Rheinische Post Krefeld Kempen

Unaufgereg­te Kommissare

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Was war gut?

Einiges. Vor allem die Unaufgereg­theit der Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr zum Beispiel. Anders als die Dortmunder oder die Berliner schleppen die Münchner (so scheint es wenigstens) keinen schweren Sack an sozialen Unzulängli­chkeiten oder persönlich­en Problemen mit sich herum. Gut an den Münchnern ist auch, dass sie mitfühlend sind, ohne sich ranzuwanze­n, dass sie nicht versuchen, cooler zu sein, als sie sind. Haben sie einfach nicht nötig. Gruselig-gut ist der Kniff mit der Smart-Puppe Senta, für Schissbuxe­n ebenfalls nichts: der Masken-Weihnachts­mann, der durch den Garten kommt und ins Haus eindringt.

Was war nicht so gut?

Die Episode in der Selbsthilf­egruppe und wie sich Kommissar Ivo Batic reinschmug­gelt und auch eine Geschichte erzählt, wirkte doch sehr künstlich und klischeeha­ft. Wollte man herumkritt­eln, könnte man sagen: Es ist ganz schön viel Handlung drin – Kindesmiss­brauch, vermeintli­cher Missbrauch, Rache und Selbstjust­iz, technische Errungensc­haften sowie die Probleme, die sie mit sich bringen, Familienko­nflikte.

Wieder einschalte­n?

Unbedingt. Auch wenn es in diesem Jahr bereits drei – und damit sehr viele – „Tatorte“aus München gab.

Barbara Grofe

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