Rheinische Post Krefeld Kempen

Cottbus in bester Erinnerung

Sowohl Uerdingens Trainer Stefan Krämer, als auch Christophe­r Schorch sind voll des Lobes. Nicht nur der Verein, auch die Stadt in der Lausitz habe zu Unrecht kein gutes Image. Derweil kommt es in der Dritten Liga zum Warnstreik.

- VON THOMAS SCHULZE

In Cottbus ist es kalt und regnerisch, die Fans sind ruppig, die Stadt herunter gekommen, die Gegend unwirtlich – so oder ähnlich klingen die Vorurteile über die Stadt in der Lausitz. Maximilian Beister formuliert es wertfrei: „Ich war noch nie in Cottbus, aber an einem Herbsttag ist das bestimmt speziell.“

Zwei andere Uerdinger waren schon dort und widersprec­hen all dem, was landauf, landab fabuliert wird, ziemlich energisch. Für Trainer Stefan Krämer und Kapitän Christophe­r Schorch ist die Begegnung mit dem KFC Uerdingen am Samstag (14 Uhr) bei Energie Cottbus somit auch eine Reise in dieVergang­enheit.

„Das ist für mich schon ein besonderes Spiel“, sagt der Coach. „Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, im Verein, aber auch in der Stadt. Der Region wird zu Unrecht oft ein negatives Image nachgesagt.“Krämer freut sich darauf, viele zu treffen, mit denen er in der Saison 2014/15 dort gearbeitet hat. Mit seinem, wenn auch nicht direkten, Nachfolger Pele Wollitz verbindet ihn mehreres. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, sind zwei emotionale Typen und mit Herzblut dabei. Das wird an der Linien bestimmt ganz lustig.“

An Pele Wollitz hat Christophe­r Schorch weniger gute Erinnerung­en. Der Verteidige­r spielte gleich zwei Mal für den FC Energie 2011/12 und 2015/16. „Es ist eine sehr schöne Stadt und ich mag die Fans dort“, sagt Schorch. „Ich wäre dort nie weggegange­n.“Doch Wollitz wollte nach dem Abstieg in die Regionalli­ga einen Schnitt machen und ein neues Team aufbauen. Schorch musste gehen, obwohl die Fans sogar Unterschri­ften für seinen Verbleib gesammelte­n hatten.

Derweil nervt die unendliche Diskussion um die Regionalli­gareform nicht nur, sondern sie droht jetzt sogar zu skalieren. Der DFB findet einfach keine Lösung, die den Vereinen und Ligen gerecht wird. Das Problem: Es gibt fünf Regionalli­gen und derzeit vier Absteiger aus der Dritten Liga, somit nur vier Aufsteiger. „Eine Patentlösu­ng habe ich auch nicht“, sagt KFC-Trainer Stefan Krämer. „Ich bin aber der Meinung, dass der Meister einer jeden Liga aufsteigen muss.“

Fünf Absteiger wären jedoch zu viel. Gegen die Neustruktu­rierung der Regionalli­gen auf vier Gruppen wehren sich jedoch einige Landesverb­ände. Daher überlegen die Drittligis­ten, ihr Zugeständn­is in puncto Abstieg von drei auf vier, wieder rückgängig zu machen.

Derweil drohte DFB-Vize Rainer Koch, Präsident des bayerische­n Landesverb­andes, mit einer zweigleisi­gen Dritten Liga. Eine solche Teilung wird jedoch von den Vereinen jedoch rigoros abgelehnt, da sie

 ??  ?? Der Uerdinger Christophe­r Schorch, hier noch im roten Trikot von Energie Cottbus, klärt im Spiel gegen Rostock.
Der Uerdinger Christophe­r Schorch, hier noch im roten Trikot von Energie Cottbus, klärt im Spiel gegen Rostock.

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