Rheinische Post Krefeld Kempen
Stindls starkes Jubiläum
Borussias Kapitän macht beim 3:1-Sieg in Bremen sein 250. Bundesligaspiel und ist an zwei Toren direkt beteiligt.
Die Zahl machte Lars Stindl stolz: 250. So viele Bundesligaspiele hat der 30-Jährige nun für Hannover 96 und Borussia absolviert, dabei hat er 48 Tore geschossen und 47 vorbereitet. Diese Zahlen beschreiben aber nicht annähernd denWert, den Stindl für Borussia hat, für die er inzwischen 96-mal (39 Tore, 31 Assists) aufgelaufen ist. Der gebürtige Speyerer ist Kapitän, Führungsspieler und ein Fixpunkt der Offensive.
Seit er zurück ist nach seinem vergangene Saison erlittenen Syndesmosebandriss war er in fünf Spielen an acht Toren beteiligt: Er bereitete Alassane Pleas 1:0 beim 3:0 in München vor, traf dort selbst zum 2:0, leistete die Vor-Asissts zu den ersten drei Treffern beim 4:0 gegen Mainz, holte beim 1:3 in Freiburg den Elfmeter heraus, den Thorgan Hazard verwandelte und hatte nun auch in Bremen beim 3:1-Sieg bei zwei Toren seine Füße im Spiel. Erst zog er aus mehr als 25 Metern ab, der geblockte Schuss landete bei Plea, der das 1:0 erzielte. Dann beschäftigte Stindl im Doppelpass mit Hazard so lange die linke Bremer Seite, bis Jonas Hofmann und Oscar Wendt auf der anderen Seite nachgerückt waren und so Pleas drittes Tor einleiten konnten.
Die Aufzählung verdeutlicht: Es passt zwischen dem Franzosen und Stindl. In Freiburg gab es erst Probleme, nachdem Plea zur Pause angeschlagen raus musste. So musste Borussias Kapitän 90 Minuten ran, was sein Trainer Dieter Hecking nach der 130 Tage dauernden Verletzungspause vermutlich nicht vorgehabt hatte. Stindl soll möglichst behutsam wieder komplett aufgebaut werden, deswegen bewegen sich seine Einsätze derzeit meist im Bereich von 65 bis 70 Minuten. Ausnahmen waren das Spiel in Freiburg und das darauf folgende gegen Fortuna Düsseldorf, wo er nur für die letzten fünf Minuten kam. Auch für die Nationalmannschaft, für die Stindl bislang in elf Einsätzen vier Tore schoss, ist er deshalb noch nicht wieder ein Thema, er arbeite aber daran, wieder dorthin zurückzukommen, sagte Borussias Manager Max Eberl bei Sport1.
In Bremen war eindrucksvoll zu besichtigen, was möglich ist.„Insgesamt läuft es offensiv in dieser Saison“, fand Stindl.„Ich habe versucht, alles reinzuwerfen“, sagte der Kapitän und ergänzte mit Blick auf seine Spielweise im Zentrum: „Ich interpretiere die Position ein Stück weit anders als andere Stürmer. Es hat uns gegen Bremen aber gut getan, dass wir im Mittelfeld immer Über- zahl und eine zusätzliche Anspielstation hatten.“Auch Hazard und Plea besetzten „diese Räume zwischen den Linien“immer wieder, betonte Stindl, so wird Borussias Spiel schwerer auszurechnen und man könne sich aus Drucksituationen „spielerisch befreien“.