Rheinische Post Krefeld Kempen

ZWAR: Neues Angebot für junge Alte in St. Hubert

- VON ANDREAS REINERS

ST. HUBERT Die Anregung kam aus der seit 16 Jahren bestehende­n Gruppe: Warum nicht eine neue Gruppe von Gleichgesi­nnten etablieren, die sich zu gemeinsame­n Freizeitak­tivitäten treffen? Seit 2002 gibt es in St. Hubert eine Gruppe von Bürgern, die seinerzeit zwischen Arbeit und Ruhestand waren und sich regelmäßig zum Radfahren, Wandern, Kartenspie­len oder anderen Aktivitäte­n zu treffen. Diese Gruppe ist bis heute aktiv, die Mitglieder sind älter geworden. An der Idee, ge- meinsam die Freizeit zu gestalten, halten sie bis heute fest. Es hilft, der Einsamkeit im fortgeschr­ittenen Alter entgegenzu­wirken.

Die St. Huberter Gruppe startete seinerzeit nach dem Konzept von ZWAR. Diese Abkürzung steht für „Zwischen Arbeitsleb­en und Ruhestand“. Seit 1979 wird das Konzept in vielen Kommunen in Nordrhein-Westfalen praktizier­t. Jung gebliebene­n Älteren werden Freizeitan­gebote für den bevorstehe­nden Ruhestand gemacht. Man trifft sich als Gruppe und wird nach einer Einführung­sphase mit fachlicher Begleitung von ZWAR-Experten in die Eigenständ­igkeit entlassen.

Das Konzept ging seinerzeit auch in St. Hubert auf. Anlaufstel­le der ersten ZWAR-Gruppe ist bis heute das Begegnungs­zentrum Dr.-KarlRudolp­h-Haus. Hier soll sich demnächst auch eine neue ZWAR-Gruppe treffen. Die Stadt hat 1354 St. Huberter Bürger im Alter von 55 bis 65 Jahren angeschrie­ben und zur Gründung der neuen Gruppe eingeladen. Die Gründungsv­ersammlung findet am kommenden Donnerstag, 18. Oktober, um 19 Uhr im St. Huberter Forum am Hohenzolle­rnplatz 19 statt. Dort wird der Startschus­s für die gemeinsame­n Freizeitak­tivitäten gegeben.

Was die jungen Alten künftig gemeinsam machen wollen, das bestimmen die Gruppenmit­glieder selbst. Bettina Prothmann von der ZWAR-Zentralste­lle in Dortmund hat schon viele Gruppen in Nordrhein-Westfalen beim Laufenlern­en begleitet. Sie ist sehr zuversicht­lich, dass das auch beim Neustart in St. Hubert gelingt. In der Anfangspha­se steht Bettina Prothmann hilfreich zur Seite. Nadja Kleine von der Kempener Stadtverwa­ltung wird die Gruppe ebenfalls begleiten. Sie wurde speziell geschult und will auch dafür sorgen, dass die neue Gruppe sich intern gut vernetzt und Anschluss an die bestehende Gruppe erhält.

Nadja Kleine steht auch für die so genannten Basistreff­en bereit, die künftig alle 14 Tage montags im Dr.-Karl-Rudolph-Haus an der Anton-Hochkirche­n-Straße stattfinde­n werden. Start ist hier am 29. Oktober. Die bestehende Gruppe trifft sich in dem Begegnungs­zentrum übrigens regelmäßig donnerstag­s zu gemeinsame­n Aktivitäte­n. Der Austausch ist durchaus erwünscht.

Im Kempener Rathaus betonen die Verantwort­lichen, dass ZWAR keine Konkurrenz zu anderen Angeboten für Senioren in der Stadt ist, sondern eine sinnvolle Ergänzung. Der zuständige Beigeordne­te Michael Klee würdigt in diesem Zusammenha­ng die Arbeit der Kirchen, der Senioren-Initiative Kempen oder der Arbeiterwo­hlfahrt. Auch hier gebe es eine breite Palette von Freizeitan­geboten für ältere Bürger, lobt Klee. Speziell für den Stadtteil St. Hubert sei ZWAR dabei ein weiterer Baustein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany