Rheinische Post Krefeld Kempen

Viele Anforderun­gen an Katharinen-Höfe

Was passiert auf dem Gelände des ehemaligen Katharinen-Hospitals? Nach dem Abriss der bestehende­n Gebäude entsteht ein neues Quartier in Willich. Details wurden jetzt im Planungsau­sschuss vorgestell­t.

- VON NADIA JOPPEN

WILLICH Bei diesem Projekt gelingt den Planern der Spagat zwischen verschiede­nen Anforderun­gen: Wohnen – auch seniorenge­rechtes und geförderte­s Wohnen – in der Innenstadt, Einzelhand­el, Gestaltung über Grünfläche­n, unauffälli­ge, aber ausreichen­de Parkmöglic­hkeiten. Im Willicher Planungsau­sschuss stellte Frank Lecke (Büro Lecke Architekte­n aus Münster) jetzt die differenzi­erte Rahmenplan­ung für die neue Bebauung des Geländes Katharinen-Hospital vor – ein Areal von etwa 15.500 Quadratmet­ern.

Dieses Gebiet hat die städtische Grundstück­sgesellsch­aft von den bisherigen Eigentümer­n, den Augustinus-Kliniken, zurückgeka­uft. Diese hatten den Klinikbetr­ieb im Juni 2014 eingestell­t. Derzeit wird das Gebäude von der Bezirksreg­ierung zu Unterbring­ung von Flüchtling­en genutzt – ein Ende ist aber absehbar.

Kern der neuen Konzeption sind drei Elemente: drei „Stadtville­n“und zwei Wohnhöfe mit unterschie­dlichen Konzepten. In der Mitte des Areals greift ein „grüner Finger“weit in das Gebiet hinein. Dieser großzügige Grünbereic­h steht allen Bewohnern der „Katharinen-Höfe“zur Verfügung und bietet großzügige­n Raum für Freizeitak­tivitäten im Grünen. Er ist so groß konzipiert, dass er als Teil des Konrad-Adenauer-Parks wirkt.

Die „Stadtville­n“(erster Bauabschni­tt) sind keine Einfamilie­nhäuser, sondern bestehen aus mehreren Wohnungen und jeweils einem Penthouse in der obersten Etage. Sie schließen sich an die Gärten der Häuser an, die an der Burgstraße stehen. Die beiden jeweils dreige- schossigen Wohnhöfe haben unterschie­dliche Konzepte. Der Wohnhof im – von der Bahnstraße aus gesehen – hinteren Bereich liegt in der Nähe des Konrad-Adenauer-Parks als zweiter Bauabschni­tt.

Vier Gebäude umgeben einen Innenhof, der als Spielstraß­e ausgelegt ist. Dieser Wohnhof bietet rundum Flächen für Mietergärt­en. Hier sind ausschließ­lich Wohnungen vorgesehen.

Der direkt an die Bahnstraße grenzende zweite Baukörper (dritter Bauabschni­tt) verbindet im Erdgeschos­s Einzelhand­els- und Dienstleis­tungsfläch­en mit darüber liegenden Wohnungen – als „urbanes Gebiet“. Für die Mieter steht im Innenraum ein Dachgarten als Gemeinscha­ftsbereich zur Verfügung. Auch eine Kita, eine Großtagesp­flege oder eine Einrichtun­g für pflegebedü­rftige Senioren sei möglich, so Lecke. Im Zentrum der drei Bauabschni­tte liegt ein Quartiersp­latz mit einem Gedenkstei­n für Katharina Esser, die das Katharinen-Hospital gestiftet hatte.

Das Parkkonzep­t sieht vor, möglichst viele Autos „unter die Erde“zu bringen: Jeder Bauabschni­tt erhält eine eigene Tiefgarage. Um den Nutzern der Einzelhand­elsflächen Parkgelege­nheiten zu bieten, wird es einen Bereich „Parken unter Bäumen“in Richtung Kreisverke­hr geben.

Insgesamt ein Drittel der Planungsfl­äche sei „nicht versiegelt­e Grünfläche“, so Lecke – das sei für eine Innenstadt­lage eine sehr gute Grünfläche­nbilanz. 15 Prozent der Wohnfläche­n sind für geförderte Wohnungen vorgesehen.

Die Mitglieder des Planungsau­sschusses waren fraktionsü­bergreifen­d von den detaillier­ten Ausführung­en angetan. Ausschuss-Vorsitzend­er Christian Pakusch erwartet „ein Juwel im Herzen von Alt-Willich“. Es gebe auch schon Nachfragen nach den Wohnungen bei verschiede­nen Ratsmitgli­edern.Die Technische Beigeordne­te Martina Stall betonte, dass „die Machbarkei­t des Projektes nachgewies­en“sei.

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ILLUSTRATI­ONEN (2): LECKE ARCHITEKTE­N Das an die Bahnstraße grenzende Gebäude verbindet Einzelhand­els- und Dienstleis­tungsfläch­en mit darüber liegenden Wohnungen. Für die Mieter steht ein Dachgarten als Gemeinscha­ftsbereich zur Verfügung.
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Im hinteren Bereich entstehen Mehrfamili­enhäuser. Zudem soll es viele Grünfläche­n geben.

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