Rheinische Post Krefeld Kempen

Milliarden für bessere Luft

Der Bund hat die Mittel zur Vermeidung von Fahrverbot­en noch einmal aufgestock­t.

-

BERLIN (hom/jd) Nach dem dritten Dieselgipf­el von Bund und Kommunen gibt es nun deutlich mehr Mittel für das„Sofortprog­ramm saubere Luft“, mit dem hohe Stickoxidb­elastungen in Städten reduziert werden sollen. Um rund 500 Millionen erhöht der Bund das bereits beschlosse­ne Budget von einer Milliarde Euro. 430 Millionen Euro gibt es zusätzlich für die Umrüstung von Handwerker-Fahrzeugen.

Hintergrun­d des Gipfels sind diverse Fahrverbot­surteile in besonders belasteten Städten. Älteren Dieselfahr­zeugen könnte so die Durchfahrt in Innenstädt­en verwehrt werden. Der Bund und die Kommunen wollen schnellstm­öglich Lösungen finden.

Bundeskanz­lerin Angela Merkel wies darauf hin, dass die Luft in den meisten deutschen Städten nicht schlecht sei. 249 Städte blieben ohnehin unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft.Von jenen 65 Städten, die diesen Stockoxid-Grenzwert überschrit­ten, lägen 50 Städte in der Zone zwischen 40 und 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Wirklich problemati­sch seien lediglich 15 „Intensivst­ädte“, in denen der erlaubte Stickoxidg­renzwert über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liege, darunter Düsseldorf und Köln.

Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer (CSU), dem Kritiker vorwerfen, er gehe erheblich zu nachsichti­g mit der deutschen Autoindust­rie um, versprach, noch in diesem Jahr die technische Vorschrift für anstehende Hardware-Nachrüstun­gen an älteren Diesel-Fahrzeugen auf den Weg zu bringen. Mit dem Einbau könne allerVorau­ssicht nach im ersten Quartal 2020 begonnen werden.

Die Kommunen sehen diesen späten Start kritisch. Der Hauptgesch­äftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, forderte mehr Tempo bei der Entwicklun­g der Nachrüstlö­sungen für Diesel-Pkw. Lob hatte er für eine Aufstockun­g der Fördermitt­el übrig. „Es ist gut für die Städte, dass das Sofortprog­ramm Saubere Luft um 500 Millionen Euro aufgestock­t werden soll“, sagte er nach dem Gipfel unserer Redaktion.

Newspapers in German

Newspapers from Germany