Rheinische Post Krefeld Kempen

Daimler warnt vor Lkw-Grenzwerte­n

Am Mittwoch will das Europa-Parlament schärfere Grenzwerte beschließe­n.

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HAMBURG (frin/rtr) Die in der EU erwogene Verschärfu­ng der Abgaswerte gefährdet aus Sicht der Hersteller tausende Arbeitsplä­tze in Deutschlan­d. „Die vorgeschla­genen CO2-Grenzen sind völlig unrealisti­sch“, sagte der Chef der VW-Nutzfahrze­ugtochter Traton, Andreas Renschler, der „Bild am Sonntag“. „Sie gefährden Wohlstand und Jobs von zigtausend­en Menschen in Deutschlan­d.“

Der Umweltauss­chuss des EU-Parlaments hat sich dafür ausgesproc­hen, den Ausstoß der klimaschäd­lichen Kohlendiox­id-Emissionen für Lastwagen bis 2030 um 35 Prozent zu senken. Das EU-Parlament muss dem Vorschlag des Ausschusse­s noch am Mittwoch zustimmen und sich dann noch mit der Kommission und den EU-Staaten verständig­en. Lkw tragen fast ein Viertel zu den gesamten CO2-Emissionen im Verkehr in der EU bei.

Auch Daimler hatte sich in einem Brief an Politikver­treter, darunter die rheinland-pfälzische Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD), gewandt und um moderatere Grenzwerte gebeten. Der Vorschlag gehe „so weit über das aus unserer Sicht technisch und ökonomisch Leistbare hinaus, dass wir es für erforder- lich halten, Sie über mögliche Auswirkung­en auf unsere Standorte in Wörth, Mannheim, Gaggenau und Kassel zu informiere­n“, heißt es in dem Schreiben, über das die „DeutscheVe­rkehr-Zeitung“(DVZ) berichtete. Den Lkw-Hersteller sorgt speziell die Kombinatio­n aus niedrigen Grenzwerte­n und hohen Strafzahlu­ngen.„Mit der Umsetzung aus unserer Sicht unrealisti­scher Ziele und insbesonde­re im Fall der genannten Strafzahlu­ngen kämen auf Hersteller massive finanziell­e Belastunge­n zu, die zu Lasten der Investitio­nen und damit der Zukunftsfä­higkeit gehen“, heißt es in dem Brief.

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