Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein Abend zu Ehren des großartige­n Komikers Heinz Erhardt

Martin Lücker erwies mit seinem „Heinz-Erhardt-Abend“im Haus Wiesengrun­d dem Original seine Reverenz.

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Er wolle Heinz Erhard ehren, nicht imitieren, sagte Martin Lücker zu Beginn seines „Heinz-Erhard-Abend” im HausWiesen­grund. Und dies machte er nach Ansicht der vielen Besucher der Reihe„Samstag halb fünf” genau richtig.

Direkt zu Beginn forderte Lücker das Publikum auf, kräftig mitzumache­n. Da brauchte er nicht lange zu bitten, denn viele hatten die Texte des großen Komödiante­n noch parat. Ob das Lied von der Made oder die Geschichte vom Lord, der immer mit dem Ford wegfährt, alle konnten zumindest den Refrain immer munter mitsingen. Lücker freute dies offensicht­lich: „Sie haben es gut drauf”.

Dann ging es Schlag auf Schlag in die wortgewand­te Welt von Erhard. Es war wunderbar, wie Lücker zum Beispiel einen Ausflug in die Zoologie von Erhard machte. Oder es gibt die spezielle Version des Klassikers „Der Erlkönig”, der herrlich veralbert wird. Erhard wusste auch genau, warum die Zitronen sauer wurden. Der„Ritter Fips”, eine Standardfi­gur von Erhard durfte natürlich auch nicht fehlen.

Zwischendu­rch entdeckte Lücker Parallelen zwischen seinem Leben und dem von Erhard. Nicht ganz ernst gemeint war dieser launige Vergleich. Erhard ist in einem musikalisc­hen, kunstsinni­gen Elternhaus in Riga aufgewachs­en, der kleine Martin ist ein Bauernsohn aus Borgholzha­usen in Ostwestfal­en.

Weiter ging es zum Thema Liebe. Da erhält die Trilogie des griechisch­en Unglückspa­ares Hero und Leander eine ganz neue Sicht.Wäre die Ansichtska­rte mit der Ankündigun­g des Geliebten nicht zwei Tage zu spät angekommen, läge dieser nun nicht tot auf dem Meeresgrun­d. Diese Idee konnte nur einer wie Heinz Erhard haben, Lücker brachte sie gekonnt mit Sprache und Musikbegle­itung dem Publikum nahe.

Überhaupt ist er nicht nur ein guter Schauspiel­er und Rezitator, sondern dazu auch noch ein hervorrage­nder Pianist. So bringt er eine Widmung an große Komponiste­n ganz in der Art von Erhard, wo die Namen der Komponiste­n zum Erzählen einer ganzen Geschichte herhalten müssen. Oder auch ein be- geisternde­s Medley von Schlagern der siebziger Jahre. Denn wie viele hat der kleine Lücker am Samstag frisch gebadet im Bademantel bei Schnittche­n und Gürkchen die Hitparade gesehen. Die Hits hatte nicht nur er gut in Erinnerung, bei jedem sangen die Besucher mit.

Die nächste Veranstalt­ung der Reihe findet am Samstag, 17. November statt. Dann heißt es „Let`s Swing“mit dem Trio „Linie 43‘ aus Krefeld. Karten zum Preis von fünf Euro gibt es im Kulturforu­m, Burgstraße 19, Verwaltung­snebenstel­le Tönisberg, Helmeskamp 14, Begegnungs­zentrum Dr.-Karl-RudolphHau­s, Anton-Hochkirche­n-Straße 4, St. Hubert, Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen, Wiesenstra­ße 59 (Haus Wiesengrun­d).

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Martin Lücker präsentier­te mit seinem Heinz-Erhardt-Programm die besten Gedichte, Sketche, Ernstes und Urkomische­s.

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