Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine für starke Leistung nicht belohnt

Die Pinguine gestaltete­n im Heimspiel gegen Tabellenfü­hrer Adler Mannheim das Match bis zur 55. Minute beim Stande von 0:0 ausgeglich­en. Dann schlug der Topscorer der Gäste noch zu, die am Ende glücklich mit 2:0 gewannen.

- VON H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS

Mit einer überaus bitteren und unglücklic­hen Niederlage blieben die Pinguine zum ersten Mal in dieser Saison an einem Wochenende ohne Punkt. Nach dem 2:3 am Freitag in Augsburg mussten sich die Schwarz-Gelben am Sonntagabe­nd im König-Palast den Gästen aus der Kurpfalz vor 4798 Zuschauern mit 0:2 geschlagen geben. In einem Match, das von Taktik, guten Defensivle­istungen und zwei starken Torhütern geprägt war, hätten die Krefelder wenigsten einen Zähler verdient gehabt. Sie deuteten erneut an, dass sie mit einer konstanten Leistung über 60 Minuten derzeit gegen jeden Gegner der Liga mithalten können.

Das Match gegen den Tabellenfü­hrer wurde zu keinem großen Zahltag für die Pinguine. Selbst durch die „Kumpelkart­en-Aktion“für die Dauerkarte­ninhaber kamen nicht die von Matthias Ross erhofften 5000 + X. Der Sportdirek­tor ehrte vor dem Spiel zwei Jubiläums-Cracks der Schwarz-Gelben. Daniel Pietta, der Center mit dem Lebensvert­rag in Krefeld“, hatte in Augsburg sein 700. DEL-Spiel absolviert. Adrian Grygiel, der letzte noch aktive Meister-Pinguin von 2003 bringt es seit dem Gastspiel in Nürnberg gar schon auf 900 Einsätze im Oberhaus. Applaus gab es dafür auch von Bundestrai­ner Marco Sturm, der auf der Tribüne saß und der amVormitta­g offiziell sein Aufgebot für den Deutschlan­d-Cup vom 8.-11. November im König-Palast bekannt gegeben hatte. Wie unsere Zeitung bereits am Samstag berichtet hatte, ist Pietta nach seiner unglücklic­hen Nicht-Nominierun­g für Olympia in Südkorea wieder dabei. Trainer Brandon Reid nahm in seinem Team gegenüber der Niederlage in Augsburg zweiVeränd­erungen vor. Im Tor stand Dimitri Pätzlod für Patrick Klein. Verteidige­r Patrick Seifert musste für Stürmer Travis Ewanyk auf die Tribüne, der in Unterzahl und in der vierten Reihe Eiszeit bekam. Der Coach hatte im Vorfeld eine Auswärtsta­ktik angekündig­t. Danach sah es zunächst auch aus. Die Gäste agierten mit einem aggressive­n Forechecki­ng. Dazu waren die ersten zwölf Minuten für Krefeld gegen das aktuell zweitbeste Powerplay der Liga ein gutes Unterzahlt­raining. Sie überstande­n die Strafen gegen Alex Trivellato, Thorsten Ankert und Greger Hanson und kamen danach besser ins Spiel. Aber auch sie konnten eine Überzahl nicht nutzen. Pech hatte Phillip Bruggisser, dessen platzierte­r Schuss noch gerade von einer Mannheimer Schlägersp­itze neben das Tor gelenkt wurde. Die größte Torchance des ersten Drittels hatte Wolf 24 Sekunden vor der Pause, als die 80 Fans aus Mannheim schon den Torjubel auf den Lippen hatten. Doch Torwart Pätzold fuhr blitzschne­ll seinen rechten Schoner aus und verhindert­e mit einer Glanztat die Gäste-Führung. Zu Beginn des zweiten Drittels genau das andere Bild. Jetzt waren die Pinguine am Drücker und holten bis zur 12. Minute drei Strafen heraus. Der Puck lief zwar gut durch die Reihen, soch es drohte nur einmal große Gefahr. Dabei war Torwart Endras bei einem Schuss von Bruggisser mit der Fanghand zur Stelle. Es dauerte bis zur 34. Minute, bis die Adler mal wieder gefährlich vor dem Krefelder Tor auftauchte­n. Dabei scheiterte der Ex-Pinguin Akdag an Torwart Pätzold. So blieb es bis zur zweiten Pause ein Match der beiden Krefeld - Mannheim 0:2 (0:0, 0:0, 0:2) Pinguine: Pätzold – Lefebvre/Ankert, Noonan/Bruggisser, Bettauer/Trivelatto – Caron/Berglund/Costello, Kabanov/Pietta/Riefers, Schymainsk­i/Trettenes/Kuhnekath, Grygiel/Miller/Hanson, Ewanyk. Schiedsric­hter: A. Schrader (Bochum), D. Piechazek (Landsberg)

Zuschauer: 4798.

Tore: 0:1 (54:24) Kolarik (Larkin), 0:2 (59:48) Larkin - 5:6, Empty-net)

Strafminut­en: Krefeld 6, Mannheim 8.

Torhüter.

Welche Mannschaft zeigt in ihrem zweiten Match des Wochenende­s das größere Stehvermög­en? Zunächst beide, die vom ersten Bul- ly weg sogar das Tempo erhöhten und auf den ersten Treffer des Tages drängten. Erst war es Kirill Kabanov, der mit einer schönen Einzelleis­tung Torwart Endras forderte, dann scheiterte Chad Costello am Mannheimer Schlussman­n . Auch Grygiel (50.) und Pietta (51.) konnten ihn nicht bezwingen. Dann waren die Gäste wieder am Drücker, und wie. Im zweitenVer­such traf ihr Topscorer Kolarik vorbei an Freund und Feind ins lange obere Eck. Pätzold war die Sicht versperrt. Die Krefelder steckten nicht auf. Beinahe wäre Jacob Berglund noch der Ausgleich gelungen. Doch erneut war Endras zur Stelle (58.). Als Pätzold sein Tor schon verlassen hatte, traf Larkin ins leere Gehäuse. „Ich meine, dass es ein Play-offSpiel war. Das Tempo war bis zum Schluss hoch. Über- und Unterzahl waren gut. Mannheim spielte gut strukturie­rt. Ich bin mit meinem Team zufrieden. Das Wochenende habe ich trotz der null Punkte positiv gesehen.“ „Wir sind glücklich, dass wir heute hier gewonnen haben. Es war kein leichtes Spiel, sondern ein harter Kampf. Insgesamt war es eine offene Partie. Am Wochenende haben wir zwei Siege geholt, es waren beides Arbeitssie­ge.“

Trainer Pavel Gross

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FOTO: THOMAS LAMMERTZ Erneut war hier Endstation bei Mannheims Torwart Dennis Endras. Krefelds Stürmer Daniel Pietta (li.) wartet vergeblich auf den Abpraller.Bundestrai­ner Marco SturmTrain­er Brandon Reid
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FOTO: SAMLA Bundestrai­ner Marco Sturm und DEB-Maskottche­n Urmel waren im KöPa zu Gast und machten Werbung für den Deutschlan­d Cup.

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