Rheinische Post Krefeld Kempen

FDP will Zeitplan für Sanierung Stadthaus sehen

Die Sanierung des denkmalges­chützten Baus von Architekt Egon Eiermann hat für die Freien Demokraten weiterhin Vorrang. Die CDU sieht hingegen keine Perspektiv­e für eine Einigung mehr.

- VON NORBERT STIRKEN

Die Sanierung des Stadthause­s genießt für die Freien Demokraten weiterhin Priorität. Die Stadtverwa­ltung soll das Angebot der oberen Denkmalsch­utzbehörde beim Landschaft­sverband Rheinland (LVR) annehmen, um zu einem„zumutbaren Zeitplan“für die Herrichtun­g des Egon-Eiermann-Baus als zentralen Verwaltung­ssitz zu kommen. „Die Sanierung des Stadthause­s, soweit es unter Denkmalsch­utz steht, hat für die FDP-Fraktion weiterhin Vorrang“, erklärte FDP-Fraktionsv­orsitzende­r Joachim C. Heitmann.

Laut Denkmalsch­utzgesetz entscheide­t die Untere Denkmalbeh­örde (Stadt) im Benehmen mit dem LVR. „Deshalb sollte das Angebot des LVR, das Benehmensv­erfahren zu „verdichten“, um in absehbarer Zeit zu einer Benehmense­rteilung zu kommen, mit der Maßgabe aufgegriff­en werden, dass ein für die Stadt zumutbarer Zeitplan abgestimmt werden kann. Dazu gehört auch, dass eine abschließe­nde Lis- te der zu behandelnd­en Fragen (Türen, Fenster, Fliesen) vereinbart wird“, sagte Heitmann.

Dem Landschaft­sverband müssten die „Ewigkeitsk­osten“mitgeteilt werden, die im Falle einer teilweisen beziehungs­weise vollständi­gen Stilllegun­g auf die Stadt zukämen. Sie würden 300.000 Euro pro Jahr betragen. Eine sinnvolle und akzeptable anderweiti­ge Nutzung oder eine Verkauf des Stadthause­s sei jedenfalls der FDP-Fraktion bislang nicht plausibel dargelegt worden: „Die dazu erfolgten Andeutunge­n des Beigeordne­ten Martin Linne sind uns zu unverbindl­ich.“Sollte sich aber keine realistisc­he Perspektiv­e ergeben, würde sich die FDP-Fraktion dem Verkauf nicht verschließ­en: „Denn im Falles eines Eigentümer­wechsels gingen die Pflichten aus dem Denkmalsch­utz über, wobei ein Privater bei der Vergabe von Bauleistun­gen einen größeren Spielraum als die Stadt hätte.“

Dass der Konflikt zwischen Stadt und LVR in Sachen Denkmalsch­utz am Stadthaus noch entschärft werden kann, daran hegen große Teile in Politik und Öffentlich­keit Zweifel. Anfang des Monats wurde bekannt, dass sas Amt für Denkmalpfl­ege im Rheinland darauf beharrt, dass die Stadt Krefeld für die Sanierung des Stadthause­s eine Prüfliste von knapp 40 Posten abarbeiten muss. Der LVR weicht keinen Jota von seiner Linie ab, so viel wie möglich originale Substanz des Komplexes zu retten. Im Gegenteil, es kam sogar noch ein Punkt dazu. Die Stadt soll nach dem Willen des LVR nun etwa auch noch testen, ob die Originalve­rzinkung der Stahlfenst­er über eine schonende Reinigung mit behutsamer Teil-Entschicht­ung gerettet werden kann.

Dies berichten zuletzt die CDU-Ratsherren Philibert Reuters und Jürgen Wettingfel­d über die jüngsten Gespräche zwischen Stadt und LVR zum Stadthaus. Die Ergebnisse haben die CDU bewogen, das Projekt Stadthauss­anierung aufzugeben.

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RP-FOTO: TL Das Stadthaus am Konrad-Adenauer-Platz ist sanierungs­bedürftig: Über die Ansprüche des Denkmalsch­utzes streiten Stadt und Landschaft­sverband Rheinland.

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