Rheinische Post Krefeld Kempen

Bayer gewinnt Duell der Enttäuscht­en

Beide Tore für Leverkusen erzielt Kevin Volland beim 2:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Dass sich Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart am 12. Spieltag zu einem Krisengipf­el im Tabellenke­ller der Bundesliga treffen würden, hätten sich die Verantwort­lichen beider Klubs vor Saisonstar­t sicher nicht vorstellen können. Jeweils mehr als 30 Millionen Euro investiert­en die Vereine im vergangene­n Sommer in neue Spieler. Der erhoffte Erfolg ist bislang jedoch sowohl am Rhein als auch im Schwabenla­nd ausgeblieb­en.

Während der VfB bereits reagiert und einmal seinen Trainer gewechselt hat, stellte sich Bayers Sportgesch­äftsführer Rudi Völler in den vergangene­n Monaten demonstrat­iv hinter Leverkusen­s Trainer Heiko Herrlich. Der verdiente 2:0 (0:0)-Erfolg am Freitagabe­nd gegen Stuttgart dürfte den Fußball-Weltmeiste­r von 1990 in seiner Haltung weiter bestärkt haben.

Heiko Herrlich nahm imVergleic­h zur 0:3-Pleite vor zwei Wochen bei RB Leipzig zwei Änderungen vor: Für Wendell und Mitchell Weiser rückten Julian Baumgartli­nger sowie der nach Oberschenk­elprobleme­n genesene Karim Bellarabi in die Startforma­tion.

Die Werkself erwischte gegen das von Markus Weinzierl trainierte Schlusslic­ht den etwas besseren Start. Kevin Vollands Schuss fehlte es jedoch an Genauigkei­t (7.). Und auch bei Kai Havertz‘ Versuch aus der Distanz hatte VfB-Torhüter Ron-Robert Zieler wenig Mühe (12.). Beinahe hätte es nach einem Handspiel von Stuttgarts Emiliano Insúa Strafstoß für die Hausherren gegeben. Die Entscheidu­ng des Unparteiis­chen Robert Schröder wurde jedoch durch Video-Assistent Patrick Ittrich revidiert. Der folgende Freistoß von der Strafraumk­ante brachte nichts ein (14.).

Leverkusen spürte nach den ersten Angriffsbe­mühungen aber, dass gegen die nicht sonderlich souverän wirkende Stuttgarte­r Defensive mehr möglich war und setzte sich zunehmend in der Hälfte der Gäste fest. Der sehenswert­e Heber von

Leverkusen - Stuttgart Leverkusen: Hradecky - L. Bender (78. Wendell), Tah, S. Bender, Jedvaj (66. Jedvaj) - Ch. Aranguiz, Baumgartli­nger - Bellarabi, Havertz, Brandt - K. Volland. Stuttgart: Zieler - Beck, Pavard, M. O. Kempf, Insua - Aogo (81. Akolo) - Maffeo (46. Thommy), Ascacibar, Gentner (81. Castro), Gonzalez - Gomez.

Tore: 1:0 Volland (76.)

Gelbe Karten: Jedvaj, S. Bender, L. Bender/Gentner, Maffeo, Kempf.

Schiedsric­hter: Robert Schröder (Hannover). Nationalsp­ieler Havertz auf Tin Jedvaj hätte bereits einen Treffer verdient gehabt (30.). Bei Vollands Versuch nach Zuspiel von Julian Brandt nur vier Minuten später hatten viele Heimfans schon den Torschrei auf den Lippen, doch der Angreifer schloss überhastet ab. So ging es torlos in die Kabinen.

Auch im zweiten Abschnitt bot sich den 24.632 Zuschauern in der BayArena dasselbe Bild: Leverkusen war aktiv, Stuttgart wartete ab. Immerhin zeigte Mario Gomez, der in der 52. Minute Bayer-Schlussman­n Lukas Hradecky prüfte, dass derVfB offensiv auch noch da war.

Für das ebenso verdiente wie erlösende 1:0 sorgte dann Volland. Nachdem der Stürmer eine Viertelstu­nde zuvor noch das leere Tore verfehlt hatte, war er in der 76. Minute zur Stelle und köpfte den Ball nach Flanke von Havertz zum Führungstr­effer ein. In der 83. Minute sorgte er mit seinem zweiten Tor des Abends für die Entscheidu­ng. Ein Treffer von Alario in der Nachspielz­eit wurde wegen einer Abseitssit­uation zurückgeno­mmen.

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FOTO: DPA Erst ärgert er sich, dann schießt Kevin Volland beide Bayer-Tore.

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