Rheinische Post Krefeld Kempen
Hansen ist nicht zu halten
Obwohl der Handball-Drittligist HSG Krefeld seine schwächste Leistung vor heimischem Publikum bietet, gewinnt er gegen den MTV Großenheidorn überaus deutlich mit 32:18.
Die HSG Krefeld bleibt weiterhin an der Tabellenspitze der dritten Liga Staffel West. Dabei hatte das Team im Heimspiel gegen den MTV Großenheidorn vor 509 Zuschauern allerdings zunächst Mühe, feierte am Ende aber einen ungefährdeten 32:18 (15:10)-Erfolg. In einem vor allem in der ersten Halbzeit über lange Zeit seltsam emotionslosen Spiel, das aufgrund einer verspäteten Anreise der Gäste zehn Minuten später begonnen hatte, setzte sich ab der 20. Minute die individuelle Klasse der Gastgeber mehr und mehr durch. Die Gäste, die die Partie bis dahin absolut ausgeglichen gestaltet hatten, leisteten sich viele einfache Fehler. Das brachte die Gastgeber ins Spiel und langsam wuchs die Sicherheit.
Sinnbildlich dafür war das letzte Tor der ersten Halbzeit. Beim Stand von 14:10 kam der Gast rund 40 Sekunden vor der Pause an den Ball. Doch anstatt den Pausenstand mit einem Treffer einigermaßen eng zu gestalten, leisteten die Spieler sich einmal mehr einen technischen Fehler. Die Eagles bekamen sechs Sekunden vor der Pause noch einmal Ballbesitz. Kapitän Marcel Goerden schnappte sich das Spielgerät und zog ab. Tatsächlich schlug der Ball ein.
Nach dem Seitenwechsel war es vor allem Torwart Stefan Nippes, der sein Team mit zwei starken Paraden gleich zu Beginn richtig ins Spiel brachte. Erst in der 34. Minute traf der Gast erstmals im zweiten Durchgang. Es war das erste Gegentor, das Nippes im Eagels-Tor seit der 18. Minute hatte hinnehmen müssen. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel bei einem Vorsprung von acht Toren für die Eagles längst vorentschieden. Großenheidorn war in Offensive wie Defensive überfordert und kam nur noch durch Einzelaktionen zum Erfolg. Die 3-2-1-Deckung der Schwarz-Gelben sorgte immer wieder für Ballgewinne und schnelle Gegenstöße, die zu einfachen Toren führten. Großenheidorn fiel in der Schlussviertelstunde komplett auseinander. Das hatte mit Drittligahandball wenig zu tun.
Ronny Rogawska wechselte nun munter durch. Darunter litt auch etwas der Spielfluss. Allein die Fehlwürfe der HSG in freien Abschlüssen verhinderten einen noch höheren Erfolg. In den letzten zehn Minuten bekamen auch Paul Keutmann im Tor sowie Erik Hampel auf Halbrechts Einsatzminuten. Hampel krönte dies in der 54. Minute gleich mit seinem ersten Saisontor. So stand am Ende ein 33:18-Kantersieg, obwohl es der bis dato wohl schwächste Heimauftritt der Eagles in dieser Saison war.
Sinnbildlich für das Spiel war, dass es die erste Strafe des Spiels gegen den Gast in der 57. Minute gab. „Es war ein komisches Spiel. Ich kenne das, wenn es Probleme bei der Anreise gibt, dann entwickeln sich manchmal solche Spiele. Trotzdem haben wir es ab der 20. Minute gut gemacht. Nun wird es in Minden und gegen Leichlingen schwerer“, sagte Rogawska.
HSG: Nippes, Jäger, Keutmann – Woestmann (3), Janus, Goerden (3), Roosna (3), Vonnahme (3), Gentges, Kuhfuß, Liesebach (1), Hansen (3), Zimmermann (7/4), Ciupinski (3), Brüren (6/2), Hampel (1).