Rheinische Post Krefeld Kempen

Leipzig ist zu schnell für Borussia

Das Fehlen der Verletzten Matthias Ginter und Jonas Hofmann macht sich bemerkbar.

- VON GEORG AMEND

LEIPZIG Noch nie hat Borussia Mönchengla­dbach in Leipzig gewonnen – was sich so ewig anhört, ist tatsächlic­h nur eine Statistik von drei Auswärtssp­ielen in der Bundesliga bei Rasenballs­port: 2:2 und 1:1 endeten die Duelle vor dem am Sonntag, an dessen Ende die Gäste diesmal allerdings 0:2 (0:2) verloren. Mit der ersten Niederlage in Leipzig verpassten es die Gladbacher, erstmals seit dem Zeitraum zwischen Januar und Februar 2017 drei Bundesliga­spiele in Folge zu gewinnen.

Im Duell des Tabellenzw­eiten beim -fünften passierte den Borussen das, was ihnen häufiger in dieser Saison passiert: Sie kassierten ein frühes Gegentor. Nationalst­ürmer Timo Werner war nach rund zwei Minuten erfolgreic­h. Es war bereits das fünfte Mal in dieser Spielzeit, dass die Gladbacher in der Anfangsvie­rtelstunde ein Gegentor kassierten. „Ich kann das auch nicht erklären, es ist im Moment so, wir werden das auch wieder abstellen“, sagte ihr Trainer Dieter Hecking anschließe­nd verärgert.

Nach dem 0:1 wurde das Fehlen der Verletzten Matthias Ginter und Jonas Hofmann deutlich, ohne den Nationalve­rteidiger fehlten den Borussen spieleröff­nende Verteidige­r, ohne den Mittelfeld­spieler die rechte Ordnung und das Tempo in der Zentrale. Erst nach 20 Minuten waren die Gäste besser im Spiel, Kapitän Lars Stindl, der von Thorgan Hazard mustergült­ig bedient worden war, scheiterte aber mit seinem Schuss an Leipzigs Torwart Peter Gulacsi. Zehn Minuten später musste sich der Keeper der Gastgeber schon mehr anstrengen, um einen Treffer der Gladbacher Sturmspitz­e zu verhindern, nach perfekter Flanke von Oscar Wendt platzierte Stindl den Kopfball gut ins untere linke Eck, aber Gulacsi tauchte sehenswert ab.

Da lag ein Tor für die Borussen in der Luft, doch dafür wurde es hinten plötzlich sorglos. Tobias Strobl verhindert­e gegen den einschussb­ereitenWer­ner noch einen möglichen Treffer, der in der Nachspielz­eit der ersten Hälfte doch noch fiel. Rechtsvert­eidiger Michael Lang unterlief ein Ballverlus­t, Leipzig schaltete schnell um: Yussuf Poulsen war früher am Ball als der hineingrät­schende Tony Jantschke und hatte so freie Bahn, Yann Sommer kam noch aus seinem Kasten, Poulsen legte den Ball vorbei, Werner sprintete und schob ihn ins leere Tor. Torpfiff, Pausenpfif­f, 0:2 aus Borussen-Sicht. Hecking passte das gar nicht: „Was nicht passieren darf, ist, mit 0:2 in die Halbzeit zu gehen“, sagte er. „So ein Fehlpass in der Vorwärtsbe­wegung öffnet den Raum in die Tiefe. Das können wir vielleicht noch ein bisschen besser verteidige­n, aber es spielt RB mit den schnellen Leuten in die Karten.“

Und die Hausherren drängten in der zweiten Hälfte zunächst auf das dritte Tor: Wendt klärte in höchster Not gegen Marcel Sabitzer. Hecking betonte: „Für die zweite Halbzeit haben wir uns gesagt:Wir können jetzt Hurra-Fußball-Spielen und uns das dritte, vierte einfangen. Stattdesse­n wollten wir kontrollie­rt spielen, und das ist auch gelungen. Selber allerdings – und das ist in diesem Jahr neben der Offensive die große Qualität von RB – haben wir auch nur halbe Chancen gehabt, RB hat wenig zugelassen.“Gulacsi parierte einen Weitschuss von Hazard, Alassane Plea scheiterte ebenso wie Stindl, dessen abgeblockt­er Schuss den Pfosten touchierte. Auch Heckings letzte Offensivwe­chsel halfen nicht mehr. So blieb es beim 0:2 und der ersten Niederlage in Leipzig.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Der Leipziger Yussuf Poulsen setzt zum Sprint an. Wenig später bereitet er das 2:0 durch Timo Werner vor. Jantschke grätscht ins Leere. Die Borussen können nur hinterhers­chauen.
FOTO: IMAGO Der Leipziger Yussuf Poulsen setzt zum Sprint an. Wenig später bereitet er das 2:0 durch Timo Werner vor. Jantschke grätscht ins Leere. Die Borussen können nur hinterhers­chauen.

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