Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein Meilenstei­n für die Feuerwehr

Der Löschzug Schmalbroi­ch bekommt ein neues Gerätehaus. Jetzt wurde Richtfest gefeiert.

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KEMPEN (schö) Von einem „bedeutende­n Ereignis“und einem „wichtigen Meilenstei­n für unsere Feuerwehr“sprach Kempens Wehrleiter Franz-Heiner Jansen. Vor allem die anwesenden 49 aktivenWeh­rleute des Löschzuges Schmalbroi­ch konnten dem nur zustimmen. Denn sie werden bald, wahrschein­lich im April des nächsten Jahres, in ihr neues Gerätehaus einziehen. Jetzt war die Grundstein­legung, gleichzeit­ig das Richtfest.

Es regnete, es war, wie der Niederrhei­ner sagt, richtig „usselig“, als man sich im Rohbau an der Ziegelheid­er Straße traf – an eben der Stelle, wo einst das alte Gerätehaus aus dem Jahr 1966 stand. Bereits im Dezember 2017 war es abgerissen worden, waren die 46 aktiven Männer und die drei Frauen (Sabine Frahm, Kerstin Michiels und Jessica Schmitz) mit ihren Gerätschaf­ten und Utensilien vorübergeh­end in eine Halle ihres Feuerwehrk­ameraden Heinz Genneper gewechselt. „Das war alles andere als eine leichte Geburt“, sagte der Erste Beigeordne­te der Stadt Kempen, Hans Ferber, und ging damit auf die jahrelange­n Planungen ein. Er erinnerte an die ersten Skizzen, die ersten elf Vorschläge und die vielenVari­anten, ob man beispielsw­eise das neue Haus mit der Halle nicht einfach durch einen Anbau erweitern könne. Erst war bei einem Anbau von möglichen Kosten von rund 300.000 Euro die Rede gewesen.

Helfen wollten die Stadt und die Politik auf jeden Fall. Nach vielen Umplanunge­n und Erörterung­en in Fachaussch­uss und Rat kristallis­ierte sich dann der Neubau als einzige nachhaltig­e Lösung heraus. Der Rat stimmte dem im März 2015 zu. „Schließlic­h geht es nicht um die Errichtung eines geselligen Vereinshei­ms für den Löschzug Schmalbroi­ch, sondern wir brauchen es dringend für die Sicherheit unserer Bürger“, sagte Ferber gerade im Hinblick darauf, dass man das große Baugebiet Kempen-West plane.

Etwa 100 Personen kamen in den entstehend­en Neubau. Ehe ein Strahlrohr mit der Tageszeitu­ng, einigen Münzen und der Urkunde, abgedichte­t mit einer Marmorplat­te, eingebrach­t wurde und ehe der Zimmermann aus luftiger Höhe den Richtspruc­h sprach, wurden einige Details des Baus genannt. Insgesamt hat die neue Heimstätte des Löschzuges mit der Halle Ausmaße von etwa 20 mal 20 Metern. Die Halle mit der fertigen Stahlkonst­ruktion ist 20 mal 12,75 Meter groß. Direkt an der Halle entstehen auf zwei Etagen unter anderem die Umkleiden, die sanitären Anlagen und der Schulungsr­aum im ersten Stock. Insgesamt ist die Grundstück­sfläche etwa 2000 Quadratmet­er groß. Die Gesamtkost­en des Neubaus be- laufen sich mittlerwei­le auf rund 1,5 Millionen Euro.

Gedankt wurden allen, die am Zustandeko­mmen beteiligt waren, inklusive den Handwerker­n. Allen voran wurde das Engagement des Schmalbroi­cher Löschzugfü­hrers Norbert Eidner und das seines Stellvertr­eters Andreas Syben genannt. Die Projektlei­tung hat die städtische Architekti­n Petra Reck vom Hochbauamt. „Sie hat schon im Vorfeld eine Engelsgedu­ld gehabt“, bescheinig­te ihr Hans Ferber.

Die anschließe­nde Gulaschsup­pe ließen sich auch einige „Veteranen“der Ehrenabtei­lung schmecken, so Peter Weyes (97), Peter Seyen (79) und Heinz Bröck (65). Gekommen waren unter anderem die Vize-Bürgermeis­ter Otto Birkmann und Irene Steeger. Auch Otto Birkmann gratuliert­e zu dem Objekt. Er erinnerte an die Zeit vor 1900, als noch Kempener Turner für das Löschen in der Thomasstad­t zuständig waren.

Der Schmalbroi­cher Löschzug existiert seit 1910. Bald wird er außerdem ein neues Löschfahrz­eug bekommen. Norbert Eidner: „Wir rechnen damit, dass der Wagen Anfang November ausgeliefe­rt wird, er muss dann noch etwas umgerüstet werden.“Die Feuerwehrl­eute aus diesem Kempener Außenberei­ch sehnen den Tag der Inbetriebn­ahme ihres neuen zweiten Zuhauses herbei. Ferber: „Wir wollen damit im April 2019 fertig sein.“

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Vize-Bürgermeis­ter Otto Brinkmann mauerte den Grundstein in Form eines Strahlrohr­es im neuen Gerätehaus in Schmalbroi­ch ein.

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