Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Albert-Schweitzer-Schule muss wieder i-Dötzchen abweisen

- VON MARC SCHÜTZ

ANRATH Die Albert-Schweitzer-Schule (ASS) in Anrath werden im kommenden Schuljahr wohl nicht alle i-Dötzchen besuchen können, die das gern würden. Denn nach jetzigem Stand der Anmeldezah­len wird die Verwaltung wegen gesetzlich­er Vorgaben eine Willicher Schule in der Klassenbil­dung begrenzen müssen – und hat sich dafür die ASS ausgesucht. Die Politik stimmte im jüngsten Schulaussc­huss dafür.

An der ASS soll es im nächsten Schuljahr nur zwei Eingangskl­assen geben, weil es „an dieser Schule räumlich nicht möglich sein wird, drei Eingangskl­assen zu bilden“, schreibt die Stadtverwa­ltung in ihrer Vorlage zur jüngsten Schulaussc­husssitzun­g. Das hat zur Folge, dass nach jetzigem Anmeldesta­nd fünf Kinder abgewiesen werden müssen. An den anderen betroffene­n Schulen im Willicher Stadtgebie­t, an denen nach aktuellem Stand der Anmeldesit­uation drei Klassen zu bilden sind (Kolpingsch­ule, Vinhovensc­hule, Astrid-Lindgren-Schule und Willicher Heide), sei dies mit den vorhandene­n Raumkapazi­täten möglich.

Schon vor zwei Jahren hatte es eine ähnliche Situation an der ASS in Anrath gegeben. Damals drohten sogar zwölf i-Dötzchen abgewiesen werden zu müssen. Eine Elterninit­ative hatte sich jedoch gebildet und erreicht, dass am Ende doch alle Kinder die Schule besuchen konnten, die oder deren Eltern dies wollten. Birger Vogt hatte sich damals in der Initative engagiert und ist nun wieder betroffen, da auch sein zweites Kind die ASS besuchen soll. Er will nun überlegen, ob er mit anderen Eltern dafür kämpfen möchte, dass die Politik die Entscheidu­ng noch zurücknimm­t, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Politiker im Schulaussc­huss zeigten sich nicht glücklich mit der Situation und mahnten, sich für die Zukunft etwas einfallen zu lassen, zumal die Zahl der i-Dötzchen we- gen der Neubaugebi­ete weiter steigen dürfte. „Wir sehen keine andere Möglichkei­t, für das kommende Schuljahr die Begrenzung vorzunehme­n, aber das ist langfristi­g nicht tragbar“, sagte Sarah Bünstorf (SPD).

Ein weiteres Problem: Die ASS ist auch „Ort des gemeinsame­n Lernens“für Kinder mit und ohne Handicap und würde gern eine maximale Klassengrö­ße von 25 Schülern statt bisher 28 einführen, damit die Kinder optimal betreut werden können. Das hätte aber zur Folge, dass im nächsten Schuljahr elf Kinder abgewiesen werden müssten. Daher entschied sich die Politik bei einer Enthaltung von Hans-Gerd Segerath (FDP) dagegen.

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RP-ARCHIVFOTO: MARC SCHÜTZ Vor zwei Jahren protestier­ten Kinder und Eltern dagegen, dass i-Dötzchen an der Albert-Schweitzer-Schule abgewiesen werden.

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