Rheinische Post Krefeld Kempen
Chad Costello will sein Ex-Team schlagen
Am Sonntag um 16.30 Uhr empfangen die Krefeld Pinguine die Iserlohn Roosters. Für den Stürmer ist es ein Spiel gegen die Vergangenheit. Erst im Sommer wechselte der Amerikaner aus dem Sauerland nach Krefeld.
Vor der Saison kam Chad Costello aus Iserlohn nach Krefeld. Im Sauerland weinten ihm die wenigsten Fans nach, in Krefeld avancierte er schnell zu einem der Topscorer. Gemeinsam mit Jacob Berglund bildet der Außenstürmer ein höchst gefährliches Duo, das auch vom Abgang Jordan Carons nicht gebremst wurde. Der rote Helm des Topscorers im Team wechselte in den vergangenen Spielen regelmäßig zwischen dem Amerikaner und Pinguine-Urgestein Daniel Pietta hin und her.
Am Sonntag nun trifft Costello auf seine ehemaligen Teamgefährten aus Iserlohn. Ein besonderes Spiel für ihn? „Eigentlich nicht“, sagt der Amerikaner. „Das erste Spiel war schon etwas Spezielles, immerhin hatte ich ja mit vielen Spielern der Roosters ein Jahr lang zusammen gespielt. Aber jetzt ist es ein normales Spiel. Ich bin jetzt Spieler der Pinguine mit Leib und Seele und das alles, was mich interessiert“, fährt der 32-Jährige fort.
Die Sauerländer werden dabei mit neuem Trainergespann nach Krefeld kommen. Just, während Trainer Brandon Reid und Sportdirektor Matthias Roos in der Pressekonferenz über das Spiel sprachen, vermeldeten die Roosters die Trennung von Rob Daum.„Das hat mich schon sehr überrascht. Aber da die Assistenten übernehmen denke ich, dass sie in ähnlicher Art weiter arbeiten werden“, sagt Costello. Er will den Trainerwechsel auch weder als Vor- noch als Nachteil betrachten. „Das spielt eigentlich keine Rolle. Ob sie taktisch anders spielen, als bisher, bleibt abzuwarten. Aber für uns ist ohnehin wichtiger, unser Spiel durchzubringen und unseren Job zu machen. Wenn jeder Spieler 100 Prozent gibt, können wir jedes Team schlagen“, befindet er.
Dabei wird es für die Schwarz-Gel- ben vor allem darauf ankommen, das Topgespann der Gäste zu stoppen. Jonathan Matsumoto (zehn Tore, 27 Punkte) und Anthony Camara (13/23) sind derzeit die beiden besten Scorer der Liga. Und so spricht auch der Ex-Iserlohner davon, dass die Hausherren vor den gefährlichen Akteuren des Gegners auf der Hut sein müssten.
Dabei ist er selbst gar nicht einmal so weit von den beiden genannten Spielern entfernt. Ebenso wie Daniel Pietta steht er derzeit bei acht Toren und 21 Punkten und damit auf Platz vier in der Liga. Der rote Helm des Topscorers spielt für ihn aber keine Rolle.„Ich sehe mich nicht in einem Scoring-Rennen mit meinen Mitspielern. Das sind Dinge, die eher die Fans interessieren. Von mir aus kann Daniel gern 100 Punkte machen. So lange es ein Krefelder Tor ist, ist mir egal, wer es schießt oder Punkte dafür bekommt“, sagt der in Iowa, nun nicht eben als Hockey hotspot bekannt, geborene Rechtsschütze.
Trotzdem aber will er natürlich dem Team mit Toren und Punkten helfen. Das gelang beim ersten Heimspiel gegen die Roosters am dritten Spieltag schon sehr gut. Beim 6:5-Sieg nach Verlängerung zeigte er mit einem Tor und drei Punkten eines seiner offensiv stärksten Spiele. Damals war es Reihenkamerad Jacob Berglund, der den Siegtreffer erzielte. Sollte es diesmal Daniel Pietta sein, der das entscheidende Tor schießt und sich in der Scorerliste von ihm absetzt, wäre Costello damit aber ebenso glücklich. Eine ähnliche Ausbeute wie im September würde ihn aber auch freuen, denn „egal wer“schließt ihn selbst natürlich ebenso ein.
Das DEL-Spiel der Pinguine am Freitagabend in Mannheim war bei Druck dieser Ausgabe noch nicht beendet. Einen ausführlichen Spielbericht finden Sie im Internet unter www.rp-online.de.