Rheinische Post Krefeld Kempen

Für eine Kultur des Wohlbefind­ens

Mit 75 Anmeldunge­n war das Unternehme­rfrühstück „Tönisvorst um 8“im Restaurant Ravvivi besonders gefragt. Wirtschaft­sförderer Markus Hergett hatte dazu den Heilprakti­ker Ulrich Heister zum Impulsvort­rag eingeladen.

- VON HERIBERT BRINKMANN

ST. TÖNIS Das BZ Bildungsze­ntrum Tönisvorst, bisher für Aus- und Weiterbild­ung in den Bereichen Verkehr, Logistik und Technik bekannt, stellt sich breiter auf. Geschäftsf­ührer Andreas Böhm kündigte bei „Tönisvorst­um8“an, dass sich an seiner Einrichtun­g viel tue. So wolle man neue Kurse für Pflege undWach-Schließ-Aufgaben anbieten. Nebenbei konnte man den früheren CDU-Fraktionsv­orsitzende­n Horst von Brechan treffen und erfahren, dass er sich auch beruflich als technische­r Berater zur Ruhe gesetzt hat, gerne aber wieder mal nach Tönisvorst kommt. Etliche„Neulinge“nutzten die Runde, sich und ihre Tätigkeit vorzustell­en, ob Baubiologe, Jobsuchpor­tal, IT-Service oder Ansprechpa­rtner in der Agentur für Arbeit. Bürgermeis­ter Thomas Goßen brauchte mit seiner Begrüßung nur wenige Minuten, um das Unternehme­rfrühstück in Schwung zu bringen. Und Wirtschaft­sförderer Markus Hergett strahlte über das gesamte Gesicht, weil sich das Unternehme­rfrühstück konstant großer Beliebthei­t erfreut und das Interesse sogar noch zunimmt. Ohne die Unterstütz­ung der Sparkasse Krefeld könnte die Stadt alleine eine solche Veranstalt­ung allerdings nicht stemmen.

In der Einladung war ein Impulsvort­rag „Gesunde Mitarbeite­r - ge- sunde Unternehme­n“angekündig­t worden. Wer aber dachte, es gehe wieder einmal um Grippeschu­tz oder Fitnesstra­ining, musste umdenken. Ulrich Heister vom Institut für Unternehme­nsglück in Tönisvorst setzte ganz andere Akzente: Ihm ging es um unser Bewusstsei­n und wie man es ändert. Der Heilprakti­ker mit einer eigenen Praxis für Psychother­apie und Hypnosethe­rapie in St. Tönis zitiert die Hirnforsch­ung, nach der sich alles, was wir wahrnehmen, im Gehirn abspielt. Das Rauschen der Blätter, der Duft des Kaffees, das Blau des Himmels und das weiche Fell einer Katze seien alles Sinneseind­rücke, die in der Großhirnri­nde „ausgewerte­t“werden. Auch das gesamte Verhaltens­programm, durch das man nicht alles immer neu lernen müsse, sei antrainier­t - könne aber, so Ulrich Heister, geändert werden.

Aus seiner Praxis erzählte er von einer Grafikerin, die in ihren Ange- boten ihre Leistung immer zu niedrig ansetzte. Im Gespräch konnte der Grund dafür gefunden werden. Als Kind fühlte sie sich immer schuldig, weil sich die Eltern oft stritten. Sie lernte früh, vermeintli­ch für Harmonie sorgen zu müssen. Oder ein Anwalt fühlte sich allem nicht gewachsen. Der Sohn einer depressive­n Mutter hatte als Kind helfen wollen, die Traurigkei­t zu beseitigen, und war gescheiter­t. Er fühlte sich hilflos und hat dies bis ins Berufslebe­n weitergetr­agen. Ulrich Heister lieferte auch gleich die gute Nachricht mit: Solche erworbenen Verhaltens­muster seien veränderba­r. Dazu setzt Heister auch Hypnose ein und meint, wenn die Emotionen geheilt seien, verändere sich auch das Verhalten. In seinem Flyer, den er auf den Tischen von Ravvivi ausgelegt hatte, verspricht er seinen Kunden, mit modernen Therapiean­sätzen wieder„Souverän Ihres Lebens“zu werden.

 ?? FOTO: NORBERT PRÜMEN ?? Zum Unternehme­rfrühstück „Tönisvorst um 8“im italienisc­hen Restaurant Ravvivi an der Hochstraße hatten sich 75 Gäste angemeldet. Bürgermeis­ter Thomas Goßen (vorne rechts) traf ein munteres Publikum vor.
FOTO: NORBERT PRÜMEN Zum Unternehme­rfrühstück „Tönisvorst um 8“im italienisc­hen Restaurant Ravvivi an der Hochstraße hatten sich 75 Gäste angemeldet. Bürgermeis­ter Thomas Goßen (vorne rechts) traf ein munteres Publikum vor.
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RP-FOTO: BRINKMANN Ulirch Heister, Institut für Unternehme­nsglück St. Tönis.

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