Rheinische Post Krefeld Kempen
Ein Abend zu Ehren des großartigen Komikers Heinz Erhardt
Martin Lücker erwies mit seinem „Heinz-Erhardt-Abend“im Haus Wiesengrund dem Original seine Reverenz.
Er wolle Heinz Erhard ehren, nicht imitieren, sagte Martin Lücker zu Beginn seines „Heinz-Erhard-Abend” im HausWiesengrund. Und dies machte er nach Ansicht der vielen Besucher der Reihe„Samstag halb fünf” genau richtig.
Direkt zu Beginn forderte Lücker das Publikum auf, kräftig mitzumachen. Da brauchte er nicht lange zu bitten, denn viele hatten die Texte des großen Komödianten noch parat. Ob das Lied von der Made oder die Geschichte vom Lord, der immer mit dem Ford wegfährt, alle konnten zumindest den Refrain immer munter mitsingen. Lücker freute dies offensichtlich: „Sie haben es gut drauf”.
Dann ging es Schlag auf Schlag in die wortgewandte Welt von Erhard. Es war wunderbar, wie Lücker zum Beispiel einen Ausflug in die Zoologie von Erhard machte. Oder es gibt die spezielle Version des Klassikers „Der Erlkönig”, der herrlich veralbert wird. Erhard wusste auch genau, warum die Zitronen sauer wurden. Der„Ritter Fips”, eine Standardfigur von Erhard durfte natürlich auch nicht fehlen.
Zwischendurch entdeckte Lücker Parallelen zwischen seinem Leben und dem von Erhard. Nicht ganz ernst gemeint war dieser launige Vergleich. Erhard ist in einem musikalischen, kunstsinnigen Elternhaus in Riga aufgewachsen, der kleine Martin ist ein Bauernsohn aus Borgholzhausen in Ostwestfalen.
Weiter ging es zum Thema Liebe. Da erhält die Trilogie des griechischen Unglückspaares Hero und Leander eine ganz neue Sicht.Wäre die Ansichtskarte mit der Ankündigung des Geliebten nicht zwei Tage zu spät angekommen, läge dieser nun nicht tot auf dem Meeresgrund. Diese Idee konnte nur einer wie Heinz Erhard haben, Lücker brachte sie gekonnt mit Sprache und Musikbegleitung dem Publikum nahe.
Überhaupt ist er nicht nur ein guter Schauspieler und Rezitator, sondern dazu auch noch ein hervorragender Pianist. So bringt er eine Widmung an große Komponisten ganz in der Art von Erhard, wo die Namen der Komponisten zum Erzählen einer ganzen Geschichte herhalten müssen. Oder auch ein be- geisterndes Medley von Schlagern der siebziger Jahre. Denn wie viele hat der kleine Lücker am Samstag frisch gebadet im Bademantel bei Schnittchen und Gürkchen die Hitparade gesehen. Die Hits hatte nicht nur er gut in Erinnerung, bei jedem sangen die Besucher mit.
Die nächste Veranstaltung der Reihe findet am Samstag, 17. November statt. Dann heißt es „Let`s Swing“mit dem Trio „Linie 43‘ aus Krefeld. Karten zum Preis von fünf Euro gibt es im Kulturforum, Burgstraße 19, Verwaltungsnebenstelle Tönisberg, Helmeskamp 14, Begegnungszentrum Dr.-Karl-RudolphHaus, Anton-Hochkirchen-Straße 4, St. Hubert, Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen, Wiesenstraße 59 (Haus Wiesengrund).