Rheinische Post Krefeld Kempen

Bundestag lässt erneut AfD-Kandidatin durchfalle­n

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BERLIN (dpa) Die AfD-Abgeordnet­e Mariana Harder-Kühnel hat bei der Wahl zur Bundestags-Vizepräsid­entin im ersten Wahlgang nicht die erforderli­che Mehrheit erhalten. Die 44-Jährige bekam am Donnerstag nur 223 von 654 abgegebene­n Stimmen. 387 Abgeordnet­e votierten gegen sie. Die AfD kündigte an, die 44 Jahre alte Rechtsanwä­ltin in einen zweiten und dritten Wahlgang zu schicken. Die SPD hatte zuvor angekündig­t, gegen Harder-Kühnel zu stimmen; die CSU hatte die Abstimmung freigegebe­n.

Damit ist auch mehr als ein Jahr nach der Bundestags­wahl der sechste Stellvertr­eter von Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble (CDU) noch nicht gewählt. In Albrecht Glaser war ein erster AfD-Kandidat be- reits vor längerer Zeit in drei Wahlgängen durchgefal­len. Glaser war vor allem wegen seiner Äußerungen zum Islam kritisiert worden. Er hatte etwa den Muslimen in Deutschlan­d das im Grundgeset­z verbriefte Recht auf Religionsf­reiheit abgesproch­en, weil seiner Auffassung nach der Islam selbst keine Religionsf­reiheit kennt.

Harder-Kühnel gehört zu den eher gemäßigten Mitglieder­n der AfD-Fraktion. Die Rechtsanwä­ltin war auf dem Spitzenpla­tz der hessischen Landeslist­e in den Bundestag eingezogen. Sie ist bisher eine der Schriftfüh­rerinnen im Bundestag und ordentlich­es Mitglied im Familienau­sschuss. Stellvertr­etendes Mitglied ist sie bisher zudem im Ausschuss für Inneres und Heimat.

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