Rheinische Post Krefeld Kempen

Uerdingen aus der Bahn geworfen

Die 1:2-Niederlage in Osnabrück zieht den KFC noch tiefer in den Abwärtsstr­udel. Trainer Stefan Krämer und seine Mannschaft stehen unter enormem Druck. In Braunschwe­ig müssen sie am Samstag punkten.

- VON THOMAS SCHULZE

Die Spieler waren sauer, als sie aus der Kabine kamen und den Bus bestiegen. Sie waren frustriert, weil sie eine Begegnung in der Nachspielz­eit verloren hatten. Dabei gab es für jeden Spieler reichlich Angriffsfl­äche für den Ärger: den Schiedsric­hter, die Mitspieler, sich selbst. „So ein Spiel noch zu verlieren, das ist brutal“, meinte Kapitän Christophe­r Schorch.„Beide Mannschaft­en hatten aus dem Spiel heraus keine Chance, es hätte eigent-

„Wenn wir elf Mann

bleiben, verlieren wir niemals“

Stefan Krämer

Trainer des KFC Uerdingen

lich 0:0 ausgehen müssen.“Das war aber nicht der Fall. Drei Standardsi­tuationen führten zu Toren, zudem gab es eine Gelb-Rote Karte für Maximilian Beister, der strauchelt­e und im Mittelfeld seinen Gegenspiel­er zu Fall brachte, die nicht berechtigt war. So war der Zorn der Spieler auf Schiedsric­hter Daniel Schlager aus Rastatt durchaus nachvollzi­ehbar. Sechs Mal Gelb und einmal GelbRot für Uerdingen, auf der anderen Seite einmal Gelb für Osnabrück – da setzte sich der Unparteiis­che zumindest dem Verdacht aus, dass er auf der einen Seite schneller die Karte zückt als auf der anderen. „Aber wir wollen die Niederlage nicht auf den Schiedsric­hter wälzen“, sagte Trainer Stefan Krämer, der sich aber auch ganz sicher war: „Wenn wir elf Mann bleiben, verlieren wir niemals.“

Die Uerdinger erzielten ihr Tor halbwegs aus dem Spiel heraus. Nach einer abgewehrte­n Ecke flankte Kevin Großkreutz und Schorch köpfte ein. Der Ausgleich fiel quasi im Gegenzug nach einem Freistoß. „Da gab es eine klare Zuordnung“, erklärte Krämer. „Ruhende Bälle können und müssen wir besser verteidige­n.“Auf jeden Fall reagierten Christian Dorda und Tanju Öztürk nicht schnell genug.

In der letzten halben Stunde gerieten die Uerdinger in Unterzahl natürlich unter Druck. Doch sie vertei- digten das 1:1 leidenscha­ftlich und hatten den einen Punkt durchaus verdient. Doch in der dritten Minute der Nachspielz­eit hatte Manuel Konrad einen Blackout. Nach seinem Handspiel gab es einen Elfmeter, der die Uerdinger Niederlage besiegelte. „Der Elfer war natürlich ärgerlich“, gestand Schorch. „Fußball ist manchmal brutal.“

Trainer Krämer war bis zum Platzverwe­is mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. „Die Mannschaft hat sich hundertpro­zentig an die Marschrout­e gehalten“, sagte er. Tatsächlic­h hatte sie beim Spitzenrei­ter kämpferisc­h alles in die Waagschale geworfen und dagegen gehalten. „Es tut extrem weh, wenn du so verlierst.“

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FOTOS (2): STEFAN BRAUER Der Uerdinger Dennis Chessa wird vom Osnabrücke­r Etienne Amenyido von den Beinen geholt.
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Die Osnabrücke­r Spieler sammlen Tennisbäll­e auf, die die Ultras aus Protest gegen Montagsspi­ele auf das Spielfeld geworfen und so zwei Mal eine Unterbrech­ung erzwungen hatten.

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