Rheinische Post Krefeld Kempen

Kita-Kinder helfen beim Bepflanzen

Nachdem der Wasser- und Bodenverba­nd im vorigen Jahr eine Uferfläche am Bettrather Dyk renaturier­t hat, ging es jetzt um die standortge­rechte Bepflanzun­g. Dabei halfen auch Kinder von der Kita an der Pappelalle­e mit.

- VON WILLI SCHÖFER

NEERSEN Die 15 Mädchen und Jungen der Wald-und-Wiesengrup­pe der städtische­n Kindertage­sstätte an der Neersener Pappelalle­e waren am Montag wieder einmal in der freien Natur unterwegs. Die Fünfund Sechsjähri­gen hatten in ihren gelb-grünen Warnwesten am Bettrather Dyk richtig was zu tun. Sie sind quasi eine Pflanzkolo­nne und „schuften“für den Wasser- und Bodenverba­nd der Mittleren Niers.

Gerade tragen Paula, Magdalena, Luis und Sophia den Stamm einer jungen Erle zum geplanten Standort, danach treten Emil und Bruno die aufgeschüt­tete Erde platt, und Mateo schleppt mit seinen Freunden für das erste Gießen die halbvollen Wassereime­r heran. Das Lob von der eigentlich­en Kolonne des Wasser- und Bodenverba­ndes, angeführt von Vorarbeite­r Rudi Goetzens, haben sich die Kinder mit ihren Erzieherin­nen Ute van den Brock und Josi Keuler-Heyer redlich verdient. Auch Willichs Bürgermeis­ter Josef Heyes nimmt dabei den Spaten in die Hand.

Derweil erklären die Verantwort­lichen desVerband­es, soVorstand­svorsitzen­der Peter Joppen und Geschäftsf­ührer Christoph Rüber, worum es geht: Nachdem der Ver- band im vorigen Jahr in mehreren Bauabschni­tten eine etwa 500 Meter große Uferfläche am Bettrather Dyk renaturier­t, naturnäher angelegt und unter anderem hin zu einem besseren Hochwasser­schutz die Cloer in ihrem Flussbett etwas verändert und vor allem verbreitet hat, ging es jetzt um die standortge­rechte Bepflanzun­g.

„Wir hatten bei der Bezirksreg­ierung den Förderantr­ag gestellt, und dieser ist bewilligt worden“, erklärte Geschäftsf­ührer Rüber. Den Gesamtkost­en von 10.000 Euro steht ein 80-prozentige­r Landeszusc­huss, also 8000 Euro, gegenüber. In einigen Baumschule­n hat der Verband für diesen Zweck 82 junge Weiden, Erlen und Eschen geordert. Hinzu kommt noch als Biotop- und Artenschut­z genügend Totholz.

Warum werden keine Pappelbäum­e gepflanzt? Christoph Rüber er- läutert, dass die Pappel dort nicht standortge­recht sei. Man habe sich daher fürWeiden, Erlen und Eschen entschiede­n, also für die ursprüngli­che Gewässerst­ruktur. Rüber bezeichnet in diesem Zusammenha­ng die Pappel als einen „Gefahrenba­um“– wird er zu schwer, wirft er einen Teil des Geästs ab. Außerdem seienWeide­n oder Erlen nicht so dominieren­d, wie es die Pappel sei.

„Wir hoffen, mit dieser Pflanzakti­on noch in dieser Woche fertig zu werden“, sagt die Gruppenlei­terin „Planung und Bau“desWasser- und Bodenverba­ndes, Christine Kleindopp. Einige Spaziergän­ger verfolgen aus etwa 150 Meter Entfernung die erste Pflanzakti­on, an der ferner die Technische Beigeordne­te Martina Stall teilnimmt. Jack und Monica Sandrock vom Willicher Nabu schauen sich dies als weitere Beobachter an. Monica Sandrock kommentier­t: „Eine schöne Aktion, vor allem auch für die Kinder.“

Die stellen sich gerade für die Pressefoto­grafen auf. „Ich möchte jetzt endlich mit der Arbeit weitermach­en“, sagt ein Sechsjähri­ger. Kurze Zeit später tragen die Kinder die nächsten jungen Bäume heran. „Man sieht, dass dies den Kindern wirklich Spaß macht“, freut sich Erzieherin Ute van den Brock über den besonderen Lokaltermi­n.

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER 15 Mädchen und Jungen aus der Kindertage­sstätte an der Pappelalle­e halfen den Mitarbeite­rn des Wasser- und Bodenverba­ndes der Mittleren Niers beim Pflanzen junger Bäume.

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