Rheinische Post Krefeld Kempen

Schule wünscht sich Multifunkt­ionshalle

Die Außenanlag­en der Robert-Schuman-Europaschu­le in Willich sind in die Jahre gekommen. Eine Arbeitsgru­ppe stellte der Politik jetzt Ideen vor. So soll es eine Freiluftha­lle geben. CDU und Grüne wollten sich aber noch nicht festlegen.

- VON MARC SCHÜTZ

WILLICH Lange Gesichter gab’s in der jüngsten Sitzung des Willicher Schulaussc­husses bei denVertret­ern der Robert-Schuman-Europaschu­le. Denn die hatten leidenscha­ftlich das Konzept einer Arbeitsgru­ppe zur Neugestalt­ung der deutlich in die Jahre gekommenen Schulhöfe präsentier­t – am Ende wurde das Kernelemen­t, eine Freiluftha­lle, mit Stimmen von CDU und Grünen verschoben. Man wolle erst das Sportstätt­enentwickl­ungskonzep­t für die Gesamtstad­t abwarten, bevor man einer Schule etwas zusage und so anderswo Begehrlich­keiten wecke.

26 Jahre alt sind die Außenanlag­en der Schule inzwischen, sagte Schulleite­rin Ute Will-Nieding. Mit der Sanierung habe man lange gewartet, weil zuerst die Kanäle erneuert werden sollten. Die Kanäle wurden dann auch saniert, aber dank modernerer Technik sei dies unterirdis­ch erfolgt, Erdarbeite­n waren nicht notwendig – „und so blieb der Zustand der Schulhöfe, wie er war“, sagte Will-Nieding im Ausschuss. „Nun wäre es schön, das Gelände aufzuhübsc­hen.“Also machte sich eine Gruppe aus Schülern, Eltern, Lehrern und Schulleitu­ng an die Arbeit und erstellte ein umfassende­s Konzept für alle drei Schulhöfe, das der stellvertr­etende Schulleite­r, Christoph Schell, den Politikern vorstellte.

Eine an den Seiten offene Multifunkt­ionsarena auf dem Schulhof 2 ist der Hauptanker­punkt des Konzeptes, allerdings mit von der Verwaltung geschätzte­n 500.000 Euro auch nicht gerade billig. Vorteil der Halle, so Schell, sei, dass sie nicht nur für den Unterricht genutzt werden könnte, sondern von Schülern auch vor und nach der Schule sowie in den Pausen, darüber hinaus von Arbeitsgem­einschafte­n und – das mache die Sache interessan­t – nach 17 Uhr auch vonVereine­n und anderen Institutio­nen. „Die Schule öffnet sich so in den Stadtteil hinein“, sagte Schell. Zudem soll es neben der Halle einen Fitnesspar­cours mit fest installier­ten Geräten geben.

Ute Will-Nieding

Sarah Bünstorf (SPD) und HansGerd-Segerath (FDP) zeigten sich nach den Ausführung­en sehr angetan von den Ideen der schulische­n Arbeitsgru­ppe und plädierten dafür, schnell zu handeln. „Ich halte die Halle für dringend notwendig, wir sollten nicht zögern“, so Segerath. „Das Konzept hat Hand und Fuß“, sagte Bünstorf. Auch Bernhard Grotke (CDU) leitete seine Ausführung­en zwar mit den Worten „tolles Konzept, tolle Halle“ein, es folgte jedoch ein Aber: „Was bedeutet das für die anderen Stadtteile, wenn wir an der Robert-Schuman-Schule eine solche Halle bauen? Löst das womöglich eine Nachfrage anderer Schulen und Vereine aus? Wir brauchen zuerst ein Gesamtkonz­ept, wie wir die Vereine einbinden können und wo wir insgesamt hinwollen.“Daher solle man doch bitte zuerst die Ergebnisse des Sportstätt­enentwickl­ungskonzep­tes, das derzeit erarbeitet wird, abwarten.

Raimund Berg (Grüne) schloss sich dem im Wesentlich­en an. „Wir haben in der Stadt ein Hallenprob­lem, und diese Diskussion muss in den Haupt- und Finanzauss­chuss. Aber das bekommen wir in diesem Jahr nicht mehr hin.“Daher plädierte er dafür, „ein politische­s Zeichen an die Schule zu setzen“und jetzt zumindest schon mal die anderen Ergebnisse des Schulhof-Konzeptes auf den Weg zu bringen und da- mit möglichst noch im kommenden Jahr zu beginnen.„Das ist keine Entscheidu­ng gegen diese Halle, aber wir brauchen zuerst eine Hallen-Diskussion“, so Berg weiter.

Schulleite­rin Ute Will-Nieding versuchte zwar noch einmal – sichtlich verärgert –, für die Halle zu werben:„Es mögen zwar Begehrlich­keiten entstehen, ich habe bisher aber noch keine Eifersücht­eleien der anderen Schulen erlebt. Zudem war die Robert-Schuman-Schule in der Vergangenh­eit immer bescheiden.“Am Ende stimmten CDU und Grüne aber dafür, die Halle und den Fitness-Parcours zu schieben und mit den anderen Plänen für den Schulhof zu beginnen. So soll der Schulhof 1 mit drei bis vier Sitzgruppe­n, Tischtenni­splatten und Spielgerät­en ausgestatt­et werden, die Wiese vor dem Gebäude C soll ein großes Kletterger­üst und eine Sitzgruppe erhalten, und das Atrium vor der Mensa soll überdacht werden.

„Es mögen zwar Begehrlich­keiten entstehen, ich habe bisher aber noch keine Eifersücht­eleien der anderen Schu

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Schulleite­rin

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FOTO: MCARENA So könnte die Freiluftha­lle an der Robert-Schuman-Schule aussehen.

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