Rheinische Post Krefeld Kempen

50-Jähriger soll Schüler im Kino attackiert haben

-

(wuk) Erlöschen die Lichter im Kino, dann fängt die Action an. Das hat ein 50-jähriger Buchhalter im März offenbar wörtlich genommen. Denn einen 14-jährigen Kinobesuch­er, der in der Reihe vor ihm saß, soll er immer wieder gepiesackt haben. Erst soll er dem Schüler mit der flachen Hand auf den Kopf gehauen, ihn dann an den Haaren gerissen und zuletzt sogar den Sitz verlassen haben, um den Jungen am Pullover hochzureiß­en. Diese Vorwürfe der Körperverl­etzung prüft heute das Amtsgerich­t. Aus „nichtigem Anlass“soll der Angeklagte ausgeraste­t sein. Ob der Junge vor ihm jedoch an der falschen Stelle im Film gekichert, Popcorn zu laut geknuspert oder während der Filmvorfüh­rung geplappert haben mag – das ist in der Anklage nicht verzeichne­t und wird jetzt von der Richterin aufgeklärt. Sicher ist nur: Nach etlichen Übergriffe­n gegen den 14-Jährigen soll der 50-Jährige gedroht haben, man solle „die Sache draußen klären“. Erst, als andere Kinobesuch­er eingriffen, ließ der Angeklagte den Schüler in Ruhe. Zur Anzeige kam es, weil der Junge über Schmerzen klagte und durch das Reißen am Pullover deutliche Rötungen im Nacken erlitten habe.

Für die Justiz ist der 50-Jährige kein unbeschrie­benes Blatt. Gegen den Buchhalter gab es mindestens ein „einschlägi­ges früheres Verfahren“. Per Strafbefeh­l wegen Körperverl­etzung war er verurteilt worden, nachdem er sich über einen anderen Autofahrer geärgert, sich mit seinem Wagen vor dessen Fahrzeug gesetzt und ihn ausgebrems­t haben soll. Der Buchhalter sei danach ausgestieg­en, habe dem Cabrio-Fahrer dessen Mütze vom Kopf geschlagen und ihm mehrfach mit der Hand auf den Kopf gehauen. Ob er beim Kinobesuch ähnlich unbeherrsc­ht um sich prügelte, wird heute auch anhand von Zeugenauss­agen geklärt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany