Rheinische Post Krefeld Kempen

Deutschlan­d-Cup ist in Krefeld angekommen

Das Vierländer­turnier feierte im KöPa eine gelungene Premiere. Torwart Ilya Proskuryak­ov verabschie­dete Turniersie­ger Russland.

- VON H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS

Die Eishockey-Stadt Krefeld ist um ein historisch­es Ereignis reicher. Von Donnerstag bis Sonntag war der Deutschlan­d-Cup zum ersten Mal an der Westparkst­raße zu Hause. Die Mitarbeite­r der Arena sowie die Helfer der Pinguine und des Krefelder EV sorgten für eine gelungene Premiere und machten eine tolle Werbung für den Standort Krefeld. „Ich bin in mehrfacher Hinsicht unheimlich stolz. Zum einen, dass wir vom DEB überhaupt den Zuspruch bekommen haben. Zweitens, dass wir dieses Turnier gemeinsam mit dem DEB erfolgreic­h abgewickel­t haben“, sagte Paul Keusch von der Seidenwebe­rhaus GmbH als Betreiber des KöPa. Er bedankte sich besonders bei„seinem Team“mit Hallen-Managerin Inge Klaßen an der Spitze:„Die haben einen Topjob ge- macht. Ich freue mich schon auf die nächsten beiden Jahre“. DEB-Präsident Franz Reindl zog ein überaus positives Fazit: „Wir sind sehr gut aufgenomme­n worden. Hier kann man sich wohlfühlen. Man merkt, dass Krefeld eine Eishockey-Stadt ist. Wichtig ist, dass die Teams einen Standard vorfinden, der internatio­nal notwendig ist. Der veränderte Spielmodus hat uns zwar Zuschauer gekostet. Aber das nehmen wir gerne in Kauf, denn die Gesundheit der Spieler geht vor.“Auch Robert Schütt, Eventund Marketingc­hef des DEB, zeigte sich hochzufrie­den: „Alles ist optimal gelaufen. Eigentlich brauche ich im kommenden Jahr mit meinem Team gar nicht mehr zu erscheinen. Die Leute hier haben alles im Griff.“

Auch wenn die deutsche Mannschaft bei den drei Abschiedss­pielen von Bundestrai­ner Marco Sturm nicht gewinnen konnte, trübte das nicht die guten Leistungen seines Teams. An Kampf und Einsatzwil­len fehlte es nicht. Bei den Niederlage­n gegen Russland nach Verlängeru­ng und gegen die Schweiz nach Penaltysch­ießen fehlte in den entscheide­nden Phasen das notwendige Glück. Insgesamt stand das Turnier auf einem sehr guten Niveau. Besonders die Auftritte der jungen Teams aus Russland und der Schweiz waren echte Leckerbiss­en und an Schnelligk­eit und Technik kaum zu überbieten. Nicht umsonst saßen viele Scouts aus der besten Liga der Welt (NHL) auf der Tribüne und machten sich reichlich Notizen.

Für die gute Stimmung auf den Rängen sorgten neben den Fans der DEB-Auswahl besonders die Anhänger der Russen. „Es sind viele Russlandfa­ns aus dem Ruhrgebiet angereist.Wenn ihre Nationalma­nn- DEUTSCHLAN­D – SCHWEIZ 3:4 (1:2, 0:1, 2:0; 0:0, 0:1) N.P.

Deutschlan­d:

Schweiz:

Strafminut­en:

RUSSLAND – SLOWAKEI 2:1 (1:1, 0:0, 1:0)

Schiedsric­hter: Hunnius (Berlin), Kannengies­ser (Rosenheim)

Tore:

schaft dabei ist, vermittelt das den hier lebenden Russen auch immer ein Stück Heimatgefü­hlt. Auch wir haben ja in unseren Nachwuchsm­annschafte­n viele russischst­ämmige Mitglieder. In Russland ist Eishockey halt ein Volkssport“, sagte Achim Staudt vom KEV, der beim Turnier auch den Landesverb­and NRW als Vize-Präsident vertrat. Die Fans der Pinguine verfolgten natürlich die Auftritte ihres Lieblings Daniel Pietta. Der Center, der am Sonntag im Spiel gegen die Slowakei geschont wurde, bot gegen Russland und die Schweiz seine vielleicht besten Vorstellun­gen im Nationaltr­ikot. Er erhielt von vielen Seiten ein dickes Lob. „Es hat super Spaß gemacht, mit Marcel Noebels und Leon Pföderl in einer Reihe zu spielen. Vielleicht können wir ja künftig weiter zusammen auflaufen. Aber mal sehen, wie sich der neue Bundestrai­ner entscheide­t“, sagte das Krefelder Urgestein. Dass die Russen nur mit der B-Auswahl angereist waren, ist für Pietta kein Grund, das Turnier nicht hoch einzustufe­n: „Da sind Spieler auf dem Eis, die sich für die A-Mannschaft oder die NHL empfehlen wollen. Gegen so ein Team ist schwerer zu spielen, als gegen das Team mit den Stars.“Nach seiner Ankunft am Samstagvor­mittag lernte der neue Krefelder Torwart Ilya Proskuryak­ov sein Team am Sonntag beim Krafttrain­ing kennen. Nach dem Spiel der Russen gegen die Schweiz marschiert­e er in die Kabine seiner Landsleute, von denen er viele persönlich kannte. und verabschie­dete sie. Ob die Pinguine künftig alle drei DEL tauglichen Torhütern behalten, steht noch nicht fest. Am Rande des Turniers war zu erfahren, dass die Kassel Huskies aus der DEL 2 ihr Team gerne mit Patrick Klein verstärken wollen.

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FOTO: TABEA LAMMERTZ Im Spiel gegen die Schweiz vergab Daniel Pietta in dieser Szene kurz nach Spielbegin­n eine gute Torchance zur Führung. Insgesamt bot der Stürmer der Krefeld Pinguine beim Turnier eine sehr gute Leistung.
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FOTOS (3): SAMLA Die Fans der russischen Mannschaft waren sehr zahlreich zum Deutschlan­d-Cup gekommen und sorgten auf den Rängen für eine tolle Stimmung.
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Krefelds Oberbürger­meister Frank Meyer (Mitte) war am Samstag beim Deutschlan­d-Cup zu Gast und verfolgte die Spiele an der Seite von DEB-Präsident Franz Reindl (li.).
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FOTO: SCHOOFS Der neue Pinguine-Torwart Ilya Proskuryak­ov (2.v.li.) traf am Samstag in Krefeld ein. Das Spiel zwischen Deutschlan­d und der Schweiz schaute sich der 31-jährige Russe gemeinsam mit den Trainern Brandon Reid und Pierre Beaulieu sowie mit Aufsichtsr­atschef Wolfgang Schulz (re.) an.
 ??  ?? Ex-Pinguin Richard Pavlikowsk­i (re.) brachte mit Miroslav Šatan promminent­en Besuch mit zum Turnier. Der ehemalige Stürmer stand 1136 Mal in der NHL auf dem Eis und wurde 2009 mit Pittsburgh Stanley-Cup-Sieger.
Ex-Pinguin Richard Pavlikowsk­i (re.) brachte mit Miroslav Šatan promminent­en Besuch mit zum Turnier. Der ehemalige Stürmer stand 1136 Mal in der NHL auf dem Eis und wurde 2009 mit Pittsburgh Stanley-Cup-Sieger.

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