Rheinische Post Krefeld Kempen
Wichtiges Schienenprojekt im Viersener Westkreis kommt
KREIS VIERSEN Eines der wichtigsten Schienenprojekte im Kreis Viersen hat eine entscheidende Hürde genommen: Der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Kaldenkirchen und Dülken wurde jetzt in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 aufgenommen. „Nun kann konkret geplant werden. Ich werde die dafür Verantwortlichen drängen, zügig loszulegen“, erklärt der Kempener Udo Schiefner (SPD), Verkehrspolitiker im Deutschen Bundestag für den Kreis Viersen.
Der Ausbau der Schienenstrecke wird im Ministerium mit 210 MIllionen Euro beziffert. Der zweigleisige Ausbau soll deutlich mehr Güterverkehr auf die Schiene bringen – Anwohner sollen Lärmschutz erhalten –, er soll aber auch für eine ICE-AnbindungViersens an Düsseldorf und Eindhoven sorgen. Die Planung ist noch mit den Niederlanden und Belgien abzustimmen.
Im Bundesverkehrswegeplan gab es insgesamt 44 Schienenprojekte, deren Wirtschaftlichkeitsberechnungen noch ausstand. Alle Berechnungen liegen jetzt vor. Die Projekte erreichten ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis und erfüllen damit die Kriterien für die Aufnahme in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Der zweigleisige Ausbau zwischen Kaldenkirchen und Dülken kam auf eine Kosten-Nutzen-Relation von 2 – das ist der höchste Wert der 44 Schienenprojekte. Festgehalten ist auch, dass eine„Verbindungskurve im RaumViersen“entstehen soll.
Um diese„Viersener Kurve“– eine geplante Verbindung zwischen der Bahnstrecke Viersen–Venlo mit der Bahnstrecke Duisburg–Mönchengladbach, die mitten durch den Viersener Stadtbezirk Rahser führen würde – hatte es in der Vergangenheit viel Aufregung gegeben. Stadt und KreisViersen lehnen diese Trassenführung ab. In einer Fußnote des Bundesverkehrswegeplans 2030 ist festgehalten, dass auch eine „stadtverträgliche umfahrende Alternative“zur „Viersener Kurve“geprüft werden muss. Inzwischen gehen aber sowohl Schiefner als auchViersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller davon aus, dass die „Viersener Kurve“nicht gebaut wird. „Wichtig ist nun, die betroffenen Bürger und die Kommunen frühzeitig einzubinden“, sagt Schiefner, der sich als Mitglied des Bundesverkehrsausschusses seit Jahren für den zweigleisigen Ausbau stark gemacht. Dabei sprach er sich immer auch gegen die so genannte Viersener Kurve aus.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer betont: „Wichtig ist, dass umfassende Lärmschutzregelungen mit dem Ausbau einhergehen und der Personenverkehr absoluten Vorrang hat.“Alle 44 Projekte im vordringlichen Bedarf sollen im kommenden Jahrzehnt verwirklicht werden, ihre Finanzierung ist in den insgesamt 264,5 Milliarden Euro eingeplant.