Rheinische Post Krefeld Kempen
ZWAR: Neues Angebot für junge Alte in St. Hubert
ST. HUBERT Die Anregung kam aus der seit 16 Jahren bestehenden Gruppe: Warum nicht eine neue Gruppe von Gleichgesinnten etablieren, die sich zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten treffen? Seit 2002 gibt es in St. Hubert eine Gruppe von Bürgern, die seinerzeit zwischen Arbeit und Ruhestand waren und sich regelmäßig zum Radfahren, Wandern, Kartenspielen oder anderen Aktivitäten zu treffen. Diese Gruppe ist bis heute aktiv, die Mitglieder sind älter geworden. An der Idee, ge- meinsam die Freizeit zu gestalten, halten sie bis heute fest. Es hilft, der Einsamkeit im fortgeschrittenen Alter entgegenzuwirken.
Die St. Huberter Gruppe startete seinerzeit nach dem Konzept von ZWAR. Diese Abkürzung steht für „Zwischen Arbeitsleben und Ruhestand“. Seit 1979 wird das Konzept in vielen Kommunen in Nordrhein-Westfalen praktiziert. Jung gebliebenen Älteren werden Freizeitangebote für den bevorstehenden Ruhestand gemacht. Man trifft sich als Gruppe und wird nach einer Einführungsphase mit fachlicher Begleitung von ZWAR-Experten in die Eigenständigkeit entlassen.
Das Konzept ging seinerzeit auch in St. Hubert auf. Anlaufstelle der ersten ZWAR-Gruppe ist bis heute das Begegnungszentrum Dr.-KarlRudolph-Haus. Hier soll sich demnächst auch eine neue ZWAR-Gruppe treffen. Die Stadt hat 1354 St. Huberter Bürger im Alter von 55 bis 65 Jahren angeschrieben und zur Gründung der neuen Gruppe eingeladen. Die Gründungsversammlung findet am kommenden Donnerstag, 18. Oktober, um 19 Uhr im St. Huberter Forum am Hohenzollernplatz 19 statt. Dort wird der Startschuss für die gemeinsamen Freizeitaktivitäten gegeben.
Was die jungen Alten künftig gemeinsam machen wollen, das bestimmen die Gruppenmitglieder selbst. Bettina Prothmann von der ZWAR-Zentralstelle in Dortmund hat schon viele Gruppen in Nordrhein-Westfalen beim Laufenlernen begleitet. Sie ist sehr zuversichtlich, dass das auch beim Neustart in St. Hubert gelingt. In der Anfangsphase steht Bettina Prothmann hilfreich zur Seite. Nadja Kleine von der Kempener Stadtverwaltung wird die Gruppe ebenfalls begleiten. Sie wurde speziell geschult und will auch dafür sorgen, dass die neue Gruppe sich intern gut vernetzt und Anschluss an die bestehende Gruppe erhält.
Nadja Kleine steht auch für die so genannten Basistreffen bereit, die künftig alle 14 Tage montags im Dr.-Karl-Rudolph-Haus an der Anton-Hochkirchen-Straße stattfinden werden. Start ist hier am 29. Oktober. Die bestehende Gruppe trifft sich in dem Begegnungszentrum übrigens regelmäßig donnerstags zu gemeinsamen Aktivitäten. Der Austausch ist durchaus erwünscht.
Im Kempener Rathaus betonen die Verantwortlichen, dass ZWAR keine Konkurrenz zu anderen Angeboten für Senioren in der Stadt ist, sondern eine sinnvolle Ergänzung. Der zuständige Beigeordnete Michael Klee würdigt in diesem Zusammenhang die Arbeit der Kirchen, der Senioren-Initiative Kempen oder der Arbeiterwohlfahrt. Auch hier gebe es eine breite Palette von Freizeitangeboten für ältere Bürger, lobt Klee. Speziell für den Stadtteil St. Hubert sei ZWAR dabei ein weiterer Baustein.