Rheinische Post Krefeld Kempen
Gaslichtbefürworter laden zu Führung in die Halbuschsiedlung
WERSTEN Im Siebenbürgenweg spenden Gaslaternen Licht. Für Anwohner Klaus Kuhlen ist die Laterne vor seinem Haus auch ein Stück Kulturgut. Gemeinsam mit Berthold Tetzlaff sowie Heidrun und Peter Cremerius engagiert sich der Anwohner für den Erhalt dieser Leuchten in seiner Siedlung. Sie möchten, dass die Gaslichtlaternen unter Denkmalschutz gestellt werden. Für den Erhalt der Gaslaternen setzt sich das Team aus der Halbuschsiedlung seit rund drei Jahren ganz aktiv ein.
Nachdem ein Ratsbeschluss im Dezember 2015 bekannt wurde, wonach nur 4000 Gaslaternen von insgesamt 14.300 im Stadtgebiet erhalten bleiben sollen, möchten sie, dass die Leuchten in ihrer Siedlung dazu zählen. „Wir wollen kein kaltes, unpersönliches LED-Licht und keine wochen- oder monatelangen Erdbauarbeiten für die Elektrifizierung der Straßenbeleuchtung“, heißt es von der Initiative dazu in einem Flugblatt.
Um ihre Sicht der Dinge darzulegen, laden sie zu einem Gaslicht-Spaziergang am Donnerstag, 8. November, um 18 Uhr in die Siedlung ein. Neben dem Wunsch nach dem Erhalt der über 70 Jahre alten Laternen möchten sie Nachbarn und Interessierte über Historie und Technik der Düsseldorfer Gaslaternen informieren. „Der Rundgang findet unter Führung des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz statt. Reinhard Lutum und Andreas Meßollen erzählen Wissenswertes über die Gaslichtlaternen“, sagen die Initiatoren.
Insgesamt 78 Gaslaternen stehen in der Halbuschsiedlung. Sechs davon sind sogenannte Aufsatzleuchten, 72 Stück gehören dem Bautyp „Alt Düsseldorf“an. „Diese große Stückzahl der Alt Düsseldorfer als zusammenhängendes Ensemble dürfte auch in Düsseldorf sicherlich nicht häufig zu finden sein“, sagt Peter Cremerius. Bereits vor zwei Jahren hatte es zum Erhalt der Gaslaternen in der Halbusch-Siedlung eine Nachbarschaftsversammlung für die Anwohner gegeben. Dort sprachen sich bei einer Abstimmung über 200 Personen für den Erhalt der Gaslichtlaternen aus. Dann passierte erst einmal lange Zeit nichts und die Laternen stehen immer noch.
Nach einem Wechsel in der Verwaltung ist mittlerweile Planungsdezernentin Cornelia Zuschke für das Thema Gaslaternen zuständig. „Wir nahmen an einer Informationsveranstaltung und einem Workshop Anfang September teil“, sagt Peter Cremerius. Die Ergebnisse wurden am „Tag des offenen Denkmals“am 9. September im Maxhaus vorgestellt. Jetzt sei eine Begehung aller Straßenzüge geplant, die mit Gaslaternen bestückt sind. „Doch wir wissen nicht, wann er in der Halbuschsiedlung stattfindet“, sagt Klaus Kuhlen.
In welchen Gebieten die Gaslaternen stehen bleiben, ist aus Sicht der Gaslichtbefürworter in der Halbuschsiedlung weiterhin offen. Deshalb engagieren sie sich jetzt erst einmal weiter. „Wir haben auch Politiker des Stadtbezirks und die Verwaltung zu unserem Spaziergang eingeladen“, sagen die Veranstalter. Sie möchten weiter über die Straßenlaternen und das Thema Beleuchtung informieren.„Wer möchte, kann auch eigene Laternen mit Blick auf das Martinsfest mitbringen“, sagen sie.