Rheinische Post Krefeld Kempen

Weltstar der Orgelmusik spielt in St. Cyriakus

Er war einer der Ersten, die die Orgel in der Elbphilhar­monie spielen durften: Olivier Latry. Am Dienstag kommt er nach Krefeld. Heinz-Peter Kortmann gelang der Coup.

- VON PETRA DIEDERICHS

Kenner der Orgelmusik schwärmen von seinen begnadeten Händen: Olivier Latry ist einer der bedeutends­ten Organisten der Gegenwart. Wie eine weihevolle Verheißung wird der Franzose von einem Großereign­is zum nächsten geladen: Ihm war das Recital zur Einweihung der Rieger-Orgel in der neuen Philharmon­ie in Paris anvertraut. 2016 war er auch an der Einweihung der neuen Orgel von Radio France beteiligt. Und er war einer der ersten Musiker an der Orgel der Elbphilhar­monie in Hamburg. Dem Krefelder Kirchenmus­iker Heinz-Peter Kortmann ist das Glanzstück gelungen: Er hat den Weltstar der Orgelmusik zum Konzert eingeladen. Am Dienstag, 27. November, spielt Latry in der Hülser Pfarrkirch­e St. Cyriakus.

„Wir sind sehr stolz, dass er zugesagt hat. Latry gilt als einer der weltweit angesehens­ten Organisten und Botschafte­r seines Instrument­s“, sagt Kortmann, der bekanntlic­h bestens vernetzt ist in der internatio­nalen Organisten­szene. Im Konzert, das um 20 Uhr beginnt, wird Latry französisc­he Orgelmusik vom 17. Jahrhunder­t bis in die Neuzeit spielen, aber auch Schumann und Bach. Zum Finale wird er an der Metzler-Orgel improvisie­ren.

Latry ist 1962 in Boulogne-sur-Mer geboren. Bereits als 23-Jähriger sicherte er sich die begehrtest­e Organisten­stelle der Welt: Er wurde zum Titularorg­anisten an der Kathedrale Notre-Dame in Paris ernannt. Die Schönheit des Ortes fasziniert ihn auch nach drei Jahrzehnte­n immer noch. Dabei hat Latry die besten Orgeln der Welt kennengele­rnt. Er gibt seit Mitte der 80er Jahre Konzerte in der ganzenWelt. Unter anderem war er der einzige französisc­he Organist, der beim 200. Kongress der amerikanis­chen Organisten in Houston zur Teilnahme eingeladen war. Regelmäßig­er Gast ist er auf der Bühne des Concertgeb­ouw Amsterdam, imWiener Musikverei­n und im Konzerthau­s Wien, in der Royal Festival Hall in London, in der Suntory Hall Tokyo, im Mariinski Theater in St. Petersburg und in der Walt Disney Hall Los Angeles.

Die französisc­he Musik pflegt Latry besonders, aber er hat auch ein Auge auf zeitgenöss­ische Werke. Beim Konzert in Krefeld wird er ein Werk des französisc­hen Organisten Thierry Escaich (*1965) interpre- tieren: Evocation II. Mit einem Pulsieren auf dem „C“will Escaich die Stimmung afrikanisc­her Tänze einfangen.

Spannend für die Konzertbes­ucher wird vor allem eine freie Improvisat­ion von Latry sein. Diese musikalisc­hen Momentaufn­ahmen haben dem 56-Jährigen zu internatio­nalem Ansehen verholfen.

Der Eintritt zum Konzert ist kostenlos. Die Kirchenmus­ik ist allerdings auf Spenden angewiesen, nicht nur um auch solche Highlights zu ermögliche­n.

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FOTO: DEYAN PAROUCHEV Der französisc­he Star-Organist Oliver Latry gibt am Dienstag, 27. November, ein Konzert an der Metzler-Orgel in St. Cyriakus. Er wird auch eigene Improvisat­ionen spielen.

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