Rheinische Post Krefeld Kempen
Einsturzgefahr auf Großbaustelle
Bei Abrissarbeiten in der ehemaligen Rheinischen Girozentrale ist offenbar die Statik des siebenstöckigen Gebäudes schwer beschädigt worden. Gestern Abend wurde deshalb die Friedrichstraße weiträumig gesperrt.
Wegen akuter Einsturzgefahr eines Gebäudes der ehemaligen WestLB sind am frühen Dienstagabend die Kirchfeld- und die Friedrichstraße im Bereich des Kirchplatzes voll gesperrt worden. Polizei und Feuerwehr empfahlen Anwohnern, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.
Gegen 18 Uhr war der Notruf bei der Feuerwehr eingegangen. Die Arbeiter hatten die Großbaustelle zu dieser Zeit bereits verlassen. Das siebenstöckige ehemalige Bankgebäude soll zum Büro- und Geschäftshaus umgebaut werden und ist bereits weitgehend entkernt. Bei Abrissarbeiten, die möglicherweise zu früh oder „nicht ganz sachgemäß“durchgeführt worden seien, sei offenbar die Statik des Hauses erheblich beschädigt worden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Es sei nicht auszuschließen, dass Gebäudeteile auf die Fahrbahn stürzen.
Die Polizei sperrte den Bereich komplett ab. Kunden aus den umliegenden Geschäften wurde zunächst empfohlen, in den jeweiligen Läden zu bleiben. Die Gäste des unmittelbar gegenüberliegenden Derag Living Hotels durften das Haus nur in Richtung Elisabethstraße verlassen. Die Taverne Pegasos am anderen Ende des Kirchplatzes wurden „vorgewarnt, dass wir vielleicht evakuiert werden könnten“, sagte eine Mitarbeiterin.
Nach Informationen unserer Re- daktion hatte ein Innenarchitekt den Alarm ausgelöst, der bemerkt haben will, dass mehrere tragende Wände aus dem Gebäude entfernt worden sind.
Ein Feuerwehrsprecher bestätigte lediglich, die Statik des Hauses „sei bis in die siebte Etage unklar“. Die städtische Bauaufsicht und mehrere Statiker wurden zur Baustelle beordert. Ihre Überprüfungen sollten mehrere Stunden dauern. Die Feuerwehr bereitete sich am Abend auf eine lange Nacht vor.
Betroffen waren auch mehrere Buslinien der Rheinbahn, die Umleitungen fahren mussten. Sollte die Sperrung bis zum Morgen andauern, wird allerdings erneut mit erheblichen Verkehrsstörungen gerechnet, nicht zuletzt, weil neben den üblichen Pendlern auch zahlreiche Messebesucher in die Stadt wollen.