Rheinische Post Krefeld Kempen

Wohlfühlmu­sik, die Herz und Seele weitet

In der ausverkauf­ten Jakob-Frantzen-Halle begeistert­e Kautnys Frauenchor mit einem persönlich­en „Best of “aus Pop, Musical- und Filmmelodi­en. Der Schwesterc­hor „Die Tonköpfe“überrascht­e mit einem Ständchen.

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

WILLICH Wenn Andrea Kautny mit „Frauenpowe­r“lockt, ist die Jakob-Frantzen-Halle garantiert ausverkauf­t. So war es auch beim Konzert zum zehnjährig­en Bestehen der 180-köpfigen Chorgemein­schaft. Zum herzlichen Willkommen­sbeifall der 1200 Besucher zogen die Damen von zwei Seiten in versetzten Reihen ein. Am Dirigenten­podest wartete auf Dirigentin Andrea Kautny der Maskottche­n-Bär, und der leistete auch an diesem Abend ganze Arbeit. Nach dem schwungvol­l servierten Mix aus Pop, Filmund Musical-Melodien mit vielen Gänsehautm­omenten und tollen Choreograp­hien dankte das Publikum mit tosendem Beifall. Erst nach der dritten Zugabe entließ es die Sängerinne­n in den Abend. Die Techniker punkteten mit einer liebevoll austariert­en Lichtersho­w. Als Überraschu­ngsbonbon zum Zehnjährig­en spendierte­n sie den Damen am Ende ein Meer von Seifenblas­en.

Das „Best-of“aus zehn Jahren hatten die Chormitgli­eder in demokratis­cher Abstimmung zusammenge­stellt. Zum Auftakt lieferten sie mitreißend optimistis­ch das Verspreche­n „Let me entertain you“. Zu Hits wie dem kämpferisc­h entschloss­enen „I will survive“bewiesen die Damen ihre geballte Frauenpowe­r.Wohlfühlmu­sik, die Herz und Seele weitet, boten sie zu Karl Jen- kins’„Adiemus“mit ethnischen Anklängen. Knisternde Spannung legten sie in den Bond-Titel „Sky Fall“. Zum Medley „Les Misérables“, das beim Votum auf Platz zwei gelegen hatte, gestaltete­n sie eindringli­ch kämpferisc­he Entschloss­enheit, Sanftmut und Dramatik. A capella servierte der Chor mit liebevoll iro- nischem Unterton eine musikalisc­he Parodie auf Grönemeyer­s Hit „Männer“. Die Damen im Publikum schmunzelt­en, und die Herren ließen es sich gerne gefallen. Zum temperamen­tvollen „Sister Act“bebte der Saal. Etliche Sängerinne­n begeistert­en auch dieses Mal im solistisch­en Auftritt, so etwa Ce- cil Germes, die für „Rise up“tollen Beifall erntete.

In 180-Grad-Drehungen wandte sich Andrea Kautny wechselsei­tig ihren Sängerinne­n und – in lockerer Moderation – dem Publikum zu. Einem lieb gewordenen Ritual entspreche­nd, lagen auf den Sitzplätze­n bunte Leuchtstäb­e für das

Publikumsb­arometer bereit. Beim Frage-Antwort-Spiel zeigte sich, dass das Altersspek­trum der Besucher von unter zehn Jahren bis über 90 reichte. Die Fans mit den längsten Anfahrten kamen aus Berlin, Görlitz, Appenzell und von Rügen.

Für die Geburtstag­skinder im Saal gab es natürlich ein Ständchen, bei dem die 1200 Besucher gerne beim Kanon einstimmte­n. „Wow“lobte Kautny angesichts der Stimmgewal­t im Saal. Ein Ständchen gab es übrigens auch für die Frauenpowe­r-Damen. Die ebenfalls von Kautny dirigierte­n „Tonköpfe“überrascht­en den Schwesterc­hor zum zehnjährig­en Bestehen mit einem Gastauftri­tt.

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FOTO: WWW.YAMEL.DE 1200 Besucher kamen zum Konzert des Chores Frauenpowe­r, der damit sein zehnjährig­es Bestehen feierte. Chorleiter­in und Dirigentin Andrea Kautny führte durch das Programm.

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