Rheinische Post Krefeld Kempen
Türchen 3: Die Tonkabohne hat betörenden Duft
WILLICH (tre) Gewürzliebhaber denken beim Stichwort Karibik weniger an weiße Strände und tiefblaues Meer, sondern an Dipteryx odorata. Dahinter verbirgt sich die Tonkabohne. Sie kommt nämlich aus der Karibik. Es handelt sich um die Samen eines Baumes. Diese Bohne zeichnet sich durch einen betörenden Duft aus und stellt eine Alternative zur inzwischen sehr teuer gewordenen Vanille dar, sagt Ute Bornholdt von der Willicher Gewürzmanufaktur „Spirit of Spice“. Bei der Tonkabohne gibt es allerdings eins zu beachten: Sie hat von Natur her einen sehr hohen Cumaringehalt und darf daher nur in kleinen Menge genutzt werden. Cumarin kann in höheren Dosen gesundheitsschädigend sein. Die Tonkabohne sollte immer frisch gerieben werden. Hervorragend geht dies auf einer Muskatnussreibe. Sie verfeinert Wurzelgemüse, und ein Sellerie in Sahnesauce mit einem Hauch von Tonkabohne ist etwas ganz Besonderes. In Sachen Pudding kann eine Bohne für 24 Stunden in einen Liter Milch gegeben werden. Danach wird die Tonkabohne entfernt und aus der Milch ein Pudding gekocht. Tonkabohnen sehen auf den ersten Blick ein wenig wie kleine getrocknete Pflaumen aus, nur dass sie viel härter sind. Die Bohne findet dabei nicht nur im Lebensmittelbereich Verwendung. Auch in Kosmetikprodukten und bei der Herstellung von Parfüms ist sie anzutreffen.