Auch die ACK gedenkt der Pogromnacht vor 80 Jahren

(vo) Neben evangelischen und katholischen Gemeinden werden sich auch die kleinen Kirchen, die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) verbunden sind, an den Gedenkfeiern zur Reichspogromnacht beteilige. Die ACK wird eine Andacht mit Glockenläuten veranstalten, und zwar am Freitag, 9. November, 15 Uhr, vor der ukrainisch-orthodoxen Kapelle Maria Schutz, Maria-Sohmann-Straße 45 (hinter dem Caritas-Haus). Die Andacht leitet der ACK-Vorsitzende Klaus-Norbert Kremers. Zur Feier stehen zwei Handzug-Glocken bereit. Orthodoxe, evangelikale, neuapostolische und weitere christliche Gruppierungen werden diese Andacht gestalten. In der ACK sind evangelische Freikirchen, orthodoxe Kirchen, Altkatholiken sowie evangelisch-landeskirchliche und katholische Gemeinden verbunden. Die ACK Krefeld wurde 1946 gegründet und ist damit zwei Jahre älter als die ACK Deutschland.

Der Termin ist bewusst zeitgleich zum Glockenläuten der evangelischen und katholischen Kirchen gewählt. Die Gemeinden beider Kirchen waren von Superintendent Burkhard Kamphausen für den Evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen und von Regionalvikar Heiner Schmitz für die Katholiken eingeladen worden, die Glocken zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht läuten zu lassen.

Im Umland beteiligen sich etwa die katholischen Gemeinden in Meerbusch (Lank, Osterath, Strümp, Ossum, Bösinghofen, Nierst und Kierst) oder die evangelischen Kirchengemeinden inWillich und Grefrath an dem Glockenläuten.

In der Reichspogromnacht am 9.November 1938 wurden deutschlandweit in einer von den Nazis gesteuerten Aktion Synagogen niedergebrannt, jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet und Juden misshandelt und teils umgebracht.

Die zentrale Gedenkveranstaltung in Krefeld findet am 8. November im Jüdischen Gemeindezentrum statt (wir berichteten ausführlich). Gegen 20 Uhr startet vom Jüdischen Gemeindezentrum aus ein Lichtermarsch zum Mahnmal für die in der Reichspogromnacht zerstörte Krefelder Synagoge an der Petersstraße. Teelichter im Glas gibt es bei der jüdischen Gemeinde. Treffpunkt für den Marsch ist um 20 Uhr an der Wiedstraße 17.