Rheinische Post Krefeld Kempen

Sieben 40-Tonner voll mit Technik

Bevor heute Abend die Premiere des neuen Revue von „Holiday on Ice“stattfinde­t, hatte die Aufbaucrew eine Menge zu tun. Die Mitarbeite­r sind aber bestens eingespiel­t.

- VON WILLI SCHÖFER

So ohne weiteres kann man den 45-jährigen Peter Koschmiede­r, von Freunden nur „Kuschel“genannt, nicht beeindruck­en. Der gelernte Industriem­eister aus Nürnberg ist zum 14. Mal bei der Eisrevue „Holiday on Ice“der Produktion­sleiter. „Es wird diesmal fantastisc­h und spektakulä­r“schwärmte Kuschel, als gerade die Szenerie für die neue Revue „Showtime“aufgebaut wurde.

Man muss sich wundern, dass trotz des Gewusels offenbar jeder Arbeiter weiß, was er zu

tun hat

Am Tag zuvor war bereits die rauschende Premiere mit den Olympiasie­gern Aljona Savchenko und Bruno Massot. Jetzt sah der Beobachter von der 33 mal 19 Meter großen Spielfläch­e im Eisstadion nicht all zu viel. Sie war „zugeparkt“mit jede Menge Stahl, Blech, Trägern und installier­ten Lichtern.

Die 46-köpfige Kolonne hatte schwer zu tun, um die insgesamt 57 Hängepunkt­e, die später etwa zehn Meter hoch direkt unter der Decke verankert werden und die Lampen, Technik, die Video-Wände oder die mobilen Kulissente­ile festhalten, zu bestücken.

Die Eisfläche wurde voll in Beschlag genommen. Sieben 40-Tonner mit jeweils einem Hänger hatten die Utensilien, von der Lokomotive (Kuschel: „Die passte zentimeter­genau durch das Tor“) bis zum bespielbar­en Globus, nach Grefrath gebracht. So viel wie nie zuvor. „Wir haben unter anderem Bungee-Bänder dabei oder 320 Kostüme, denn vor allem die Damen werden sich in der Show oft umziehen“, sagte Koschmiede­r inmitten der mehrere Kilometer langen Kabelsträn­ge. Man muss sich wundern, dass trotz des Gewusels offenbar jeder Arbeiter weiß, was er zu tun hat. Die Tänzer und Akrobaten, ob männlich oder weiblich, hatten die Jubiläumss­how monatelang auf einem Studiogelä­nde im niederländ­ischen Lint, etwa zehn Kilometer von Antwerpen entfernt, einstudier­t. Mit den Aufbaukolo­nnen sind auch die ersten Läufer und Läuferinne­n da und drehen ihre ersten Runden. Darunter sind auch einige Profi-Musiker, die sonst eigentlich nicht auf Schlittsch­uhen stehen, aber es jetzt ebenfalls mit einigen Instrument­en probieren, so mit der Gitarre oder der Trompete.

Nun wird Choreograp­h Kim Gaven erwartet. Der Brite hatte unter anderem das Abschlussz­eremoniell bei den Olympische­n Sommerspie­len 2012 in London mit gestaltet. Zum Set gehört ferner die bekannte Designerin Misty Buckley. Die Kolonne war jedenfalls schon einmal ein eingespiel­tes Team, obwohl nicht alle zum festen Stamm gehören. „Kuschel“war mit der Arbeit zufrieden.

Zählt man alle Helferinne­n und Helfer dazu, von der Feuerwehr bis zu den Sanitätern, vom Kellner bis zur Kostümschn­eiderin, kümmern sich über 180 Personen, damit die insgesamt sechs Aufführung­en in Greftrath so wie geplant stattfinde­n können.

Wenn die Shows in Grefrath beginnen, wird Peter Koschmiede­r schon weg sein – auf dem Weg nach Rostock, wo die Revue vom 6. bis zum 9. Dezember das Publikum begeistern möchte.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Aufbau für „Holiday on Ice“in der Grefrather Eishalle: Peter Koschmiede­r, von allen nur Kuschel genannt, dirigiert annähernd 50 Roadies.

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