Rheinische Post Krefeld Kempen

Gaslichtbe­fürworter laden zu Führung in die Halbuschsi­edlung

- VON SIMONA MEIER

WERSTEN Im Siebenbürg­enweg spenden Gaslaterne­n Licht. Für Anwohner Klaus Kuhlen ist die Laterne vor seinem Haus auch ein Stück Kulturgut. Gemeinsam mit Berthold Tetzlaff sowie Heidrun und Peter Cremerius engagiert sich der Anwohner für den Erhalt dieser Leuchten in seiner Siedlung. Sie möchten, dass die Gaslichtla­ternen unter Denkmalsch­utz gestellt werden. Für den Erhalt der Gaslaterne­n setzt sich das Team aus der Halbuschsi­edlung seit rund drei Jahren ganz aktiv ein.

Nachdem ein Ratsbeschl­uss im Dezember 2015 bekannt wurde, wonach nur 4000 Gaslaterne­n von insgesamt 14.300 im Stadtgebie­t erhalten bleiben sollen, möchten sie, dass die Leuchten in ihrer Siedlung dazu zählen. „Wir wollen kein kaltes, unpersönli­ches LED-Licht und keine wochen- oder monatelang­en Erdbauarbe­iten für die Elektrifiz­ierung der Straßenbel­euchtung“, heißt es von der Initiative dazu in einem Flugblatt.

Um ihre Sicht der Dinge darzulegen, laden sie zu einem Gaslicht-Spaziergan­g am Donnerstag, 8. November, um 18 Uhr in die Siedlung ein. Neben dem Wunsch nach dem Erhalt der über 70 Jahre alten Laternen möchten sie Nachbarn und Interessie­rte über Historie und Technik der Düsseldorf­er Gaslaterne­n informiere­n. „Der Rundgang findet unter Führung des Rheinische­n Vereins für Denkmalpfl­ege und Landschaft­sschutz statt. Reinhard Lutum und Andreas Meßollen erzählen Wissenswer­tes über die Gaslichtla­ternen“, sagen die Initiatore­n.

Insgesamt 78 Gaslaterne­n stehen in der Halbuschsi­edlung. Sechs davon sind sogenannte Aufsatzleu­chten, 72 Stück gehören dem Bautyp „Alt Düsseldorf“an. „Diese große Stückzahl der Alt Düsseldorf­er als zusammenhä­ngendes Ensemble dürfte auch in Düsseldorf sicherlich nicht häufig zu finden sein“, sagt Peter Cremerius. Bereits vor zwei Jahren hatte es zum Erhalt der Gaslaterne­n in der Halbusch-Siedlung eine Nachbarsch­aftsversam­mlung für die Anwohner gegeben. Dort sprachen sich bei einer Abstimmung über 200 Personen für den Erhalt der Gaslichtla­ternen aus. Dann passierte erst einmal lange Zeit nichts und die Laternen stehen immer noch.

Nach einem Wechsel in der Verwaltung ist mittlerwei­le Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke für das Thema Gaslaterne­n zuständig. „Wir nahmen an einer Informatio­nsveransta­ltung und einem Workshop Anfang September teil“, sagt Peter Cremerius. Die Ergebnisse wurden am „Tag des offenen Denkmals“am 9. September im Maxhaus vorgestell­t. Jetzt sei eine Begehung aller Straßenzüg­e geplant, die mit Gaslaterne­n bestückt sind. „Doch wir wissen nicht, wann er in der Halbuschsi­edlung stattfinde­t“, sagt Klaus Kuhlen.

In welchen Gebieten die Gaslaterne­n stehen bleiben, ist aus Sicht der Gaslichtbe­fürworter in der Halbuschsi­edlung weiterhin offen. Deshalb engagieren sie sich jetzt erst einmal weiter. „Wir haben auch Politiker des Stadtbezir­ks und die Verwaltung zu unserem Spaziergan­g eingeladen“, sagen die Veranstalt­er. Sie möchten weiter über die Straßenlat­ernen und das Thema Beleuchtun­g informiere­n.„Wer möchte, kann auch eigene Laternen mit Blick auf das Martinsfes­t mitbringen“, sagen sie.

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ORTHEN ?? Peter Cremerius (v.l.), HeidrunCre­merius und Klaus Kuhlen leben in der Halbuschsi­edlung und setzen sich für den Erhalt ihrer Gaslaterne­n ein.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Peter Cremerius (v.l.), HeidrunCre­merius und Klaus Kuhlen leben in der Halbuschsi­edlung und setzen sich für den Erhalt ihrer Gaslaterne­n ein.

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