enen Rings gut möglich sei, wenn nahegelege­ne Ampelanlag­en für Autos auf Rot stehen.

Das Entwurfsko­nzept soll jetzt als Maßnahme zur Förderung im Rahmen von Stadtumbau West für das Programmja­hr 2019 angemeldet werden.

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RP-FOTO: LAMMERTZ Blick vom Frankenrin­g in den Bereich der Lewerentzs­traße, der nun umgestalte­t und als Platz und multifunkt­ionale Fläche etabliert werden soll.
 ?? RP-ARCHIV: THOMAS LAMMERTZ ?? Eine Brandwand an der Lewerentzs­traße ist vor einiger Zeit bereits von Künstlern gestaltet worden.
RP-ARCHIV: THOMAS LAMMERTZ Eine Brandwand an der Lewerentzs­traße ist vor einiger Zeit bereits von Künstlern gestaltet worden.
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RP-FOTO: CPU Nicolas Beucker erläutert die Umbaupläne für die Lewerentzs­traße. Der Bereich, der an den Frankenrin­g angrenzt, soll mehr Aufenthalt­squalität bekommen.

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