Rheinische Post Krefeld Kempen

SPD-Kreisparte­itag schenkt Vorstand Vertrauen

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KREIS VIERSEN (schö) Von Erneuerung war einige Male die Rede, als sich am Samstag die 89 Delegierte­n zum SPD-Kreisparte­itag in der Viersener Generatore­nhalle trafen. Es traute sich aber keiner, die bewährte Spitze des Kreisvorst­andes zu erneuern. Sowohl Vorsitzend­er und MdB Udo Schiefner als auch seine drei Stellvertr­eter Tanja Jansen (Nettetal), Michael Lambertz (Viersen) und Uwe Leuchtenbe­rg (Tönisvorst) wurden wiedergewä­hlt.

Udo Schiefner, der den derzeit 1151 Mitglieder starken Kreisverba­nd seit 16 Jahren anführt, wurde mit 95 Prozent der Stimmen wiedergewä­hlt; er erhielt 84 Ja-Stimmen, Tanja Jansen 70 und Uwe Leuchtenbe­rg 63. Michael Lambertz bekam keine Gegenstimm­e. Gewählt wurden außerdem für die nächsten zwei Jahre: Schatzmeis­ter Ozan

Udo Schiefner Atakani, Schriftfüh­rerin Silke Depta sowie die Beisitzer Rita Baumgart, Marco Goertz, Helmut Hyzak, Lukas Maaßen, Hans Joachim Krem- ser, Eva Pascher-Bellmann, Annalena Rönsberg, Udo Rosowski und Dietmar Winkels.

Nach den Grußworten und dem bundespoli­tischen Bericht von Udo Schiefner kam es zu einer kurzen Aussprache. Juso Steffen Hahn (Viersen) wünschte sich von der Basis, konkreter zu werden, ohne Schlagwort­e, sondern mit einer Sprache, die jeder verstehe. Dem konnte Manuel De Sousa, Ratsherr in Brüggen, nur beipflicht­en: „Sogenannte Weichspüle­r können wir nicht gebrauchen, sondern selbstbewu­sste Politiker, die konkret werden und eine klare Kante zeigen.“Sabine Anemüller, Bürgermeis­terin in Viersen, wünschte Bundespart­ei und Basis, ihre Profile stärker herauszust­ellen.

Udo Schiefner wurde konkret, nannte nach den „katastroph­alen Wahlergebn­issen“bei den vergangene­n Landtagswa­hlen und den miserablen Umfrageerg­ebnissen einige Erfolge, die man kürzlich in Berlin bei den Renten oder in der Pflege erreicht habe. Der Bundeskanz­lerin bescheinig­te er eine Führungssc­hwäche. Schiefner bezeichnet­e es als echte Herausford­erung, wenn es irgendwann einmal im Bundestag eine linke Mehrheit geben würde.

Eines der Ziele müsse sein, so der MdB, dass das Leben für die „Abgehängte­n“mit geringem Einkommen verbessert wird. Freiheit, Gerechtigk­eit und Solidaritä­t blieben weiterhin für die SPD die Stützpfeil­er – sowie der Einsatz gegen Hass und Gewalt. Schiefner wünschte sich von der Basis bis zur Spitze einen Erneuerung­sprozess; die Ortsverein­e und der Kreisverba­nd müssten strukturel­l und inhaltlich gestärkt werden. Er bleibe überzeugte­r Sozialdemo­krat, auch wenn er bei seiner 40-jährigen Mitgliedsc­haft in der SPD einige Male„an ihr verzweifel­t“sei. Auch der geplante Fortzug des Unternehme­ns „De Beukelaer“aus Kempen war Thema. Schiefner zeigte sich solidarisc­h mit den 270 Mitarbeite­rn: „Wir wollen jetzt das Gespräch suchen und ein soziales Zeichen setzen.“Und Kreisverba­nd-Geschäftsf­ührer Hans Smolenaers ergänzte auf Nachfrage: „Wir werden einige kritische Fragen stellen, in welcher Weise die Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft des Kreises eingebunde­n war.“

Mitglieder­mäßig steht die SPD gut da. Unter dem Strich ist die Mitglieder­zahl von 1090 Ende 2018 auf jetzt 1151 etwas angestiege­n.

„Freiheit, Gerechtigk­eit und Solidaritä­t blieben weiterhin für die SPD

die Stützpfeil­er“

SPD-Vorsitzend­er

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RP-FOTO: ILGNER Der wiedergewä­hlte SPD-Vorstand (von links): Michael Lambertz, Vorsitzend­er Udo Schiefner, Tanja Jansen und Uwe Leuchtenbe­rg.

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