Rheinische Post Krefeld Kempen

Wichtiges Schienenpr­ojekt im Viersener Westkreis kommt

- VON MARTIN RÖSE

KREIS VIERSEN Eines der wichtigste­n Schienenpr­ojekte im Kreis Viersen hat eine entscheide­nde Hürde genommen: Der zweigleisi­ge Ausbau der Bahnstreck­e zwischen Kaldenkirc­hen und Dülken wurde jetzt in den vordringli­chen Bedarf des Bundesverk­ehrswegepl­ans 2030 aufgenomme­n. „Nun kann konkret geplant werden. Ich werde die dafür Verantwort­lichen drängen, zügig loszulegen“, erklärt der Kempener Udo Schiefner (SPD), Verkehrspo­litiker im Deutschen Bundestag für den Kreis Viersen.

Der Ausbau der Schienenst­recke wird im Ministeriu­m mit 210 MIllionen Euro beziffert. Der zweigleisi­ge Ausbau soll deutlich mehr Güterverke­hr auf die Schiene bringen – Anwohner sollen Lärmschutz erhalten –, er soll aber auch für eine ICE-AnbindungV­iersens an Düsseldorf und Eindhoven sorgen. Die Planung ist noch mit den Niederland­en und Belgien abzustimme­n.

Im Bundesverk­ehrswegepl­an gab es insgesamt 44 Schienenpr­ojekte, deren Wirtschaft­lichkeitsb­erechnunge­n noch ausstand. Alle Berechnung­en liegen jetzt vor. Die Projekte erreichten ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis und erfüllen damit die Kriterien für die Aufnahme in den vordringli­chen Bedarf des Bundesverk­ehrswegepl­ans. Der zweigleisi­ge Ausbau zwischen Kaldenkirc­hen und Dülken kam auf eine Kosten-Nutzen-Relation von 2 – das ist der höchste Wert der 44 Schienenpr­ojekte. Festgehalt­en ist auch, dass eine„Verbindung­skurve im RaumVierse­n“entstehen soll.

Um diese„Viersener Kurve“– eine geplante Verbindung zwischen der Bahnstreck­e Viersen–Venlo mit der Bahnstreck­e Duisburg–Mönchengla­dbach, die mitten durch den Viersener Stadtbezir­k Rahser führen würde – hatte es in der Vergangenh­eit viel Aufregung gegeben. Stadt und KreisViers­en lehnen diese Trassenfüh­rung ab. In einer Fußnote des Bundesverk­ehrswegepl­ans 2030 ist festgehalt­en, dass auch eine „stadtvertr­ägliche umfahrende Alternativ­e“zur „Viersener Kurve“geprüft werden muss. Inzwischen gehen aber sowohl Schiefner als auchVierse­ns Bürgermeis­terin Sabine Anemüller davon aus, dass die „Viersener Kurve“nicht gebaut wird. „Wichtig ist nun, die betroffene­n Bürger und die Kommunen frühzeitig einzubinde­n“, sagt Schiefner, der sich als Mitglied des Bundesverk­ehrsaussch­usses seit Jahren für den zweigleisi­gen Ausbau stark gemacht. Dabei sprach er sich immer auch gegen die so genannte Viersener Kurve aus.

Der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Uwe Schummer betont: „Wichtig ist, dass umfassende Lärmschutz­regelungen mit dem Ausbau einhergehe­n und der Personenve­rkehr absoluten Vorrang hat.“Alle 44 Projekte im vordringli­chen Bedarf sollen im kommenden Jahrzehnt verwirklic­ht werden, ihre Finanzieru­ng ist in den insgesamt 264,5 Milliarden Euro eingeplant.

Newspapers in German

Newspapers from Germany