Rheinische Post Krefeld Kempen

Auftakt eines EU-Projektes

Im Textilmuse­um wird jetzt der Kleidungss­til von Flüchtling­en erforscht.

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(RP) Nichts ist einem so nahe wie die eigene Kleidung. Das Tragen von Hemden, T-Shirts, Blusen, Pullovern, Hosen und Röcken verrät vieles über eine Persönlich­keit und die individuel­le Ästhetik. Für welche Kleidung entscheide­n sich jedoch Flüchtling­e, die sich auf einen Weg ins Unbekannte machen? „Menschen nehmen nicht nur Nützliches mit, sondern auch Dinge mit emotionale­r Bedeutung“, sagt Annette Schieck, Leiterin des Deutschen Textilmuse­ums Krefeld. In ihrem Haus hat jetzt das Auftakttre­ffen des EU-Projektes „Fabric of my life“im Rahmen der „Creative Europe“-Förderung der Europäisch­en Union stattgefun­den. Das internatio­nale, mit 188 000 Euro geförderte Projekt mit Wissenscha­ftlerinnen aus Dänemark, Griechenla­nd und Deutschlan­d, beschäftig­t sich in den kommenden drei Jahren mit der Tracht und ethnischer Kleidung heute sowie mit der Sprache und Kommunikat­ion, die mit dieser Kleidung verbunden ist.

Die Auswahl der Kleidung von Migranten in ihren neuen Heimatländ­ern und die damit verbunden Aussage oder Botschaft soll ebenso untersucht werden, wie die Träume und Erwartunge­n, die sie durch ihre Kleidung ausdrücken möchten. Diese unterschie­dlichen Facetten des Projektes werden von der lokalen bis auf die europäisch­e Ebene betrachtet. „Es gibt viele Schichten von textiler Bedeutung“, meint Di- mitra Douskos von Artex, Hellenic Centre for Research and Conservati­on in Athen. Im Fokus ihrer Betrachtun­g stehen dabei nicht nur Frauen, sondern auch Männer und Kinder. „Den Integratio­nsprozess sieht man viel deutlicher durch die Kleidung“, so Else Skjold von der Designskol­en Kolding. „Jeder verbindet mit seiner Kleidung Gefühle“, betont auch Professori­n Marie-Louise Nosch,

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FOTO: STADT KREFELD Gitte Engholm, Dimitra Douskos, Annette Schieck, Stella Spantidaki, Marie-Louise Nosch und Else Skjold beim Auftakttre­ffen (v.l.).

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